Bis Jahresende wollten sich Betriebsrat und Unternehmensleitung des Rolls-Royce-Geschäftsbereichs Power Systems (RRPS) auf eine Vereinbarung einigen, die an den Vertrag zur Standort- und Beschäftigungssicherung beim Rolls-Royce-Geschäftsbereich Power Systems von 2016 – eigentlich gilt diese bis 2020 – anknüpft. Nun ist die neue Standort- und Beschäftigungssicherung bereits drei Monate vor Jahresende unterschriftsreif. Am 1. Oktober tritt sie in Kraft, teilt das Unternehmen mit. Betriebsbedingte Kündigungen an den Standorten Friedrichshafen sowie Duisburg, Hamburg und Stuttgart seien damit bis zum 31. Dezember 2023 ausgeschlossen.
„Mit der Vereinbarung haben wir eine Sicherung der Arbeitsplätze erreicht und wichtige Leitplanken gesetzt“, wird Thomas Bittelmeyer in einem RRPS-Pressetext zitiert. „Sie geben den Rahmen vor für alle Veränderungen im Unternehmen und machen deutlich, dass diese Veränderungen nur im Sinne der Mitarbeiter und des Standortes möglich sind.“ Die langfristige Sicherung des Standortes habe immer im Mittelpunkt der Verhandlungen gestanden, so Alexandra Kuebler, Leiterin des RRPS-Personalbereichs.
Diese Verhandlungen waren Ende 2018 angekündigt worden. Eine im Raum stehende Forderung nach einem Abbau von bis zu 700 Stellen hatte zuvor für Proteste gesorgt. Bei einer Betriebsversammlung im Mai stellten Vorstandschef Andreas Schnell und Betriebsratsvorsitzender Thomas Bittelmeyer das vorläufige Ergebnis dieser Gespräche vor.
Stellenabbau über Freiwilligenprogramm
Schon da stand fest, dass auch ein Abbau dazugehören würde: Was von einem 2016 vereinbarten Kontingent von 550 Vollzeitstellen, die über ein Programm für freiwillige Austritte abgebaut werden, übrig ist, wird in die neue Vereinbarung übertragen. Gesteuert werden soll das über ein Freiwilligenprogramm, Angebote für rentennahe Mitarbeiter, Prämien und eine interne Bewerberplattform.
Gesprächsbedarf besteht weiter: Bis spätestens Juni 2020 wollen Personalbereich und Betriebsrat „die mögliche Auslagerung ausgewählter Aktivitäten“ thematisieren.