Wichtige Änderung für TV-Zuschauer, die kein hochauflösendes Fernsehen (HD, High Definition) empfangen: In wenigen Wochen stellt die ARD die Übertragung in Standard-Bildqualität (SD, Standard Definition) ein und strahlt nur noch in HD aus. Wer die ARD-Programme weiterhin sehen will und HD bislang nicht hat, muss jetzt handeln – sonst bleibt der Bildschirm bei Tatort und Co. künftig schwarz. Stichtag ist der 7. Januar. Das ZDF folgt der ARD im Herbst 2025. Was jetzt zu tun ist:
Worum geht es genau?
Die Änderung betrifft den Empfang der öffentlich-rechtlichen Programme via Satellit und Kabel. Derzeit ist es noch so, dass die ARD ihr Hauptprogramm und alle dritten Programme über das Astra-Satellitensystem sowohl in hochauflösender HD-Qualität als auch in der geringeren SD-Auflösung verbreitet.

Um Kosten einzusparen, beendet sie die SD-Übertragung zum 7. Januar. Schon länger nur in HD gibt es die ARD-Programme tagesschau24 und One sowie die gemeinsam mit dem ZDF veranstalteten Programme Arte und Phoenix. HD liefert schärfere Bilder und brillantere Farben als SD.
Auf Zuschauer mit Kabelempfang wirkt sich die SD-Abschaltung aus, weil die Kabelnetzbetreiber die vom Satelliten kommenden TV-Signale in der Regel als Ursprungsquelle für ihr Angebot nutzen. Diese Quelle fällt nun aus. So hat der Kabel-Riese Vodafone bereits mitgeteilt, die SD-Programmvarianten zeitgleich mit der ARD am 7. Januar zu beenden.
Wer muss jetzt aktiv werden?
Zeitdruck entsteht in Haushalten, die das Erste und die dritten ARD-Programme bisher nur in SD empfangen können. Nach Angaben der Astra-Betreibergesellschaft haben immerhin noch rund sieben Prozent der TV-Haushalte mit Satellitenschüssel – das sind gut eine Million Haushalte – keinen HD-Empfang. Beim Kabel-TV liegt der Anteil der Haushalte ohne HD laut Vodafone mit weniger als zwei Prozent niedriger, aber auch dies sind noch rund 300.000 Haushalte.
Achtung: Neben Privathaushalten können vor allem Nutzer von Gemeinschaftsanschlüssen – etwa in Senioren- und Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern, Wohnanlagen oder Hotels – betroffen sein. Darauf macht die von Elektroindustrie-, -handel und -handwerk unterstützte Arbeitsgemeinschaft Satellitenempfang (AG-Sat) aufmerksam. Die Experten sehen hier einen „dringenden Handlungsbedarf“. Berücksichtigt werden müssten die Abstimmungs-, Finanzierungs- und Planungsphasen in diesen Anlagen.
Worauf muss ich achten?
Wichtig ist, zu prüfen, ob der eigene Fernseher bereits HD-tauglich ist. Das lässt sich am einfachsten daran erkennen, dass das Sender-Logo in der Bildschirmecke bei laufendem Programm den Zusatz ,,HD“ trägt, also etwa „Das Erste HD“ oder „SWR HD“. Allerdings haben einige ARD-Sender das ,,HD“ aus dem Logo schon gestrichen, etwa der HR und NDR.
Im Zweifel ist es deshalb sicherer, die Programmliste oder den Elektronischen Programmguide aufzurufen, wo die HD-Programme generell auch mit HD gekennzeichnet sind. Tipp: Sind dort keine HD-Varianten aufgeführt, sollte ein Sendersuchlauf gestartet werden.
Wenn der Fernseher HD-fähig ist, können die empfangbaren, aber noch nicht abgespeicherten HD-Varianten auf diese Weise gefunden werden. Es kann auch sein, dass einige dritte Programme schon in der HD-Variante, andere aber nur in der SD-Variante in der Liste stehen.
Wann brauche ich ein neues Gerät?
Wer ARD sehen will, aber noch kein HD hat und beim Sendersuchlauf auch keine HD-Programme findet, kommt um die Neuanschaffung eines neuen Endgeräts in der Regel nicht herum. Benötigt wird entweder ein HD-fähiger Fernseher oder – als günstigere Lösung – ein geeigneter Receiver (Satellit oder Kabel) für das TV-Gerät. Günstige HD-Receiver gibt es im Handel bereits ab etwa 30 bis 50 Euro. Laut ARD haben Fernseher, die nach 2015 neu gekauft wurden, bereits einen integrierten DVB-S2-Tuner für den Satellitenempfang.

Eine Besonderheit gilt für ältere Fernseher, die über eine sogenannte Scart-Buchse anstelle der modernen HDMI-Buchse verfügen. Daran passen nur Receiver, die ebenfalls einen Scart-Anschluss haben. Laut ARD können damit HD-Programme zwar empfangen werden, aber nur in verminderter Bildqualität.
Worauf ist in Wohnanlagen zu achten?
Laut Fachmagazin Teltarif.de werden die Programme dort häufig von einer Satellitenschüssel empfangen und dann in ein privates Hauskabelnetz umgesetzt. Sollten die Sendungen in den Wohnungen nicht in HD ankommen, müssten die Mieter oder Eigentümer die Umrüstung der Anlage in Auftrag geben. „Ansonsten würde der Fernseher ab dem 7. Januar bei den ARD-Programmen schwarz bleiben“, warnt Teltarif.de-Experte Michael Fuhr.