Umwetter am Hochrhein
Überflutete Straßen, Geröll, Schlamm und übergelaufene Keller waren die Folgen eines heftigen Gewitters, das sich in der Nacht von Dienstag, 8. Juni, auf Mittwoch, 9. Juni, über dem östlichen Landkreis Waldshut entlud.
Feuerwehr, THW und Baubetriebshof waren im Raum Waldshut am 8. Juni im Dauereinsatz, vor allem wegen über die Ufer getretener Gewässer, Erdrutsche und vollgelaufener Keller.

Besonders stark von Unwetterschäden getroffen wurden am 8. Juni mehrere Ortsteile in Küssaberg und Klettgau. Nach schweren Niederschlägen brachen ganze Straßenteile ab, es gab Schlammlawinen und Keller liefen voll mit Wasser.
Ab Sonntag, 20. Juni, zogen erneut schwere Unwetter über den Landkreis. In der Gemeinde Küssaberg waren nach starken Regenfällen im Wesentlichen wieder die gleichen Straßenzüge und Gebäude betroffen, wie bereits bei dem Unwetter vom 9. Juni.
Am Montagabend, 21. Juni, wurde besonders der nördliche Teil des Landkreises Waldshut stark von Unwettern heimgesucht. In Bonndorf standen Straßen unter Wasser, in St. Blasien sorgten Hagelkörner für weiße Straßen.
In Grafenhausen hat das Unwetter vom Montag, 21. Juni, ebenfalls deutliche Spuren hinterlassen – vor allem in den Gärten. Auf den Straßen herrschten winterliche Verhältnisse mit Sturzbächen.

Unwetter im Bodenseekreis
Schwere Gewitter mit Starkregen sorgten im Bodenseekreis am Abend 8. Juni für mehr als 60 Feuerwehreinsätze: Keller waren vollgelaufen, Höfe und Straßen überflutet.

An der Messstation in Unterraderach bei Friedrichshafen fielen am Dienstagabend 20 Liter Regen in nur zehn Minuten.

Im Friedrichshafener Stadtteil Efrizweiler ließen die schweren Niederschläge das Bächlein Riedgraben zu einem reißenden Fluss anschwellen und fluteten Grundstück und Wohnhaus der Familie Ehlizevak. „Wir waren machtlos gegen diese Wassermassen“, schildert die Familie die Erfahrungen der Unwetternacht.

Ganze 665 Blitze gingen bei diesem Gewitter am 8. Juni über dem Bodenseekreis nieder. Unsere Karten zeigen, wo es wann im Bodenseekreis geblitzt hat.

Am Mittwochabend, 23. Juni, zog dann ein weiteres schweres Unwetter mit großen Mengen Niederschlag und Hagel über den Südwesten. Die Feuerwehr Friedrichshafen war mit Unterstützung aus Immenstaad und Meckenbeuren bis Donnerstagmorgen im Einsatz.

In der darauf folgenden Woche sorgte eine Serie an Unwettern für Chaos im Bodenseekreis. In Oberteuringen stürzte beim Sturm am Dienstag, 29. Juni, ein riesiger Baum quer über die Fahrbahn und begrub das Auto einer 23-Jährigen förmlich unter sich. Die junge Frau starb noch am Unglücksort.

In Meersburg krachte ein Baukran auf drei Wohnhäuser. Ein älteres Ehepaar wurde obdachlos, verletzt wurde niemand. Eine Nachbarin beobachtete, wie der Kran umkippte: „Wie wenn ein Flugzeug abstürzt“.

Wegen der heftigen Gewitter mussten immer wieder zahlreiche Einsatzkräfte der Feuerwehr ausrücken. Allein die Feuerwehr Friedrichshafen wurde innerhalb von vier Stunden zu 75 Einsätzen gerufen.

Unwetter im Schwarzwald
Ein Wolkenbruch am Dienstagnachmittag, 8. Juni, setzte halb Gutmadingen unter Wasser: Mehrere Straßen in dem Geisinger Teilort waren zentimeterdick mit Schlamm und Geröll bedeckt.

