Nach dem Andrang auf den baden-württembergischen Bahnhöfen am Pfingstwochenende erwartet der Fahrgastverband Pro Bahn zwar für die kommenden Tage eine deutlich ruhige Lage an den Gleisen. „Aber wir rechnen damit, dass der nächste Brückentag kommende Woche wieder ein harter Brocken für die Bahn und für Fahrgäste wird“, sagte der Pro-Bahn-Landesvorsitzende Joachim Barth am Dienstag in Freiburg.

Viele Hauptstrecken sind überlastet

Er gehe zwar davon aus, dass die Bahn nach den Erfahrungen der vergangenen Tage an der einen oder anderen Stellschraube drehen werde. „Aber viel wird sie nicht machen können. So eine Aktion braucht einfach mehr Vorlauf und die Bahn hat keine Reserven.“

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Viele Hauptstrecken seien bereits jetzt so überlastet, dass zusätzliche Züge auf den vollen Strecken gar nicht eingesetzt werden könnten. „Außerdem kostet das alles Geld, und es ist kein zusätzliches Personal da“, sagte Barth. „Da kann man nicht mal eben doppelt so viele Züge einsetzen, weil man es drei Monate lang braucht.“

Es wäre aus seiner Sicht zwar sinnvoller gewesen, erst in die Infrastruktur zu investieren und dafür zu sorgen, dass eine Aktion wie das 9-Euro-Ticket reibungsloser abgewickelt werden kann. „Aber dennoch ist das Wochenende im Großen und Ganzen ein voller Erfolg gewesen. Es hat gezeigt, dass die Leute Bahn fahren wollen und dass die Bahn es im jetzigen Zustand nicht verkraftet.“

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Mit dem 9-Euro-Ticket können Fahrgäste seit vergangenen Mittwoch einen Monat lang bundesweit den Nahverkehr nutzen. Tickets werden für Juni, Juli und August verkauft. Damit sollen Pendler wegen der stark gestiegenen Energiekosten unterstützt werden. Allerdings hatten die Reisewelle zu Pfingsten und das Ticket am verlängerten Wochenende zu teils überfüllten Regionalzügen und Verspätungen geführt.

Bahn: Pfingstverkehr insgesamt geregelt abgelaufen

Das 9-Euro-Ticket hat zu Pfingsten den üblichen Fahrgastandrang in Bussen und Bahnen in Summe leicht verstärkt. Davon geht die Deutsche Bahn aus. Zahlen nannte sie in einer Bilanz am Dienstag jedoch nicht. Es sei im Großen und Ganzen alles geregelt abgelaufen.

(dpa)