Januar: War was? Ach ja, Silvester. So leise der Jahreswechsel in Friedrichshafen aber vonstattengegangen war, so hoch waren zugleich die Erwartungen an 2021. War doch der Impfstart in Sicht. Im Januar ging es los, auch im Kreisimpfzentrum in Friedrichshafen. Selbst für unmittelbar Impfberechtigte wurde das Ganze aber zunächst zu einer gewaltigen Geduldsprobe. Kurz vor den Feiertagen hatte ein Pilot eine etwa 200 Kilometer lange Spritze in den Himmel über der Region gezeichnet. Kurze Zeit später und über die kommenden Wochen wuchs sich die Anzahl an denkbaren Impfmotiven quasi exponentiell.

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Februar: Zwischen zermürbenden Langzeitaufenthalten in der Warteschleife tut frische Luft gut. Blieb allerdings die Frage: Ausgangssperre oder nicht? Ab 20 oder ab 21 Uhr? Beim Land oder beim Landkreis nachschauen? In dem Regel-Knäuel ergab sich im Bodenseekreis obendrein – und das ausgerechnet am Gumpigen – eine kuriose Übergangsphase: Eine landesweite Ausgangssperre (galt ab 20 Uhr) war gerade so aufgehoben worden und eine vom Landkreis verfügte Beschränkung (galt fortan ab 21 Uhr) trat erst Schlag Mitternacht in Kraft. Für vier Stunden hieß es in jener Nacht also: Endlich wieder... naja, im Dunkeln spazieren gehen.

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März: Für einen Spaziergang sollte ein Corona-Schnelltest auch das weitere Jahr über nicht erforderlich werden, sonst aber zeitweise für etliche Vorhaben außerhalb des eigenen Haushalts, vom Restaurant- bis zum Friseurbesuch. Im März wurden die ersten Testzentren in der Region eröffnet. In Friedrichshafen bot die Stadt mit Unterstützung ehrenamtlicher Helfer unter anderem an einem Ort Schnelltests an, den viele Häfler noch aus Schultagen kennen. In den Wochen darauf öffneten außerdem etliche Testzentren privater Betreiber.

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April: Dass Testzentren wie Pilze aus dem Boden schossen, machte manches einfacher – aber längst nicht alles. So beruhigend die kurzzeitige Gewissheit nach einem negativen Testergebnis sein konnte: Wo und wofür man es benötigte, änderte sich gefühlt alle paar Wochen – und mit anderen Regeln war das kaum anders. Ein Beispiel? Der Einzelhandel rund um die Osterzeit. Sind die Geschäfte gerade geöffnet? Terminshopping unter dem Motto „Click and Meet“ oder geht auch „Click and Collect“? Da rauften sich im Bodenseekreis nicht nur Kunden die Haare.

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Mai: War es das mit Corona? Inzwischen ist längst klar: nein. Es gab in den vergangenen Monaten aber natürlich auch abseits der Pandemie Themen und Rindviecher im umgangssprachlichen Sinne, die in Friedrichshafen und Umgebung für Diskussionen sorgten. Und dann gibt es da im Hepbach-Leimbacher Ried auch noch Rindviecher im tierisch-sympathischen Sinne, die zur Abwechslung einfach mal für Verzückung sorgen.

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Juni: Manchmal mag man der Heimat trotz oder gerade wegen verschiedensten Rindviechern einfach mal den Rücken kehren. Mit dem Näherrücken des Sommers war in Friedrichshafen nicht nur langsam wieder an Flugreisen zu denken, mancher dachte womöglich sogar mal kurz über ein eigenes Stück Flughafen nach. Ein Check-in-Schalter neben der Haustür vielleicht? Dem damaligen Eigentümer schwebten natürlich nicht irgendwelche Käufer vor – und auch nicht irgendeine Nutzung. Besagter Verkauf sollte eine Bruchlandung schließlich verhindern.

