Es sollte der erste große Start im Amateurfußball in der Region werden, wenn der VfR Stockach und der 1. FC Rielasingen-Arlen um den Einzug in das Finale des SBFV-Pokal kämpfen. Doch nun wurde die Partie abgesagt. Der Grund: Im direkten Umfeld eines Spielers des VfR Stockach ist eine Corona-Infektion aufgetreten. Der betroffene Spieler befindet sich in Quarantäne. Die Stadt Stockach hat das Spiel deshalb aus Infektionsschutzgründen untersagt.

Absage sehr bedauerlich

Sehr unglücklich über die Situation ist der Vorsitzende des VfR Stockach, Siegfried Endres. „Natürlich ist man da enttäuscht, wir haben uns auf die Partie gefreut“, sagt Endres dem SÜDKURIER. Die Absage der Partie, sie war jedoch alternativlos, erklärt Endres. „Der betroffene Spieler hat die ganze Woche über mit der Mannschaft trainiert und am Vorbereitungsspiel am Mittwoch teilgenommen“, so der VfR-Vorsitzende. Nun werde er getestet, das Ergebnis soll frühestens am Montag vorliegen.

Siegfried Endres, Vorsitzender des VfR Stockach
Siegfried Endres, Vorsitzender des VfR Stockach | Bild: privat

„Dem Spieler geht es gut und er hat auch keine Symptome, aber die Sicherheit geht klar vor“, betont Endres noch einmal: „Die Gesundheit steht über allem.“ So dachte auch der Verband und die Stadt Stockach, mit denen man sich sofort in Verbindung gesetzt hatte, als man von dem Corona-Fall innerhalb des Umfelds des Spielers erfahren habe. „Die betroffene Familie hat es selbst erst am Donnerstagabend erfahren, am Freitagmorgen waren wir dann in Gesprächen mit Verband und Stadt“, rekapituliert Endres das Geschehene bis zur Absetzung der Partie. In der Beratung war man sich schnell einig – unter diesen Umständen könne das Spiel nicht stattfinden.

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Viel Vorbereitung und viel Arbeit

Bedauernswert sei es, so Endres, da die Umsetzung des strengen Hygienekonzepts für die anstehende Partie den Amateurverein einiges an Arbeit gekostet habe. Über 20 Ordner hätten vor und während der Partie im Osterholzstadion auf die Einhaltung der Regeln achten sollen, im Vorfeld gab es viele Hürden zu meistern. Nun liegt das Spiel vorerst auf Eis. „Wir müssen abwarten, was das Ergebnis bringt“, erklärt Endres. Erst dann könne entschieden werden, wie es endgültig weitergeht. Wenn der entsprechende Test negativ wäre und es Entwarnung geben würde, kann sich der Vorsitzende des VfR durchaus vorstellen, „dass das Spiel kurzfristig angesetzt wird.“

Auf das Ergebnis warten

Wünschenswert wäre das auch aus Sicht des Südbadischen Fußballverbands, wie SBFV-Sprecher Thorsten Kratzner bestätigt. Schließlich soll das Finale bereits am 22. August, also in drei Wochen, stattfinden. Doch bevor über eventuelle Notfall-Pläne gesprochen wird, müsse man erst das Testergebnis und darauf folgend die behördlichen Entscheidungen abwarten, so der Sprecher. Auf jeden Fall wolle man gemeinsam mit den Vereinen eine Lösung finden, betont Kratzner. „Das haben wir bei der bisherigen Ansetzung praktiziert und wollen das auch beibehalten.“ Die anderen angesetzten Pokal-Partien der neuen Pokalrunde, die am Wochenende stattfinden, seien von dem Vorfall beim VfR Stockach nicht betroffen, sagt Kratzner.

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„Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit“
Siegfried Endres, Vorsitzender des VfR Stockach

Was der Vorfall für die Durchführbarkeit der Saison aussagt, mag Siegfried Endres nicht sagen. „Ich denke, dass wird uns nicht aus der Bahn werfen“, sagt der Vorsitzende, fügt aber hinzu: „Aber ich glaube auch, das Ganze wird uns noch eine Weile begleiten.“ Der Vorfall beim Oberligisten FC 08 Villingen und der mögliche Fall bei seinem Verein habe gezeigt, dass es einfach keine hunderprozentige Sicherheit geben könne.