Eine unbekannte Substanz, die auf der Wasseroberfläche des Neuweihers bei Daisendorf trieb, hat am 10. September die Ölwehr der Feuerwehr Überlingen auf den Plan gerufen. Einer Bürgerin war die Verschmutzung aufgefallen und sie hatte die Einsatzkräfte alarmiert. Vermutlich sei es Dieselkraftstoff gewesen, der das Wasser verschmutzte, wie es im Polizeibericht hieß. Noch ist nicht geklärt, wie der Treibstoff in den Weiher kam: „Es gibt keine Hinweise auf den oder die Täter“, erklärt Simon Göppert, Sprecher im Polizeipräsidium Ravensburg.

Ölfilm mit Ölsperre und Fließ abgezogen

Die entnommenen Gewässerproben seien nicht untersucht worden, es habe sich bei der Substanz aber vermutlich um einen Kraftstoff (Diesel) gehandelt. Als Sofortmaßnahme hatten die Freiwilligen Feuerwehren aus Daisendorf und Meersburg Ölsperren um den Ablauf des Weihers angebracht. Mithilfe der großen Ölsperre und Fließ aus Überlingen sei der Ölfilm abgezogen worden.

Auch der Überlauf in den Siechenweiher ist noch durch eine Ölsperre geschützt.
Auch der Überlauf in den Siechenweiher ist noch durch eine Ölsperre geschützt. | Bild: Lorna Komm

Drohnenflug sollte aus der Luft Hinweise auf Ursache geben

Vor Ort waren auch der Fachdienst Gewerbe und Umwelt sowie das Amt für Wasser- und Bodenschutz, erklärt Göppert. Der Fachdienst Gewerbe und Umwelt habe einen Drohnenflug geplant, um aus der Luft gegebenenfalls weitere Hinweise zur Ursache der Verschmutzung zu erlangen, wie der Polizeisprecher sagt. Trotz eines entsprechenden Aufrufs hätten sich noch keine Zeugen gemeldet.

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Verunreinigung im stehenden Gewässer besser erkennbar

Der Pressesprecher des Landratsamts Bodenseekreis, Robert Schwarz, erklärte auf Nachfrage, dass es immer wieder solche Meldungen gebe. „Während in fließenden Gewässern solche Verschmutzungen oftmals nicht oder nicht lange wahrgenommen werden, ist eine Verunreinigung eines stehenden Gewässers durch Öl deutlich länger und besser erkennbar“, erklärte Schwarz. Bei solch punktuellen Einträgen in Gewässer sei die Ermittlung eines Täters meist schwierig. Dies gelinge meist nur dann, wenn es sich um einen dauerhaften oder zumindest nachvollziehbaren Zufluss handele. „In der Regel handelt es sich um Unfälle oder Unwissenheit, eine absichtliche Umweltverschmutzung ist selten“, beantwortet Schwarz die Frage nach den möglichen Ursachen.

Pressesprecher: kein Fischsterben beobachtet

Da der Neuweiher auch von Anglern genutzt wird, stellt sich auch die Frage nach der Gefahr, die für Fische und andere Wildtiere von der Verschmutzung ausgeht. Im vorliegenden Fall sei aufgrund der geringen Menge des eingetragenen Stoffes kein Fischsterben beobachtet worden, berichtet Schwarz. Bereits geringe Mengen von Mineralölprodukten im Wasser könnten mit Augen und Nase wahrgenommen werden. Eine Gefahr für Fische oder andere Wildtiere sei jedoch immer von der Art des Stoffes abhängig und von dessen toxischen Eigenschaften, wie Schwarz hinzufügt.