Stau, Stau, Stau: Das ist in Friedrichshafen Alltag. Nachdem monatelang die Keplerstraße wegen notwendiger Bauarbeiten gesperrt war, ist nun die Millionenschlucht und damit die Eckenerstraße von beiden Seiten zur Einbahnstraße geworden – die Folgen sind bekannt.

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Die Autos und Busse reihen sich Stoßstange an Stoßstange, gute Nerven sind gefragt. Und die Sommermonate, in denen auch Touristen in die Zeppelinstadt kommen, haben noch gar nicht richtig begonnen.

Der Rückstau auf der Hochstraße ist zu Messezeiten ganz normal.
Der Rückstau auf der Hochstraße ist zu Messezeiten ganz normal. | Bild: Ganter, Toni

Wir haben bei den Parteien und Wählervereinigungen nachgefragt, wie dem Dauerstau beizukommen wäre. Der Überblick:

CDU:

Wir müssen alles daran setzen, mehr Menschen zum Umstieg auf den ÖPNV oder auf das Fahrrad zu bewegen. Dazu ist es unerlässlich, das ÖPNV-Angebot kontinuierlich zu verbessern und das Radwegenetz noch attraktiver zu gestalten. Der Veloring ist der richtige Anfang, der Radschnellweg von Löwental zum Stadtbahnhof muss rasch folgen. Anregen würden wir, dass unsere Großbetriebe den Mitarbeitern maßgeschneiderte Angebote machen, um sie zum Umstieg auf das Rad oder den ÖPNV zu bewegen.

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Freie Wähler:

Wir setzen uns für eine Verbesserung des ÖPNV insbesondere zu Stoßzeiten ein. Wir brauchen kreisübergreifende Lösungen bezüglich der Pendlerverkehre. Aufgrund der besonderen Lage Friedrichshafens und dem hohen Verkehrsaufkommen durch den Durchgangsverkehr und Pendler wird Stau wohl nicht völlig vermeidbar sein. Wir fordern Prämienprogramme der Industrie und der Behörden, die den Umstieg ÖPNV, Fahrrad oder Mitfahrmodelle unterstützen. Zudem sind wir für das Ein-Euro-Tagesticket.

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SPD:

Für die Mobilität der Zukunft müssen Bus-, Bahn-, Auto-, Schiffs-, Rad- und Fußverkehr besser aufeinander abgestimmt und gut vertaktet werden. Das bedeutet: Konsequentes Mobilitätsmanagement einführen, das alle Kräfte, auch die der Betriebe, bündelt; den Fuß- und Radverkehr stärken; die ÖPNV-Takte verdichten und Tarife vereinfachen (365-Euro-Ticket); Straßenbaumaßnahmen besser abstimmen; Ampelregelungen besser koordinieren; neue Kreisverkehrsplätze schaffen sowie eine moderne Gürtelbahn.

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Grüne:

Ein Ausbau des Straßennetzes wäre nur eine kurzfristige Linderung des Problems, da sich die Nachfrage dem ausgeweiteten Angebot rasch anpassen würde. Daher sollten wir stattdessen die Alternativen zum motorisierten Individualverkehr deutlich stärken, um die Anzahl der Autos auf den Straßen insgesamt zu verringern. Wir setzen uns folglich für attraktive und sichere Fuß- und Radwege ein. Außerdem sollte es im Häfler Stadtverkehr zusätzliche Linien, einen dichteren Takt sowie ein Ein-Euro-Ticket an allen Tagen geben.

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Netzwerk für Friedrichshafen:

Je mehr Menschen mit dem Fahrrad oder den Bussen fahren oder zu Fuß durch die Stadt gehen, desto weniger Autos werden im Stau stehen. Wir fördern umweltfreundliche Mobilität und erreichen dadurch das Ziel, dass Menschen, die auf das Auto angewiesen sind, nicht mehr im Stau stehen. Außerdem werden wir uns für den Abbau vieler Lichtsignalanlagen einsetzen, um den Verkehrsfluss zu optimieren.

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FDP:

Mit der Stadt der kurzen Wege – mit guter Nah- und Grundversorgung in die Stadtquartiere – reduziert sich automatisch der Autoverkehr. Navigationssysteme sollen von der Stadt mit Verkehrsinformationen versorgt werden, um den Verkehrsfluss besser zu steuern und Fehlfahrten zu vermeiden. Außerdem sollen Umleitungen für Baustellen und Straßensperrungen den Verkehrsteilnehmern rechtzeitig durch Umleitungshinweise entlang der vollständigen Umleitungsroute angezeigt werden.

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ÖDP:

Um (nicht baustellenbedingte) Staus zu verringern, gibt es im Kern drei mögliche Ansätze: Der Ausbau des Straßennetzes, die räumliche und/oder zeitliche Entflechtung des Verkehrs und die Reduzierung des Verkehrs. Für uns hat eindeutig die dritte Variante absolute Priorität. Wir wollen den ÖPNV und das Fahrrad attraktiver machen und damit die Bürger (Einheimische wie Gäste) zu einem verstärkten Umstieg auf Bus und Rad motivieren.

Stau in Friedrichshafen ist eigentlich zum Normalfall geworden.
Stau in Friedrichshafen ist eigentlich zum Normalfall geworden. | Bild: Achim Mende

Die Linke:

Kurzfristig helfen würde ein vernünftigeres Baustellenmanagement. Das löst die Probleme aber nicht. Dies wird erst mit einem integrierten Gesamtkonzept zu schaffen sein, das alle Verkehrsträger berücksichtigt und neue technologische Chancen nutzt. Es könnte zum Beispiel vor den Toren der Stadt Park&Ride-Parkplätze mit kostenfreien Shuttle-Verbindungen eingerichtet oder von elektrifizierten Ringlinien bedient werden. Wir plädieren dafür, dass dazu die vorhandenen Kompetenzen abgestimmt genutzt werden.

Ist eine Stärkung des Nahverkehrs nötig, und wenn ja, wie wollen Sie das umsetzen?Bild:  Katamaran-­Reederei
Ist eine Stärkung des Nahverkehrs nötig, und wenn ja, wie wollen Sie das umsetzen?Bild: Katamaran-­Reederei | Bild: Katamaran-Reederei

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