Für die Schulen in Friedrichshafen sollen rund 240 neue Medienwagen angeschafft werden. Der Gemeinderat stimmte in seiner jüngsten Sitzung der von der Verwaltung vorgeschlagenen Grundsatzentscheidung zum digitalen Präsentationsmedienkonzept in den städtischen Schulen zu. Die Verwaltung wurde zudem beauftragt, die entsprechenden Arbeiten, Lieferungen und Leistungen auszuschreiben. Insgesamt geht es dabei um Kosten von rund 1,5 Millionen Euro. Im neuen Jahr sollen die Ausschreibungen veröffentlich werden. Dann könnten die Schulen in den Sommerferien ausgestattet werden, sodass die neue Technik ab Beginn des neuen Schuljahrs zur Verfügung stünde.

"Wir als Schulen haben einen dringenden Bedarf an Präsentationsmedien", sagt Hermann Dollak, Schulleiter des Graf-Zeppelin-Gymnasiums (GZG). Allein am GZG habe man einen Bedarf von 45 Medienwagen. In den Schulen gebe es derzeit ganz überwiegen nur die alte Technik der Overhead-Projektoren mit Folien. Die Schulleiter waren im Vorfeld des Ratsbeschlusses in den Entscheidungsprozess um die beste und schnellste Lösung eingebunden.

Hintergrund für den Ratsbeschluss ist der Entwurf der Multimediaempfehlungen 2016 des Landesmedienzentrums. Hier werden sinnvolle und notwendige Ausstattungen der Schulen mit EDV-Infrastruktur aufgeführt, um die Bildungspläne erfüllen zu können. Dieser Entwurf des Landesmedienzentrums ist bisher nicht formal in Kraft. Das Land Baden-Württemberg und kommunale Landesverbände, insbesondere der Städtetag, konnten sich bisher nicht über die finanzielle Beteiligung des Landes einigen. Hermann Dollak sagt: "Das Land ist in der Pflicht, Geld bereitzustellen."

Insgesamt geht die Planung der Stadt davon aus, dass die städtischen Schulen 329 rollbare Medienwagen plus die bereits vorhandenen 90 Beamer, interaktiven Whiteboards und interaktiven Flachbildschirme (Touch Screens) brauchen. Es sollen 239 Medienwagen angeschafft werden, weil diese relativ rasch und am kostengünstigsten zu beschaffen seien, so die Stadtverwaltung. Die drei anderen Alternativen wären zwar technisch anspruchsvoller, aber teurer, würden Baumaßnahmen zur Verlegung von Leitungen erfordern oder seien technisch noch nicht ganz ausgereift. Die Gesamtzahl resultiert aus den genutzten Klassen- und Fachräumen in den städtischen Schulen.

Dollak erklärt: "Wir können Präsentationen auf moderne Art machen. Das wird eine Riesenerleichterung." Die Medienwagen sollen mit Beamern, Dokumentenkamera, Aktivboxen und Rechnern, falls nicht schon vorhanden, ausgestattet werden. Die Technik erlaube eine wesentlich bessere und einfachere Kommunikation im Unterricht, sowohl tontechnisch, beispielsweise im Sprachunterricht, als auch visuell und durch den Anschluss portabler Technik, wie USB-Sticks oder -Playern.