Die Gemeinschaftsschule (GMS) Schreienesch wächst und wächst. 160 Kinder in den Klassen fünf bis acht gehen hier zur Schule. Durch die große Nachfrage ist die GMS schon seit dem zweiten Betriebsjahr dreizügig. Dieser Zulauf bringt nun langsam Platzprobleme im Schulhaus mit sich. Kommen jedes Jahr drei weitere Klassen dazu, ist nach Aussage von Schulleiter Thomas Strobel 2018 das Ende der Fahnenstange erreicht. Falls die Sprachheilschule aus dem Schulzentrum Schreienesch ausziehen sollte, wie es vorgesehen ist, wäre auf absehbare Zeit wieder genügend Platz. Doch die Frage nach einem anderen Standort für die Förderschule ist noch nicht geklärt.

Platzprobleme hat das Schulzentrum im Osten der Stadt aber noch an ganz anderer Stelle. Inklusive der Grundschüler gibt es für derzeit rund 500 Kinder eine Mensa mit 100 Plätzen. "Früher war das kein Problem. Da sind wir in zwei Schichten essen gegangen, die Grundschüler um 12 Uhr und die Großen um 12.45 Uhr", berichtet der Schulleiter auf Nachfrage. Nun aber sind 160 "Große" da, und an manchen Tagen werden bis zu 360 Essen ausgegeben. Das funktioniert nur mit straffer Organisation und einem engen Zeitplan: Die Kinder gehen in Schichten essen. Jeweils zwei Klassen stellen sich ab 12.20 Uhr im Fünf-Minuten-Takt an der Essensausgabe an. Wenn die ersten beiden Schichten flott essen, machen sie wieder Platz für die letzten beiden. Klappt das nicht, müssen Schüler auch mal in die Schulküche ausweichen, um dort zu essen.

Die Zeit drängt

"Das System funktioniert aktuell gut", sagt Thomas Strobel. Kommen im September des nächsten Jahres weitere 60 Kinder dazu, wird die Luft allerdings dünn. Er ist froh, dass die Stadt die Problematik erkannt hat und eine Erweiterung der Mensa auf dem Plan steht. Eine Million Euro sind dafür in den Haushalt eingestellt – 100 000 Euro in diesem Jahr für Planungskosten, 400 000 Euro für 2017 und 500 000 Euro für 2018. "Ich wäre froh, wenn es schnell vorwärts geht", sagt der Rektor, denn sonst käme man mit Beginn des neuen Schuljahrs um eine Zwischenlösung wohl kaum mehr herum.

Wie weit die Mensapläne am Schulzentrum Schreienesch gediehen sind, wird Reinhard Friedel am kommenden Mittwoch dem Kultur- und Sozialausschuss des Gemeinderates berichten. Dann wird er auch die Pläne für die nicht minder notwendige Erweiterung der Mensa im Schulzentrum Ailingen vorstellen. Die ist derzeit in zwei früheren Klassenzimmern untergebracht. "Hinsichtlich Lage und Größe dringend veränderungs- und erweiterungsbedürftig", steht in der Ratsvorlage. Denn mehr als 50 Kinder können gleichzeitig nicht essen. 120 bis 180 Schüler – auch von der Realschule – nutzen das Angebot, erklärt Schulleiterin Sarah Fesca auf Nachfrage. Auch das geht nur im Schichtsystem, wobei es oft vorkomme, dass eine Gruppe noch anstehe und die nächste schon in der Tür steht. "Wir haben nur eine Ausgabetheke mit zwei Personen, das geht gerade bei den Kleinen eben nicht schneller."

Der Ortschaftsrat Ailingen hat sich genauso von der Notwendigkeit einer "neuen" Mensa vor Ort überzeugt wie die zuständigen Mitarbeiter der Stadtverwaltung. Die Lösungsidee: den bisherigen Kunstpavillon, ein separates Gebäude, zur Mensa umzufunktionieren. Dann könnte der Kunstbereich die Räume der bisherigen Schulküche in der Hauptschule bekommen, die nicht mehr gebraucht wird. Ob das geht und sinnvoll ist, soll eine Machbarkeitsstudie zeigen. Das letzte Wort hat der Gemeinderat.

 

Sozialausschuss

Der Gemeinderats-Ausschuss für Kultur und Soziales wird sich am kommenden Mittwoch, 7. Dezember, mit weiteren Schulthemen beschäftigen. Beginn ist 16 Uhr im Ratssaal. Amtsleiter Reinhard Friedel wird über den aktuellen Stand verschiedener Projekte an den Häfler Schulen Auskunft geben, die aus der Schulentwicklungsplanung resultieren, die der Gemeinderat im Februar dieses Jahres beschlossen hat. Dazu gehört die bauliche Weiterentwicklung der Albert-Merglen-Schule und der Grundschule Friedrichshafen-Fischbach, aber auch geplante Maßnahmen zur Neugestaltung oder Aufwertung von Schulhöfen. (kck)