Eigentlich hat die deutsche Wirtschaft schon genug Probleme: Der Handelsstreit mit den USA ist weiter ungelöst, die Konjunktur flacht langsam ab und außerdem bedroht die Digitalisierung traditionelle deutsche Industrien wie die Automobilbranche oder den Maschinenbau. Deshalb treibt derzeit das Szenario eines ungeordneten Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union den Unternehmenslenkern in Deutschland weitere Sorgenfalten auf die Stirn. Immerhin sind die Briten nach den USA, Frankreich und China unser viertwichtigster Handelspartner. Auch viele Unternehmen aus unserer Region wie Airbus, ZF oder Rolls-Royce Power Systems pflegen enge Beziehungen zu Großbritannien.
Angesichts der politischen Unsicherheiten ist der Handlungsspielraum der Industrie begrenzt. Sie kann sich auf verschiedene Szenarien vorbereiten, muss aber mehrgleisig planen. Das kostet Ressourcen, die an anderen Stellen fehlen. Auch deshalb ist eine schnelle Brexit-Entscheidung wünschenswert.