Autozulieferer ZF Friedrichshafen
Der weltweit größte Nutzfahrzeug-Zulieferer ZF Friedrichshafen hat nach Unternehmensangaben 2020 in Russland und der Ukraine mit 400 Millionen Euro etwa ein Prozent des Konzernumsatzes erwirtschaftet. Vor allem mit Produkten für Nutzfahrzeuge, Land- und Baumaschinen, wie ein ZF-Sprecher dem SÜDKURIER sagte.
„Wir verfolgen die Entwicklungen in der ukrainisch-russischen Grenzregion sehr aufmerksam“, sagte der Sprecher. Angesichts der Dynamik der jüngsten Ereignisse und den noch unklaren Konsequenzen auf internationaler Ebene sei es für eine konkrete Bewertung möglicher wirtschaftlicher Folgen für ZF aber „noch zu früh.“

Dieselspezialist RRPS
Die in Friedrichshafen ansässige MTU-Mutter Rolls-Royce-Power Systems (RRPS) ist nach Angaben eines Firmen-Sprechers „in Sorge“ um die Entwicklung in der Ukraine und Russland. Das betreffe die Situation der Menschen dort, aber auch die wirtschaftliche Lage.
Allerdings sei die Region „nicht unter den Top-3-Märkten“, für den Großmotorenbauer. Man liefere in die Region vor allem Bahn- und Bergbau-Zubehör – meist Motoren – sowie Anlagen für die stationäre Energieversorgung, etwa Notstromaggregate. Zu möglichen Sanktionen des Westens gegenüber Russland sagte der Sprecher: „Was immer die EU oder Bundesregierung beschließt wird bei uns Beachtung finden.“
In den vergangenen Jahren war RRPS, das etwa auch Marineschiffe mit Dieselaggregaten ausstattet, von den bestehenden Sanktionen gegenüber Russland beziehungsweise der EU getroffen worden und hatte teils nicht liefern dürfen.
Die Südwest-Wirtschaft
Die Südwest-Wirtschaft bleibt noch gelassen. Ein Sprecher des Verbands Unternehmer Baden-Württemberg sagte, die Auswirkungen des Konflikts blieben bislang gesamtwirtschaftlich überschaubar. Bei den Exporten aus dem Südwesten hatte Russland 2021 einen Anteil von 1,7 Prozent, die Ukraine 0,3 Prozent.