Autos können ab Anfang August aus Immenstaad kommend auf der neuen B-31-Strecke bis zur Anschlussstelle FN-West fahren und werden über Sparbruck und die Hochstraße bis zur Kreuzung Maybachstraße geführt. Gleiches gilt für die Gegenrichtung. Auch Lastwagen des Ziel- und Quellverkehrs dürfen die neue Strecke nutzen. Alle anderen Lastwagen werden hingegen weiter über die B 31-alt durch Fischbach sowie über die Albrecht- und Maybachstraße geführt.
Viele Anwohner in Sparbruck, Waggershausen und Jettenhausen halten die Teilfreigabe für falsch, denn auf der Zubringerstrecke zwischen neuer und alter Bundesstraße wird der Verkehr zunehmen. Die Bürgerinitiative hatte bereits eine Unterschriftenaktion gestartet, um das zu verhindern.
Hintergründe zur Teilfreigabe der B 31-neu
Auch die Fraktionen im Gemeinderat hatten zuletzt klar gemacht, dass sie mit der Art und Weise, wie die Kommunikation dieser Entscheidung lief, ganz und gar nicht zufrieden waren. Und was sagt die Fischbacher Runde, das Forum, in dem die Belange Fischbachs thematisiert, kommuniziert und gegenüber Stadtverwaltung und Gemeinderat vertreten werden, zur Teilfreigabe der B 31-neu? Überwiegen die Vorteile? Oder befürchtet das Forum ebenso wie die Bürgerinitiative vor allem negative Folgen?
„Wir von der Fischbacher Runde haben uns bewusst aus dem Entscheidungsprozess rausgehalten“, sagt Dietmar Nützenadel als Sprecher des Forums. Seine Begründung dafür: Je nach Betroffenheit könne man in Fischbach bei der Frage nach der Teilfreigabe zu unterschiedlichen Positionen kommen – es gebe Befürworter und Gegner. „Und darum ist es gut, dass das Regierungspräsidium darüber entscheidet“, betont Nützenadel. Die Planer hätten von außen den Blick aufs Ganze.
Ein Gutachten, das die Deges in Auftrag gegeben hat, kommt zu dem Ergebnis, dass die Ortsdurchfahrt Fischbach und die Albrechtstraße geringfügig entlastet werden. Zwischen 2400 und 3800 Autos werden dort an Werktagen weniger fahren. Auf den Zufahrtstraßen über die Hochstraße und Sparbruck wird der Verkehr dagegen zunehmen. Mit bis zu 2300 Autos zusätzlich rechnen die Gutachter. Entlang der Hochstraße und in Sparbruck wird mit einer Lärmzunahme um tagsüber 0,3 und nachts um 0,2 dB (A) gerechnet.
Für Gesamt-Friedrichshafen werden damit sicherlich die Vorteile einer Teilfreigabe überwiegen, glaubt Dietmar Nützenadel persönlich. Die unterschiedlichen Streckenführungen für Autos und Lastwagen sind aus seiner Sicht sinnvoll. Den gesamten Schwerlastverkehr über die Hochstraße zu leiten, das wäre sicherlich kritisch, betont Nützenadel.
Mit der gewählten Lösung ließen sich Verkehrsströme besser verteilen und es „geht ja um einen temporären Zeitraum“, so der Sprecher der Fischbacher Runde. Natürlich könne er Anwohner mit ihrer Kritik trotzdem verstehen. Allerdings habe die Stadt auch zugesichert, dass bei Bedarf nachjustiert werden könne.