Thomas Ritsche ist nicht mehr Mitglied des Daisendorfer Gemeinderats. Bei seiner jüngsten Sitzung am Dienstagabend hat das Gremium dem Rücktrittsgesuch seines langjährigen Mitglieds zugestimmt. Ritsche saß seit September 2004, also gut 19 Jahre, ununterbrochen für die CDU im Daisendorfer Rat, mehrere Jahre lang auch als stellvertretender Bürgermeister. Im September hatte der Leiter des Meersburger Bauhofs bei Bürgermeisterin Jacqueline Alberti seinen Rücktritt eingereicht – aus „beruflichen und zeitlichen Gründen“, wie es heißt.
Andreas Illich rückt nach
Doch warum so kurz vor den Kommunalwahlen am 9. Juni 2024? Er sei beruflich und privat zu stark eingespannt, sagt Ritsche dem SÜDKURIER. Außerdem könne sich so sein Nachfolger schon mal vor der nächsten Wahl in die Gemeinderatsarbeit einfinden. Nachrücker auf der CDU-Liste ist laut Wahlergebnis Andreas Illich. Er hatte bei der letzten Kommunalwahl 2019 insgesamt 349 Stimmen eingesammelt und kam damit auf Platz fünf der CDU-Liste. Von den zehn Sitzen im Daisendorfer Rat stellen aktuell sechs die Freien Wähler und vier die CDU.
Ritsche soll noch ein Geschenk bekommen
Wenn ein gewähltes Gemeinderatsmitglied frühzeitig aufhören will, geht dies laut Gemeindeordnung Baden-Württemberg nur aus „wichtigem Grund“, der entsprechend begründet werden muss. Bei Ritsche war der Fall einfach. Denn zehn Jahre Mitgliedschaft gelten immer als wichtiger Grund. Und so wurde das Austrittsgesuch einstimmig angenommen. Fraktionskollege Siegfried Willibald bedauerte den Ausstieg: „Mit seinem Fachwissen war er wichtig für den Rat.“ Bürgermeisterin Alberti hätte Ritsche gerne noch „sein Abschiedsgeschenk überreicht“. Doch der hatte sich für den Abend entschuldigt.