Mit Zwiebeln, ohne Zwiebeln; mit Knoblauchsoße oder ohne; richtig scharf, nicht so scharf; Kalbfleisch oder Hähnchenfleisch? Wie sieht er eigentlich aus, der perfekte Döner? An der richtigen Zubereitung der türkischen Spezialität scheiden sich die Geister. Auch Hincooker Andi Schuler kann diese Frage nicht zweifelsfrei klären. Aber kann herausfinden, wo in Konstanz der Döner richtig schmackhaft ist!

Die Auswahl: Döner-Imbisse kommen und gehen. Wir haben eine subjektive Vorauswahl ohne Anspruch auch Vollständigkeit getroffen und nur die gängigen, seit mehreren Jahren existenten Döner-Gastronomien besucht. Unsere Voraussetzung: Die Angebote müssen auf den klassischen Imbiss als Essen zum Mitnehmen spezialisiert sein.

Hincooker Andi Schuler hat für seinen Test die fünf – aus seiner Sicht – besten Döner-Gastronomien besucht und sich durch die Speisekarten geschlemmt. Ein Imbiss hat es dem Hincooker dabei besonders angetan.

Die Bewertungsskala: Für einen absoluten Gaumenschmaus im Brot vergibt der Hincooker fünf von fünf Zwiebeln.

Hier sind Hincookers Top Fünf Döner der Stadt:

Bodensee Kebaphaus, Markgrafenstraße 17

Das Bodensee Kebaphaus in der Markgrafenstraße.
Das Bodensee Kebaphaus in der Markgrafenstraße. | Bild: Andi Schuler

Was sofort ins Auge fällt: In der Ablage der Theke lacht dem Besucher offensichtlich frisch geschnittener Salat entgegen, der schön drapiert und garniert daherkommt. Eine kulinarische Augenweide.

Das Brot für den Dürum oder den Yufka backt der Chef selbst, für den Döner Kebap kauft er es hinzu. „Ich kontrolliere aber die Qualität“, sagt Halil Yücekaya. „Wir bereiten den Berliner Döner zu. Das heißt, dass wir das Brot toasten, bevor wir es mit den Zutaten bestücken.“

Ich bestelle die Hauptstadt-Variante. Die Mitarbeiter im Bodensee Kebaphaus bestreichen das Brot zunächst mit der gewünschten Soße – die vier Varianten sind nach Angaben der Gastgeber alle selbst gemacht: Cocktail, Knoblauch, Joghurt, scharfe Paste.

Knusprig, frisch, superlecker: Der Döner Kebap im Kebaphaus Video: Andi Schuler

Dann kommen Salat, Gemüse und Fleisch hinzu, bevor erneut reichlich Soße und noch einmal Fleisch oben draufkommen. Wählen kann ich zwischen Rind, Kalb und Pute. Das Fleisch kommt aus Stuttgart von einem Großlieferanten. „Wir bereiten alles jeden Tag frisch zu“, versichert der Chef. Das Ergebnis auf der Hand ist stattlich und schmeckt herausragend. Auffällig: Das knusprige Brot schmeckt tatsächlich wie gerade eben erst frisch gebacken. Vorteil für die Berliner Variante.

Eine kulinarische Augenweide: Der Berliner Döner im Kebaphaus.
Eine kulinarische Augenweide: Der Berliner Döner im Kebaphaus. | Bild: Andi Schuler

Das Bodensee Kebaphaus gibt es seit 2016 in Konstanz. Inhaber Halil Yücekaya hatte zuvor in Dresden einen türkischen Imbiss. Da seine Frau eine Stelle an der Uni Konstanz annahm, eröffnete er das Kebaphaus in der Markgrafenstraße – sehr zur Freude vieler Schüler der umliegenden Schulen, die in ihren Pausen oder Freistunden gerne zugreifen.

Die Preise der Klassiker (laut Karte):

  • Kebap im Fladenbrot: 6,50 Euro
  • DürümKebap mit Salat: 7 Euro
  • Vegetarischer Döner im Fladenbrot und Salat: 6 Euro
  • Vegetarischer Dürüm mit Salat: 6 Euro

Dazu gibt es Pizza, Lahmacun, Seele, Pide, Nudeln, Putenschnitzel, Chicken Nuggets und diverse Salate sowie alkoholfreie Getränke, Bier und Kaffee.

