Eigentlich stellt es ein Kunststück dar, eine Firma wie den Küchenbauer Alno pleite gehen zu lassen. Eine 90-jährige Tradition, eine bekannte Marke, qualifizierte Mitarbeiter und eine kaufkräftige Kundschaft im wirtschaftlich kerngesunden Südwesten – das sind Trümpfe, die bei anderen Firmen eine Garantie für Gewinn und Wachstum sind.

Bei Alno reichte es indes nur für rote Zahlen. Schuld sind gleich mehrere Generationen an Vorstandschefs, die durch Fahrigkeit und mangelnden Instinkt für den Markt alles Kapital verspielten. Daher verwundert es nicht, dass die Alno-Beschäftigten in der Insolvenz nun auch eine Chance für einen Neuanfang unter anderen Vorzeichen erkennen.

Allerdings sollten sie sich auch keine Illusionen machen. Die Probleme sind massiv. Die Schuldenlast ist enorm, der Investitionsbedarf hoch und bei den Kunden ist viel Kapital verspielt. Klar ist aber: Nur, wenn die Beschäftigten mitziehen, kann das Projekt Alno 2.0 gelingen.