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Juli: Nicht weit von den Gepäckbändern am Bodensee-Airport entfernt nahm auf dem Messegelände, das im ersten Corona-Jahr mitunter eher an einen Mehrzweck-Komplex erinnert hatte, das Messegeschäft 2021 wieder spürbar an Fahrt auf. Die Frühjahrsmesse wurde dabei zur Sommermesse und fand im Juli statt. Treue Besucher wissen: Eigentlich gibt es kein Verbraucherthema, das es auf der IBO nicht gibt. Obwohl zu jenem Zeitpunkt das Kreisimpfzentrum in der Messehalle A2 geöffnet war, hatten Besucher der wenige Meter entfernten Sommermesse auch – noch direkter – vor Ort die Möglichkeit, sich piksen zu lassen.

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August: B 31-neu? Umfahrung? Utopisch! Gut, seit dem symbolischen Spatenstich vor immerhin schon sieben Jahren und spätestens seit der Teilfreigabe im Sommer 2020 gab es genug Zeit, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass der neue Bundesstraßenabschnitt tatsächlich eines Tages komplett befahrbar sein würde. Dennoch: Die Freigabe im August war ein Moment, an den in den vergangenen Jahrzehnten gewiss nicht mehr jeder geglaubt hatte. Seither ist die B 31-neu befahrbar, daran konnte auch ein verwaister Toilettenwagen nichts mehr ändern.

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September: Noch überraschender dürfte für viele aber dieser Abschied gekommen sein. Die Eurobike fand 2021 letztmals in Friedrichshafen statt, wo sie 30 Jahre zuvor als erste reine Fahrradmesse an den Start gebracht worden war. 2022 wird die Eurobike nun erstmals in Frankfurt veranstaltet. „Es überwiegt der Stolz“, sagte Messechef Klaus Wellmann vor Beginn der letzten Eurobike am Bodensee. Schließlich habe man die Messe hier zur Welt-Leitmesse entwickelt. Inzwischen sei das Baby in der Pubertät und gehe zum Studieren nach Frankfurt.

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Oktober: Die Fischbacher Ortsdurchfahrt geht nirgendwo hin und doch könnte man sagen, dass sie im Aufbruch begriffen ist. Schließlich ist die Bundesstraße 31 jetzt woanders. Während die noch ungewohnte Ruhe bei Anwohnern, Händlern und Gastronomen unterschiedliche Reaktionen hervorrief, lag im Oktober der Siegerentwurf für die Umgestaltung der Meersburger- und Zeppelinstraße auf dem Ratstisch. Dank einer begrünten Mitte könnte an der B 31-alt die Frage aufkommen: „Bist du sicher, dass wir in Fischbach sind?“ Vorausgesetzt, die Neugestaltung bleibt keine allzu ferne Zukunftsmusik.

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November: Die nächste Corona-Welle blieb leider nicht mehr länger fern. Die Infektionszahlen im Bodenseekreis kannten im November im Grunde nur eine Richtung: nach oben. Die Hoffnung auf einen Bummel über die Bodensee-Weihnacht bestand dennoch lange. War doch selbst das Szenario Alarmstufe in der Planung berücksichtigt worden. Bummeln für alle, Glühwein für geimpfte und genesene Besucher und Impfaktionen an der Krippe: So sollte es klappen mit dem Häfler Weihnachtsmarkt. Das Hüttendorf stand bereits, als eine neue Corona-Verordnung inklusive Alarmstufe II dem Countdown ein enttäuschendes Finale verpasste.

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Dezember: Wenige Monate nach der Freigabe der B 31-neu und wenige Wochen vor Jahresende wurde ein weiteres Projekt abgeschlossen, das bereits viele Jahre der Diskussionen auf dem Buckel hat: die Elektrifizierung der Südbahn. Damit ist die älteste Eisenbahnstrecke Württembergs, die 1850 in Betrieb ging, endlich zeitgemäß modernisiert. Wobei: So ganz ausgedient hatten die alten Dieselloks auch mit der Fahrplanumstellung Mitte Dezember noch nicht.

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