  • Bewertung: 4,5/5 Zwiebeln

Istanbul Kebap, Ebertplatz 5

Den Istanbul Kebap gibt es seit mehreren Jahrzehnten, seit 2011 führt Familie Ileri den türkischen Imbiss am Ebertplatz.
Den Istanbul Kebap gibt es seit mehreren Jahrzehnten, seit 2011 führt Familie Ileri den türkischen Imbiss am Ebertplatz. | Bild: Andi Schuler

Gökhan Ileri, Sohn des Chefes, sowie Mitarbeiter Mohamed Gelho begrüßen die Gäste persönlich und mit ansteckender Lebensfreude. Der Blick auf die Speisekarte ist gespickt mit Empfehlungen des Hauses – kein selbstverständlicher Service in einem Imbiss. Mir gefällt das. „Wir machen das Brot für unseren Dürum selbst“, versichert Gökhan Ileri und lässt den Teig durch die Luft tanzen.

Das Gebäude am Ebertplatz ist seit mehreren Jahrzehnten als Treffpunkt für Freunde des Kebap bekannt. Die aktuellen Betreiber, Familie Ileri, haben die Gastronomie 2011 übernommen. Der Innenraum ist durch die vielen Fenster und die angenehme Beleuchtung sehr einladend und wirkt freundlich – wie die Mitarbeiter.

Gökhan Ileri lässt den Teig fliegen Video: Andi Schuler

Auf einer Bratkuppel wird der Teig gegart. Eine charmante und sehenswerte Methode. Ich kann dabei zusehen, wie der Teig herrlich knusprig wird und nach wenigen Minuten leicht gebräunt fertig ist. Jetzt fehlen nur noch Fleisch, Salat, Gemüse und Soße. Das Brot für den Döner Kebap wird im Istanbul Kebap hinzugekauft, das Fleisch kommt vom Großhandel. Kalb und Rind stehen zur Auswahl.

Die Soßen sind laut Gastgeber selbst gemacht. Kleiner Wermutstropfen: Wer gerne eine scharfe Soße möchte, muss mit einer Variante aus dem Supermarkt Vorlieb nehmen – immerhin ist sie geschmacklich gut. Eine eigene Kreation wäre dennoch wünschenswert. Am Dürum gibt es aber nichts auszusetzen. Er ist supersaftig, das Fleisch schön würzig, Salat und Gemüse knackig.

Die Preise der Klassiker (laut Karte):

  • Drehspieß im Fladenbrot: 5,50 Euro
  • Drehspieß im Rollteig (Dürüm): 5,50 Euro
  • Rollteig Dürum vegetarisch: 5 Euro

Dazu gibt es Pizza, Lahmacun, Pide, Seele, Falafel, Pommes, Chicken Nuggets, Pommes, diverse Salate, alkoholfreie Getränke, Tee und Kaffee sowie Bier.

  • Hincooker-Bewertung: 4/5 Zwiebeln

Kervan Veggie Imbiss, Wessenbergstraße 35

Pflanzen statt Fleisch: Im Kervan geht es vegan zu.
Pflanzen statt Fleisch: Im Kervan geht es vegan zu. | Bild: Andi Schuler

Der Veggie Imbiss Kervan gilt als einer der Pioniere Süddeutschlands, was das Thema vegetarischer Kebap angeht. „Es gab vor uns nicht viele in Deutschland“, sagt Musa Cebe, der seit zwei Jahren ganz auf fleischlos umgestellt und mittlerweile auch einen Käse-Kebap im Programm hat.

Sieht aus wie Fleisch, schmeckt wie Fleisch – ist aber rein pflanzlich: der Seitan Kebap im Fladenbrot im Kervan.
Sieht aus wie Fleisch, schmeckt wie Fleisch – ist aber rein pflanzlich: der Seitan Kebap im Fladenbrot im Kervan. | Bild: Andi Schuler

Statt Fleisch gibt es bei Musa Cebe im Döner Kebap oder im Dürum Seitan (Weizeneiweiß mit fleischähnlicher Konsistenz), Kichererbsen, Lupinen (Hülsenfrucht mit viel Kalzium, Eiweiß, Mineral- und Ballaststoffe), Räuchertofu, Faloumi (Falafel mit Grillkäse), Falafel – oder eben Käse.

