Mehr Züge und mehr Stationen: Wie Verkehrsminister Winfried Hermann am Montag mitteilte, sorge sein Ministerium für Nachbesserungen im neuen Fahrplan, der seit Sonntag in Kraft ist. So soll es in der Hauptverkehrszeit auf der Bodenseegürtelbahn Nachbesserungen geben. Das sei aber nicht ad hoc möglich, sondern erst in einem Stufenkonzept, das bis Ende April 2022 Zeit benötigt.
Wie Hermann in einem Pressetext zugibt, habe es vor allem Kritik im westlichen Bereich der Bodenseegürtelbahn zum neuen Fahrplan gegeben. Einen Grund sieht er darin, dass dieser eingleisige Streckenabschnitt noch nicht elektrifiziert und ausgebaut ist. Er kündigte grundlegende Verbesserungen an und wird im Pressetext zitiert mit den Worten: „Hier ist innerhalb der nächsten zehn Jahre die Elektrifizierung vorgesehen.“ Danach sei eine dauerhafte Verbesserung des Angebots möglich.
Pünktlicher, dafür langsamer
Hermann begründete längere Fahrtzeiten zwischen Basel und Ulm außerdem damit, dass statt der schnellen Neigetechnik-Triebwagen künftig Doppelstockwagen auf die Strecke kommen. Sie sind zwar langsamer, hätten aber größere Kapazitäten und könnten pünktlicher fahren.
Hermann räumt ein: Fahrplan hat auch künftig Schwächen
Neu entstandene Löcher im Fahrplanangebot vor allem auf der Bodenseegürtelbahn beantwortetet das Ministerium mit der Ankündigung, das Angebot durch Verstärkerfahrten vor allem zwischen Friedrichshafen und Überlingen auszuweiten. Dennoch räumt Hermann ein, dass der Fahrplan hier „in der morgendlichen Hauptverkehrszeit seine Schwächen hat“.
Mit dem vorgestellten Stufenplan erhalte man „wichtige Angebotsverbesserungen“, die „in Rekordzeit“ auf die Schiene gebracht würden, so Minister Hermann. Sein Parteifreund, der Grüne Landtagsabgeordnete Martin Hahn aus Überlingen, teilte mit, dass er das Ministerium „gleich nach Bekanntwerden der neuen Fahrpläne auf die Schwierigkeiten aufmerksam gemacht“ habe. Viele Bahnnutzer hätten sich an ihn gewandt. Hahn war dabei nicht der Einzige, der Kritik in Richtung Stuttgart schickte, auch andere Abgeordnete sowie Bahnexperten und Fahrgastverbände äußerten sich kritisch zum neuen Fahrplan.