Wenn am Montag, 10. März, der Finanz- und Verwaltungsausschuss des Gemeinderats zusammenkommt, stehen mehrere Gebührenerhöhungen im Kulturbereich auf der Tagesordnung – begründet wird das auch mit der „angespannten Haushaltslage“. Der SÜDKURIER wirft einen Blick auf die Vorschläge der Verwaltung bei den Kosten für Musikschul-Unterricht, für Volkshochschul-Kurse, für Veranstaltungen des Kulturbüros und das Medienhaus am See.

Musikschule

Sollen Kinder ein Instrument in der Musikschule lernen, könnte das künftig mehr kosten. Die Verwaltung schlägt dem Gemeinderat vor, die Gebühren für den Musikunterricht in diesem Jahr zunächst um 7,6 bis 15 Prozent anzupassen und 2026 erneut um 7 bis 8 Prozent. Begründet wird dies neben der Haushaltslage damit, dass die Kostendeckung der Friedrichshafener Musikschule deutlich niedriger ist, als im Vergleich zum Durchschnitt der baden-württembergischen Musikschulen.

Künftig könnte dann beispielsweise ein wöchentlicher, 30-minütiger Einzelunterricht für Kinder und Jugendliche jährlich 979,20 Euro, beziehungsweise monatlich 81,60 Euro kosten. Derzeit sind es 907,20 Euro, beziehungsweise 75,60 Euro. Die Verwaltung erhofft sich dadurch Mehreinnahmen von jährlich 42.000 Euro. Die Erhöhung soll ab dem 1. Mai gültig sein.

Volkshochschule (VHS)

Zuletzt sind die Preise für VHS-Kurse in Friedrichshafen 2015 gestiegen, wie es in einer Sitzungsvorlage heißt. Begründet wird die jetzt vorgeschlagene Anpassung der Gebühren und Honorare mit dem Bedarf an „qualifiziertem und motiviertem Personal“ und dem Erhalt von einem „breitgefächerten und qualitativ hochwertigem Kursangebot“. Für Teilnehmende sollen die Kosten für VHS-Kurse von derzeit durchschnittlich 3,20 Euro pro Unterrichtseinheit bis 2027 auf durchschnittlich 4,90 Euro angehoben werden. Zudem sollen die Honorare für Dozentinnen und Dozenten von 21 Euro auf 25 Euro steigen. Diese Änderung soll zum 1. September in Kraft treten.

Die Volkshochschule in Friedrichshafen in der Charlottenstraße. Die Gebühren für Kurse sollen steigen.
Die Volkshochschule in Friedrichshafen in der Charlottenstraße. Die Gebühren für Kurse sollen steigen. | Bild: Simon Conrads

Kulturbüro

Das Kulturbüro organisiert den Gastspielbetrieb im GZH und zudem Veranstaltungen im Kiesel im K42 und im Bahnhof Fischbach. Weil die Eintrittspreise in Friedrichshafen für die gleiche Vorstellung oft 20 bis 30 Prozent niedriger seien als in anderen Städten, sollen hier die Preise angehoben werden, wie es in der entsprechenden Sitzungsvorlage heißt. Zuletzt waren die Preise im Rahmen einer Kooperation mit dem Bodensee-Oberschwaben Verkehrsbund (Bodo) zur Spielzeit 2024/2025 gestiegen.

Die Eintrittspreise für vom Kulturbüro organisierte Konzerte im Graf-Zeppelin-Haus sollen ebenfalls steigen.
Die Eintrittspreise für vom Kulturbüro organisierte Konzerte im Graf-Zeppelin-Haus sollen ebenfalls steigen. | Bild: Simon Conrads

Die Eintrittspreise sollen beispielsweise für ein Sinfoniekonzert in der teuersten Kategorie von 69 Euro auf 85 Euro steigen, bei günstigeren Veranstaltungen und in günstigeren Kategorien von 19 auf 23 Euro. Die durchschnittliche Erhöhung entspricht damit 22 Prozent. Die Anpassung soll ab dem 1. September zur Spielzeit 2025/2026 greifen. Anschließend sollen die Preise jährlich um bis zu 5 Prozent steigen. Die kulturelle Teilhabe sozialer schwächerer Bevölkerungsschichten soll beibehalten werden.

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Medienhaus am See

Teurer soll es auch werden, sich Bücher und andere Medien auszuleihen. Die Jahresgebühr für das Medienhaus am See wurde zuletzt 2013 erhöht, wie es in der zugehörigen Sitzungsvorlage heißt. Die damalige Erhöhung erfolgte demnach im Zusammenhang mit einer Ausweitung des Services. Nach zwölf Jahren schlägt die Verwaltung nun vor, die Jahresgebühr für die Nutzung des Medienhauses am See von 17 Euro auf 22 Euro anzuheben. Die Monatsgebühr soll von 4 Euro auf 5 Euro angehoben werden.

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Besitzer der Häfler-Karte sollen das Medienhaus weiterhin unentgeltlich nutzen können, ebenso Kinder und Jugendlich unter 18 und Lernende und Studierende bis zum vollendeten 25. Lebensjahr. Für Menschen mit Einschränkungen soll es einen vergünstigten Tarif von zwölf Euro geben. Die neuen Preise sollen, wenn der Gemeinderat sie beschließt, ab dem 1. Mai gelten. Die Verwaltung erhofft sich davon eine Einnahmen-Steigerung von 16 Prozent, beziehungsweise knapp 18.500 Euro.