Die Grundlebensmittel werden in dem engen, historischen Haus in der Wessenbergstraße veredelt, bis sie nahezu aussehen wie Fleisch. Und, so viel sei vorweggenommen: Die damit gefüllten Teigrollen oder Brote schmecken richtig gut. Fleisch vermisse ich jedenfalls nicht.

Pflanzen als Fleischersatz im Kervan Video: Andi Schuler

Auch im Kervan werden mehrmals täglich Salat und Gemüse frisch geschnitten, der Fleischersatz wird für jeden Gast frisch auf den Grill gegeben. Die Mitarbeiter klären die Gäste mit Geduld und Wissen über ihr außergewöhnliches Angebot auf, was sofort ein gutes Gefühl weckt.

Toll: Auf der Karte stehen auch glutenfreie Speisen, zwar ohne Brot, also auch ohne glutenfreies, aber immerhin ein sehr guter Service. Es gibt Tofu, Falafel, Pommes, pflanzlichen Döner oder Käse-Döner, jeweils mit Salat. Laut Musa Cebe sind die Soßen Tzaziki, Joghurt-Kräuter, Erdnuss, Chili und Hummus hausgemacht. Lecker sind sie auf jeden Fall.

Die Preise der klassischen veganen Döner (laut Karte):

  • Seitan/Lupinen/Tofu Kebap im Fladenbrot: 7,50 Euro
  • Seitan/Lupinen/Tofu Kebap im Yufka: 7,50 Euro
  • Falafel im Fladenbrot: 7,50 Euro
  • Falafel im Yufka: 8,50 Uhr

Dazu gibt es Veggie-Bratwurst, Pommes, Seitan-Gyros, Käse Kebap, Planted Kebap (Pflanzlich), Faloumi (Falafel und Grillkäse), Pizza, Lahmacun, Pide, Seele, Falafel, Pommes, Chicken Nuggets, Pommes, diverse Salate, alkoholfreie Getränke sowie Bier.

  • Hincooker-Bewertung: 4,5/5 Zwiebeln

Bahnhof Döner, Bahnhofplatz 13

Der Bahnhof Kebap neben dem Bahnhof gilt als einer der ersten, wenn nicht sogar der erste Kebap-Imbiss in Konstanz.
Der Bahnhof Kebap neben dem Bahnhof gilt als einer der ersten, wenn nicht sogar der erste Kebap-Imbiss in Konstanz. | Bild: Andi Schuler

Ganze Generationen von Konstanzern hatten hier ihre ersten Berührungspunkte mit der türkischen-deutschen Spezialität. Schwarzmeer Döner, Muki‘s Döner oder jetzt Bahnhof Döner – hier wurde lokale Döner-Geschichte geschrieben. Als das altehrwürdige Tanzschiff in den 80er und 90er Jahren in den Morgenstunden seine Pforten schloss, trafen sich die Schönen der Nacht hier fürs Döner-Frühstück.

Frisch, knackig und lecker: Salat und Gemüse sowie hausgemachte Soße im Bahnhof Kebap.
Frisch, knackig und lecker: Salat und Gemüse sowie hausgemachte Soße im Bahnhof Kebap. | Bild: Andi Schuler

Seit Anfang 2022 hat Recayi Altinroy hier das Sagen. Der gebürtige Bregenzer führte zuvor in Halle an der Saale und in Köthen türkische Imbisse. Nebenher vertreibt und liefert er Drehspieße an Dönerläden in der halben Republik. Auffällig: Sein Fleisch (Rind und Hähnchen) stammt von Hochrhein, sein Brot bezieht er aus Stockach. „Regional ist sehr wichtig“, sagt er. Von Frühling bis Sommer bilden sich lange Schlangen vor seiner Theke, teilweise bis zum Bahnhof – die gute Lage macht‘s möglich.

Hier wird auch noch von Hand geschnitten Video: Andi Schuler

Aber auch die Qualität stimmt. Gemüse und Salat sind frisch und knackig, die drei Saucen Cocktail, Joghurt und Chili sind nach Angaben von Recayi Altinroy hausgemacht. Auch hier gibt es diesen besonderen Moment des kulinarischen Glückes beim ersten Biss in einen Döner Kebap oder in einen Yufka. Die Wertung wird etwas gemindert, da alle Hauptzutaten Fleisch, Fladenbrot und Yufka dazu gekauft werden – was der Qualität zwar keinen Abbruch tut, die Mitbewerber allerdings aufwertet.