Unsere Leserin Bettina Weber drückte in Gutmadingen geistesgegenwärtig auf den Kameraauslöser, Heike Theuerkauf erlebte das Naturereignis in Aulfingen.

Von den schweren Unwettern Ende Juni blieb auch der Schwarzwald nicht verschont. Umgefallene Bäume in Donaueschingen, ein Erdrutsch bei Löffingen sowie starke Regenfälle und Hagel forderten am Montagabend, 21. Juni, die Einsatzkräfte in der ganzen Region heraus.

In Bachheim, Unadingen und Löffingen drohen nach dem Unwetter am 21. Juni Totalausfälle bei der Ernte, die Bauern sorgen sich um das Futter für ihr Vieh. „Innerhalb 20 Minuten war alles zerstört“: Hansjörg Laufer, stellvertretender BLHV-Kreisvorsitzender.

Vergeblich auf eine Freiluft-Sause gefreut hatten sich viele Fußballfans der Region am Mittwoch, 23. Juni, beim EM-Gruppenfinale der deutschen Nationalmannschaft gegen Ungarn. Hagel, Schauer und Donnergrollen vermiesten mancherorts die Fußball-Freude.

Am Montag, 28. Juni, hielten Unwetter und Starkregen die Feuerwehrkräfte in Bad Dürrheim mit vollgelaufenen Kellern und unterspülten Straßen auf Trab. Die Einsätze dauerten bis morgens um 3 Uhr.

In Pfohren und Sumpfohren traten am 28. Juni die Dorfbäche über die Ufer, mehrere Feuerwehrabteilungen waren im Einsatz und konnten große Überschwemmungen verhindern.
Kreis Konstanz
Am Dienstag und Mittwoch, 8. und 9. Juni, war die Stockacher Feuerwehr nach starken Regenfällen wegen überfluteter Keller und einem kleinen Erdrutsch auf der L 194 im Einsatz.
Starke Gewitterregen, die auch Hagel mit sich brachten, beschäftigten am 23. Juni die Einsatzkräfte in Konstanz und im Thurgau über Stunden hinweg: Dutzende Keller liefen voll, der Seehas blieb liegen und in Frauenfeld krachte ein Baum in ein Auto.

Am Montagabend, 28. Juni suchte ein weiteres schweres Unwetter die Region heim. Im Raum Stockach stürzten Bäume auf Gleise, Straßen und ein Hausdach.

In Singen und dem Hegau sorgte das Unwetter am 28. Juni mit Hagel, Sturmböen und Starkregen für große Schäden. Vor allem die Singener Innenstadt und Hilzingen wurden vom Unwetter getroffen.

Das nächste Gewitter und heftige Windböen am Dienstag, 29. Juni, haben die Freiwillige Feuerwehr Reichenau mit umgestürzten Bäumen und der Rettung eines Pferdes aus einer misslichen Lage mehrere Stunden lang in Bewegung gehalten.

Das extreme Wetter macht die Obstbauern in der Bodenseeregion nervös: Tag für Tag gibt es neue Unwetterwarnungen. Im schlimmsten Fall können zehn Minuten Hagelschauer ganze Existenzen bedrohen. Wie sich das anfühlt, erzählen vier Landwirte aus der Region.
Unwetter im Linzgau
Am Montagabend, 21. Juni, sorgte ein heftiges Gewitter für sintflutartige Regenfälle und überlaufene Straßen im gesamten Landkreis Sigmaringen. Dabei kam es zu Überschwemmungen durch starken Regen, zahlreiche Keller liefen voll Wasser.

Bereits zwei Tage später, am 23. Juni, tobte über dem Landkreis Sigmaringen erneut ein heftiges Unwetter. 480 Einsatzkräfte waren im Landkreis unterwegs. Besonders stark betroffen waren Herbertingen, Mieterkingen und Bad Saulgau, wo es zu starken Überflutungen kam.