Wenn sie etwas stört, dann will Anja Kutter es auch klar ansprechen. Jedoch geht es ihr nicht nur ums Kritisieren, sagt die 34-Jährige. Sie möchte auch immer selbst bei der Suche nach Lösungen voranschreiten: „Auf jeden Fall gehe ich die Dinge gerne proaktiv an.“ Auch deshalb kandidiert sie am 9. Juni für die SPD für einen Platz im Gemeinderat von Bermatingen.
Durch Zufall nach Hause gefunden
Seit circa sieben Jahren lebt Anja Kutter in der Gemeinde. Aufgewachsen ist sie in Salem, später lebte sie in Friedrichshafen, wo sie Luft- und Raumfahrtelektronik studiert hat. „Ich wollte dann wieder mehr in Richtung meiner Eltern ziehen“, sagt Kutter. Eigentlich hatte sie dafür zunächst Markdorf ins Auge gefasst, fand durch Zufall aber ihre Traumwohnung in Bermatingen, wo sie dann auch ihren Ehemann kennengelernt hat.
Heute haben die beiden zwei Kinder. Einen dreijährigen Jungen und ein 14 Monate altes Mädchen. „Jetzt könnte ich mir auch nichts anderes mehr vorstellen, als hier zu leben“, sagt die 34-Jährige. Bis September ist sie noch in Elternzeit, dann kehrt sie zurück zu ihrem Job als Ingenieurin bei Airbus in Immenstaad.
Es geht um Bermatingen, nicht um Parteilinien
Ob Anja Kutter bis dahin auch einen Platz im Gemeinderat eingenommen hat, entscheidet sich am 9. Juni. Auch wenn sie schon eine Weile im Vorstand des SPD-Ortsverbands aktiv ist: Ein politisches Amt wäre neu für die junge Mutter. Das Engagement im Ort jedoch nicht. Ob in Narrenzunft, Lumpenkapelle, Sportverein, Elternbeirat oder Kinderkirche der evangelischen Kirchengemeinde: Anja Kutter möchte sich einbringen – und im Gemeinderat geht das besonders gut, sagt sie.
„Ich finde, die Kommunalpolitik ist das, wo man wirklich das tägliche Leben mitgestalten kann.“ Das sei nochmal etwas anderes als das, was auf höheren Ebenen geschieht. Bei der Kandidatur gehe es ihr daher auch nicht um eine Parteilinie von höherer Stelle, sondern sie möchte an dem arbeiten, was ihr in Bermatingen wichtig ist.
Lücke im Rat schließen
Auf die Fahne geschrieben hat sich Anja Kutter vor allem, den Problemen und Perspektiven von Familien mehr Gehör zu verschaffen: „Familien und Frauen sind im Gemeinderat schlecht vertreten.“ Einige Dinge, speziell in Sachen Kinderbetreuung, habe das Gremium in der Vergangenheit nicht in ihrem Sinne und im Sinne junger Familien entschieden. Mit ihrer familiären Erfahrung erlebe sie viele der Herausforderungen derzeit selbst. Genau diese Lücke möchte Kutter füllen und eine neue Perspektive einbringen.
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