Die Preise der Klassiker (laut Karte):

  • Hähnchendrehspieß Fladenbrot: 6 Euro
  • Hähnchen Drehspieß Yufka: 7 Euro
  • Döner vegetarisch: 5 Euro
  • Yufka vegetarisch: 6 Euro

Dazu gibt es Pizza, Lahmacun, Pide, Falafel, Pommes, Schichtfleisch im Fladenbrot oder im Yufka, diverse Salate, alkoholfreie Getränke, Tee und Kaffee sowie Bier.

  • Hincooker-Bewertung: 4/5 Zwiebeln

Sahara Kebap und Pizza, Radolfzeller Straße 22

Das Sahara in der Radolfzellerstraße. Vor dem Haus gibt es vier Parkplätze. Im Sommer kann man hier auch draußen seinen Imbiss verzehren.
Das Sahara in der Radolfzellerstraße. Vor dem Haus gibt es vier Parkplätze. Im Sommer kann man hier auch draußen seinen Imbiss verzehren. | Bild: Andi Schuler

Celik Diyaddin führt das Sahara seit 2009 – und hat sich seither einen Namen gemacht in der Stadt. Sein Angebot ist so breit wie bei fast allen anderen türkischen Imbissen in Konstanz. Celik und sein Team backen das Brot für ihre Döner sowie den Pizzateig selbst.

Direkt nach der Bestellung werden die kleinen Teigrollen vor den Augen des Gastes verarbeitet – was mir ein gutes Gefühl vermittelt. Im hinteren Bereich der Küche, der einsehbar ist, werden mit Mehl, Wasser, Milch, Salz und Hefe die Teiglinge hergestellt.

Celik Diyaddin vom Sahara Video: Andi Schuler

Gemüse und Salat wirken wie frisch geschnitten. „Bei uns kommt nichts aus der Konserve“, sagt der Inhaber. Sein Fleisch bezieht er von einem Stuttgarter Großlieferanten – Rind und Pute gibt es zur Auswahl.

Seine Angestellten arbeiten ihm in der Regel zu, er selbst lässt es sich nicht nehmen, die Gäste persönlich und herzlich zu bedienen. Und dann sind wir schon bei der größten Stärke des Sahara Kebaps. Bei Celik Diyaddin fühle ich mich sofort wie daheim. Die meisten (Stamm-)Gäste begrüßt er freundlich bis euphorisch mit Namen. Hier bin ich Gast, hier darf ich‘s sein.

Im Sahara treffen sich die Menschen gerne zum gemeinsamen Mittagessen.
Im Sahara treffen sich die Menschen gerne zum gemeinsamen Mittagessen. | Bild: Andi Schuler

Der Yufka ist saftig, der Salat knackig und frisch. Alle Soßen sind hausgemacht. Mit jedem Biss wächst der Frust darüber, dass diese herrliche aromatische, gefüllte Teigrolle immer kleiner wird. Es lässt sich einfach nicht vermeiden: Irgendwann ist der Yufka aufgegessen und der Hunger gestillt.

Die Preise der Klassiker (laut Karte):

  • Kebap mit Rind oder Put im Fladenbrot: 6 Euro
  • Yufka mit Rind oder Pute: 6,50 Euro
  • Kebap oder Yufka vegetarisch: 5 Euro
  • Kebap oder Yufka für Schüler: 4,50 Euro

Dazu gibt es Pizza, Lahmacun, Pide, Seele, Falafel, Pommes, Chicken Wings und diverse Salate sowie alkoholfreie Getränke, Tee und Kaffee.

  • Hincooker-Bewertung: 5/5 Zwiebeln

Fazit

Auch wenn Hincooker Andi Schuler mit Sahara Kebap und Pizza einen knappen Sieger gekürt hat, kann er guten Gewissens alle fünf Imbisse empfehlen. In Konstanz lässt es sich also hervorragend Döner essen. In diesem Sinne: Guten Appetit!

Der Hincooker auf Döner-Tour Video: Andi Schuler