Vor drei Wochen wurde bekannt, dass die Deges die komplette Planung der B31 übernimmt. Und nun schaltet sich auch wieder die Naturschutzorganisation BUND ein: Sie fordern, dass die bestehende B31 auf maximal drei Spuren ausgebaut wird und kein Neubau erfolgt, wie Frieder Staerke, Geoökolge, beim BUND am Dienstag bei einem Informationsabend in Immenstaad informierte.

Keine B1-Trasse

Seit den 80ern ist der Ausbau der B31 ein Thema am Bodensee. Ende 2019 hatte das Regierungspräsidium Tübingen (RP) die Trasse B1 als Vorzugsvariante vorgestellt. Diese Trasse führt oberhalb von Immenstaad und Hagnau, dann südlich an Stetten vorbei. Diverse Verkehrsinitiativen sowie die betroffenen Gemeinden, darunter Stetten und Hagnau, plädieren für diese Variante.

Das könnte Sie auch interessieren

Gefährdete Arten im geplanten Baugebiet

Das Problem aus Sicht des BUND: Mit dem Neubau dieser vierspurigen Trasse würden ökologisch wertvolle Gebiete betroffen sein, darunter die Lipbach-Senke und Weingarten-Wald. In diesen Naturräumen sind unter anderem streng geschützte Arten wie Gelbbauchunke, Fledermäuse und Grauspecht heimisch. Bei dem Infoabend macht Staerke deutlich, dass eine vierspurige B1-Trasse durch diese geschützten Waldgebiete nicht rechtens wäre und die Bauherrschaft, also das RP, eine Klagewelle von Umweltschutzorganisationen erwarten dürfte, wenn sie am B1-Plan festhält.

Untertunnelung?

Deshalb plädiert der BUND für eine pragmatische Lösung: Die B31 maximal dreispurig ausbauen und beispielsweise die Hagnauer Ortsdurchfahrt zweispurig zu untertunneln. So könnten auch wertvolle Rebflächen erhalten bleiben.