Kaffee trinken für den guten Zweck und ein Signal setzen für fair gehandelten Kaffee konnten die Häfler am Samstag unter anderem am Stand des Weltladens auf dem Schlemmermarkt. Für den besonderen Anreiz sorgte dabei eine Kaffee-Wette, die der Weltladen der Stadt vorgeschlagen hatte. Bis 13 Uhr sollten an diesem Tag mindestens 2000 Tassen fair gehandelter Kaffee getrunken werden.

Weltladen schenkt mehr als 500 Tassen aus
Mehr als 500 Tassen Kaffee schenkte der Weltladen an seinem Stand aus. Wer wollte, gab dafür eine Spende. „Wir trinken grundsätzlich fair gehandelten Kaffee. Ich bin heute hier, um die Zahl nach oben zu bringen und trinke mehr Kaffee als sonst“, sagte Wiltrud Fischer. Auch bei Thomas Henne kommt ihm zufolge im Alltag nur fair gehandelter Kaffee in die Tasse. „Kaffee sollte nicht nur ein Genuss sein, für denjenigen, der ihn trinkt. Auch die Bauern sollen von ihrer Arbeit leben können“, sagte er. Sarah Kessler hat sich vorgenommen, künftig noch mehr als bisher auf fair gehandelten Kaffee zu achten. Theo Mahler hält die Kaffee-Wette der Stadt für einen guten Beitrag. „Die Idee des fairen Handels sollte aber noch mehr ins Bewusstsein gerückt werden.“

Für die Wette zählte nicht nur der auf dem Schlemmermarkt ausgeschenkte Kaffee. Per Telefon, E-Mail, Twitter oder Instagram konnten sich Kaffeetrinker auch aus der Ferne beteiligen. „Wir haben gut zu tun“, berichteten Jutta Dickmanns vom Vorstand des Weltladens. Im Büro über dem Weltladen wurden die Anrufe und Meldungen erfasst. „Wir erfahren, wie viele Leute gemeinsam am Frühstückstisch sitzen und bekommen sogar Fotos“, schilderte Praktikantin Maxine Brindle. An der Aktion beteiligt war auch die Friedrichshafener Gastronomie, die die Zahl der Tassen mit fair gehandeltem Kaffee kurz vor 13 Uhr nochmals kräftig nach oben trieb.

Erfreut zeigte sich Margret Halder, Geschäftsführerin des Weltladens, bereits vor Ablauf der Wette über die Aktion: „Egal was rauskommt, wir können nur gewinnen.“ Würden 2000 Tassen Kaffee doch gleichzeitig bedeuten, dass entsprechend viele Kilos Kaffeebohnen gekauft worden seien. „Unsere Erfahrung zeigt, dass durch solche Aktionen mehr Menschen auf fair gehandelte Produkte umsteigen“, so Halder.
Das Ergebnis fällt knapp aus, doch die Wette ist gewonnen
Wetteinsatz war, dass die Stadt für jede Tasse Kaffee unter den angestrebten 2000 einen Euro spendet. Für jede zusätzliche Tasse wollte sie den Wetteinsatz auf zwei Euro verdoppeln.

Um 13 Uhr waren genau 2020 Tassen Kaffee getrunken worden. „40 Euro kann man so nicht stehen lassen“, befand Erster Bürgermeister Stefan Köhler und rundete den Spendenbetrag aus dem Stadtsäckel auf 1000 Euro auf. Die Spende geht an das Kulturzentrum in der Andenregion Ayopaya in Bolivien. Außerdem gibt der Weltladen 150 Euro aus dem Spendenschwein an die Fairtrade AG des Graf-Zeppelin-Gymnasiums. Diese plant einen ohne Strom funktionierenden „Fair-O-Mat“, aus dem Schüler fair gehandelte Produkte ziehen können.