Die Entdeckung eines toten Ehepaars mitten in Furtwangen sorgt für große Bestürzung – nicht nur innerhalb der türkischen Gemeinde. Der Mann, der die Überführung der Verstorbenen und Beerdigung federführend, organisiert, berichtet von einer enormen Spendenbereitschaft in der Kleinstadt im Schwarzwald. Innerhalb von kaum 24 Stunden seien schon 6000 Euro zusammengekommen. Auch die ehemaligen Arbeitgeber hätten sich daran beteiligt. Damit fehlen laut dem Organisator noch etwas mehr als 2000 Euro.
Zur Todesursache kann die Polizei auch am Mittwoch keine weiteren Angaben machen. Die Leichen seien noch in der Rechtsmedizin, das Obduktionsergebnis liege noch nicht vor, sagt Jörg-Dieter Kluge, Sprecher des Polizeipräsidiums Konstanz. Ausschließen kann man bisher nur eine natürliche Todesursache. Nach wie vor ermittle man in alle Richtungen. Den Verdacht einer Gasvergiftung oder erhöhter Kohlenmonoxidwerte habe man schon am Montag durch die Feuerwehr ausschließen können.
Kinder sind bei Bekannten
Zum Verbleib der Kinder kann das Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis, das für das Kreisjugendamt zuständig ist, nichts sagen. Das gehe aus Datenschutzgründen nicht, sagt Sprecherin Heike Frank auf Nachfrage.
Nach Recherchen des SÜDKURIER sind die minderjährigen Kinder bei Bekannten der Familie in Furtwangen untergekommen. Sie wurden nicht getrennt. Eine ihrer Schwestern soll sich derzeit um die Vormundschaft für ihre Geschwister bemühen. Nach der Beerdigung sollen sie bei einem Verwandten in Vöhrenbach leben.
Die Eltern sollen so schnell es geht an der türkischen Schwarzmeerküste begraben werden, sagt der Mann, der alles organisiert. Das sei für gläubige Muslime auch so üblich. In der Regel vergingen keine 24 Stunden zwischen Ableben und Beerdigung. Nun warte man daher dringend auf die Freigabe der Leichen, um die Überführung lückenlos angeben zu können. Unterstützer können sich an die Ditib-Gemeinde Furtwangen wenden.