Die Liste der im vergangenen Jahr in Frickingen erfolgreich umgesetzten Projekte ist lang. Sie reicht von Neubaugebiets-Erschließungen, Grunderwerb und Tiefbau über Glasfaseranbindung bis zur Koordination des ersten Bauabschnitts des Radwegs von Altheim nach Lippertsreute.
Das Sportzentrum Am Aubach bekam in Zusammenarbeit mit den Fußballern der Spielvereinigung F.A.L einen neuen Vorplatz, einen neuen Parkplatz und eine verkehrsberuhigte Umgebung. Der geplante Anbau an das Sportclubheim befindet sich ebenfalls im Entstehen.

Investitionen trotz Corona-Pandemie umgesetzt
„Trotz Corona-Pandemie wurden alle Investitionsvorhaben wie geplant umgesetzt, beziehungsweise auf den Weg gebracht“, sagt Bürgermeister Jürgen Stukle im Jahresgespräch mit dem SÜDKURIER. Es sei ein „wichtiger Beitrag, um in diesen schwierigen Zeiten die Wirtschaft zu stützen and am Laufen zu halten“, meint er. 2,4 Millionen Euro hat die Gemeinde 2020 investiert.
Im neuen Haushaltsjahr sollen Investitionen von rund 3 Millionen Euro getätigt werden. An oberster Stelle auf der To-do-Liste für 2021 stehen Kinderbetreuung und Grundschulneubau. Der Neubau für stark nachgefragte Krippenplätze wurde bereits vom Gemeinderat genehmigt. Zehn weitere Krippenkinder sollen in einem Bau parallel zum bestehenden Kinderhaus Altheim untergebracht werden. Eine neue Kindergartengruppe ist im Bestand des Kinderhauses vorgesehen.
In großen Schritten in Richtung Grundschulneubau
Das neue Jahr soll den beschlossenen Grundschulneubau Wirklichkeit werden lassen. Stukle peilt an, die Planung des Schulneubaus fertigzustellen und entsprechende Ausschreibungen vorzubereiten. Was das künftige pädagogische Konzept angeht, geht es dem Bürgermeister nach Absprache mit dem Lehrerkollegium darum, Schule als Lern- und Lebensraum in Form einer eineinhalbzügigen Ganztagesbetreuung anzubieten.
Der Familientreff, der derzeit noch auf mehrere Räumlichkeiten verteilt agiert, könnte nach Aussage Stukles in einem der bestehenden Schulgebäude eine vorläufige Heimat finden.
Auch das Schaffen neuen Wohnraums steht weiter auf Stukles Agenda. Zum Beispiel soll das Bauleitplanverfahren für das vorgesehene Neubaugebiet „Schwäppern“ vorangebracht und das Areal für 13 Einfamilienhäuser erschlossen werden.
„Charme unserer Ortsteile und Weiler bewahren“
Insgesamt vertreten Gemeinde und Gemeinderat eine eher defensive Wohnpolitik. Der Fokus liegt gemäß Bürgermeister auf Baulückenschluss oder Sanierung leerstehender Bausubstanz innerorts. „Es gilt, den Charme unserer Ortsteile und Weiler sowie das besondere Gefühl im Miteinander der Gemeinschaft zu bewahren“, erläutert Stukle.

Grundversorgung soll 2021 weiter ausgebaut werden
Ebenfalls wichtig ist für ihn, in die Grundversorgung zu investieren. So will er wie in den vergangenen Jahren das Wasserleitungsnetz sowie Straßen und Radwege weiter sanieren und die Glasfaseranschlüsse vorantreiben. „Es gibt wenige Gemeinden in Baden-Württemberg, die derzeit einen derart hohen Anschlussgrad im Bereich Glasfaseranbindung bis ins Haus vorweisen können wie Frickingen“, erklärt Stukle.
Das war das Jahr 2020 in Frickingen
Er spricht aufgrund des Umfangs von einem bemerkenswerten Tiefbauprojekt. Jeder Straßenzug werde letztlich angebunden. In der Ortsdurchfahrt Leustetten beispielsweise soll 2021 im Zusammenhang mit Straßenbelagsarbeiten halbseitig Glasfaser mitverlegt und die Ortsdurchfahrt komplett saniert werden.
Für die Bahnhofstraße sei vorgesehen, die Straße übersichtlicher zu gestalten. Neue Parkplätze sollen entstehen und die Schulbushaltestelle barrierefrei angelegt werden. Was Stukle sehr freut, ist die bereits mündliche Zusage für die Übernahme der Planungskosten für den zweiten Bauabschnitt des Radwegs von Altheim nach Lippertsreute. Der erste Abschnitt bis Bruckfelden wurde gerade erst in Kooperation mit dem Land fertiggestellt.
Genauso sei es im zweiten Bauabschnitt bis nach Baufnang gedacht: Die Gemeinde solle erneut die Koordination und Planung übernehmen und die Planungskosten von Landesseite übernommen werden.
Bürgermeister hält an Kulturprogramm fest
Kulturell setzt der Bürgermeister auf das „interessante und abwechslungsreiche Veranstaltungsprogramm Kultur mit Biss“ und den Frickinger Herbst. Gerade, weil ein Großteil der Veranstaltungen inklusive des Frickinger Herbstmarktes coronabedingt 2020 nicht stattgefunden hatte. Gleichermaßen hält er an der beabsichtigten, mehrtägigen Teilnahme und Gemeindepräsentation bei der Überlinger Landesgartenschau fest.
Der vor zwei Jahren ins Leben gerufene Frickinger Apfellauf, der dieses Jahr nur virtuell stattfand, soll nach Wunsch Stukles im Oktober möglichst wieder als reales Laufevent an den Start gehen.

Anstatt Neujahrsempfang digitales Angebot
Da der Neujahrsempfang zum Jahreswechsel 20/21 wegen der Corona-Pandemie ausfallen muss, soll es auch hierfür ähnlich wie beim Online-Adventskalender ein digitales Angebot mit einer rückblickenden Bilderschau plus Ansprache geben.

Stukle rechnet mit herausforderndem Planjahr
Wie alle anderen Bereiche reicht die Pandemie auch in den wirtschaftlich-finanziellen Bereich der Gemeinde. Sei es in 2020 dank außerordentlicher Corona-Hilfsprogramme noch gelungen eine Zuführungsrate über dem Planansatz zu erwirtschaften, rechnet der Bürgermeister 2021 mit einem „herausfordernden Planjahr“.