Thomas Larkin, Sie gehen in Ihre zweite Saison mit den Wild Wings. Wo sehen Sie die größten Veränderungen?
Ich denke, die Erwartungen. Vor der letzten Saison waren sie sicher nicht so hoch, wie in diesem Jahr. Das ist in erster Linie aber auch eine Anerkennung für unsere letzte Saison. Es ist immer eine Ehre, Erwartungen nach oben zu schrauben. Es ist jetzt unsere Aufgabe, dem gerecht zu werden oder sie sogar noch zu übertreffen. Natürlich ist es etwas mehr Druck, aber eben auch eine Ehre.
Ist das ein Thema in der Kabine?
Nein, überhaupt nicht. Wir sprechen eher darüber, dass alle Teams und jeder Spieler wieder bei Null anfangen. Letzte Saison war letzte Saison und es interessiert niemanden mehr, wie gut sie war. Wir dürfen nicht selbstgefällig sein und denken, dass es ja einfach war und wieder so laufen wird.
Es wird schwerer sein, den sechsten Platz noch einmal zu erreichen und noch härter, noch besser abzuschließen. Wir fühlen ein gewisses Maß an Behaglichkeit, dass so viele Spieler letztes Jahr schon hier waren und vieles bereits kennen. Aber alle Teams in der DEL haben sich verstärkt und wir müssen darauf reagieren.
Haben Sie keine Sorgen, dass man den berühmten halben Schritt weniger machen wird?
Nein, absolut gar nicht! Was und wie wir das letzte Saison erreicht haben, kann uns für die kommende nur helfen. Am Ende geht es nur um den Erfolg der Mannschaft. Manche werden eine etwas andere Rolle ausfüllen müssen, in manchen Situationen weniger spielen oder eben auch weniger Tore schießen. So wie ich zum Beispiel weniger im Powerplay zum Einsatz kommen werde, wofür ich übrigens dankbar bin, denn Jordan Murray füllt die Rolle besser aus. Insgesamt bedeutet das alles nur, dass unsere Mannschaft besser geworden ist.
Mit Murray, Matt Puempel, Mirko Höfflin und Teemu Pulkkinen sind vier weitere Führungsspieler dazu gekommen. Verändert das etwas im Team?
Alle diese Spieler passen hervorragend in unsere Mannschaft, haben sich sehr gut eingefunden. Dieses Team sorgt dafür, dass sich jeder sofort angenommen fühlt. Wir sind intern schon absolut zusammengewachsen, das werden die Fans vom ersten Spiel an sehen. Das Schöne am Eishockey ist, dass es in der Kabine keine Hierarchie im eigentlichen Sinne gibt.
Sie sind wieder der Kapitän, was bedeutet Ihnen das?
Dasselbe wie letzte Saison. Ich werde die Hände der Schiedsrichter schütteln (lacht). Nein, im Ernst, unser Team betreut sich quasi selbst. Ich habe also in dieser Hinsicht nicht viel zu tun. Ich kümmere vielleicht etwas mehr um die Neuzugänge, bin dafür nicht so gut im Organisieren von Abendessen oder ähnlichem (lacht). Und vielleicht habe ich ein gutes Gefühl dafür, wann es welche Ansprache braucht.
So wie letzte Saison zum Ende der Hauptrunde hin, als es nicht so gut lief und wir frustriert waren. Da habe ich die Dinge ein wenig zurecht gerückt. Insgesamt ist es eine große Ehre, ich schätze diese Rolle sehr.
Werfen wir einen Blick auf die DEL, wie sehen Sie die Liga?
Sie wird jedes Jahr besser, es kommen immer bessere Spieler. Ich freue mich darauf, auch auf die größeren Namen. Aber auch hier gilt, sie müssen erst spielen. Auf dem Papier sehen immer wieder Team wie Favoriten aus und schaffen es dann nicht. Also, lasst uns erst mal spielen. Es wird einfach Zeit, dass es los geht.
Was wünschen Sie sich für die am Freitagabend wieder einmal in Mannheim beginnende Saison?
Ich wünsche jedem eine gesunde Saison. Nicht nur für uns, für alle Teams. Dazu wünsche ich mir Beständigkeit für die Mannschaft. Mir gefällt, was wir letztes Jahr aufgebaut haben, aber wir wollen das wiederholen und verbessern.
Und ich wünsche mir persönliches Wachstum für alle Spieler und das Team. Den Glauben daran, dass es weiter bergauf geht und das Unmögliche möglich ist. Aber vor allem wünsche ich mir wieder Spaß für uns alle hier. Erfolg macht Spaß und das hatten wir letztes Jahr. Es war auch für mich persönlich ein außergewöhnliches Jahr. Ich wünsche mir für alle wieder eine unvergessliche Saison.