Kurz nach 17.30 Uhr ist die Besucherterrasse des Bodensee Airports fast wie leer gefegt. Dabei scheint die Sonne und die Aussicht überzeugt. In etwa einer halben Stunde soll der Eurofighter landen, der für die Luftfahrtmesse Aero im Anflug auf Friedrichshafen ist.
Philippe Moillen hat nicht nur eine Kamera, sondern auch einen Laptop mitgebracht. Der 17-jährige Schüler aus Friedrichshafen betreibt einen eigenen Youtube-Kanal für Planespotting – für Flugzeugbeobachter. Er liegt häufiger auf der Lauer, um die Landung eines besonderen Fliegers festzuhalten.

„Eigentlich sind Militärflugzeuge nicht so mein Spezialgebiet“, verrät er, aber die Gelegenheit wolle er sich dennoch nicht entgehen lassen. Letztlich wolle er als Planespotter sämtliche Flugzeuge festhalten, auch wenn sein Fokus auf Passagiermaschinen liege. „Das liegt aber auch an dem Ort, an dem ich lebe. Wäre ich in der Nähe von Ramstein, sähe das sicher anders aus.“
Ob er eine Idee hat, aus welcher Richtung der erwartete Kampfjet kommen wird? Er deutet auf den leicht geblähten Windsack und dann nach links in die Richtung, in die man aufgrund der grellen Sonne kaum schauen kann. „Ich denke, er kommt von da, man landet üblicherweise gegen den Wind“, erläutert er.
Kurze Zeit später dreht der Wind, aber nicht komplett. Er kommt beinahe mittig über den Flugplatz und ist schwer einzuschätzen. Eigentlich wäre ein Landeanflug aus entgegengesetzter Richtung auch angenehmer, da man gegen die Sonne kaum etwas erkennen kann. Doch dann ist alles wie erwartet und der nahende Eurofighter ist nur als kleiner heller Fleck mit zusammengekniffenen Augen auszumachen.
Wenig zu sehen, aber umso mehr zu hören
Während man ihn mit bloßem Auge kaum erkennen kann, ist er umso deutlicher zu hören. Und dann geht alles ganz schnell. Die zwei weiteren Schaulustigen, die sich zwischenzeitlich dazugesellt haben, gehen näher ans Gitter, welches die Besucherterrasse abschirmt. Die drei Bundespolizisten, die kurzzeitig vorbeispaziert sind, sind schon wieder weg, als der Eurofighter vorbeigerollt ist.
Es bleibt ein kurzes Schauspiel, das dennoch imposant ist. Der wenige Flugbetrieb am Bodensee Airport erweist sich dabei als Vorteil und bietet freie Sicht auf den Kampfjet. Und wenn vor Ort auch nur kurzzeitig drei Schaulustige dabei waren, war immerhin Moillens Livestream gut besucht: 150 Menschen haben dort zwischenzeitlich der Landung zugesehen.