Eine ganze Region kämpft für ihren Rettungshubschrauber

Sie alle haben für den Erhalt des Rettungshubschrauber-Standorts in Friedrichshafen Stimmen gesammelt oder sich dafür eingesetzt.
Sie alle haben für den Erhalt des Rettungshubschrauber-Standorts in Friedrichshafen Stimmen gesammelt oder sich dafür eingesetzt. | Bild: Cuko, Katy

Im Januar startet der Medizin Campus Bodensee eine Online-Petition. Mehr als 21.000 Unterschriften werden gebraucht, um die Aktion „Christoph 45 bleibt hier!“ zu unterstützen. Es soll ein kraftvolles Zeichen werden, dass für die Menschen in der Region der Standort des Rettungshubschraubers am Klinikum Friedrichshafen nicht zur Debatte steht. Am Ende sind es weit über 30.000 Menschen, die sich für die Petition stark machen, die im Oktober beim Landtag eingereicht wurde.

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200 Streuobstbäume einfach so gerodet

Entsetzen über den Kahlschlag: Brigitte Wallkam (links) vom BUND und Christine Kaptein vom Nabu sind sprachlos.
Entsetzen über den Kahlschlag: Brigitte Wallkam (links) vom BUND und Christine Kaptein vom Nabu sind sprachlos. | Bild: Claudia Wörner

Im März sorgt ein Fall von beispiellosem Umweltfrevel für Kopfschütteln. Der Tatort: zwei Streuobstwiesen mit einer Gesamtfläche von rund 2,7 Hektar in Friedrichshafen-Unterraderach. Die Tatwaffen: mehrere Großschlepper, zwei Häcksler und ein Forstvollernter. Die Täter? Ein Landwirt und dessen Helfer. Der Mann musste sich im Juli vor Gericht verantworten und wurde zu einer Geldstrafe von 7200 Euro verurteilt.

Erntehelfer beklagen miserable Zustände auf einem Erdbeerhof

Eine der Unterkünfte auf dem Hof, auf dem Erntehelfer aus Georgien untergebracht waren.
Eine der Unterkünfte auf dem Hof, auf dem Erntehelfer aus Georgien untergebracht waren. | Bild: Katholische Betriebsseelsorge

Der Fall sorgte im Sommer landesweit für Aufsehen. Ein Bauer aus Friedrichshafen hatte 24 Saisonarbeiter aus Georgien für die Erdbeerernte engagiert, die auf seinem Obsthof nicht nur miserable Arbeits- und Lebensbedingungen beklagten. Der Landwirt habe ihnen fast den gesamten Lohn vorenthalten, lautet ein Vorwurf, der nun vor Gericht geklärt wird. Das Landratsamt des Bodenseekreises kontrollierte den Hof und stellte über 30 Mängel vor allem im Sanitär- und Küchenbereich fest.

Fahrer rettet zehn Kinder aus seinem brennenden Bus

Nur noch ein Gerippe ist übrig: Die zehn Kinder und der Busfahrer konnten den Bus noch verlassen, kurz bevor er komplett in Flammen aufging.
Nur noch ein Gerippe ist übrig: Die zehn Kinder und der Busfahrer konnten den Bus noch verlassen, kurz bevor er komplett in Flammen aufging. | Bild: Jakober, Stephanie

Am 10. Juni entkommen zehn Kinder nur knapp einem schweren Unglück. Sie waren in Kressbronn mit einem Bus unterwegs, als Fahrer Nexhmedin Pllana plötzlich Rauch im hinteren Bereich des Fahrzeugs feststellte. Er reagierte sofort, hielt an, die Kinder konnten rechtzeitig aussteigen. Innerhalb von fünf Minuten stand das Fahrzeug komplett in Flammen. Übrig blieb – trotz eines Feuerwehreinsatzes mit 40 Kräften – nur das Gerippe des Busses. Der Schaden belief sich auf etwa 250.000 Euro. Am Ende stellte sich heraus, dass es Brandstiftung war.

Baustopp für Hotelprojekt am Fischbacher Seeufer

Der Rohbau für ein Hotelgebäude an der „Villa Gminder“ (links) steht fast, als das Verwaltungsgericht den Baustopp verfügt.
Der Rohbau für ein Hotelgebäude an der „Villa Gminder“ (links) steht fast, als das Verwaltungsgericht den Baustopp verfügt. | Bild: privat

Die Luftschiffbau Zeppelin GmbH will am Fischbacher Bodenseeufer ein 120-Betten-Hotel bauen – mitten im Landschaftsschutzgebiet. Der BUND-Landesverband ging gerichtlich dagegen vor, mit Erfolg: Mitte Juli ordnete das Verwaltungsgericht Sigmaringen an, dass die Bauarbeiten einzustellen sind. Die Stadt Friedrichshafen hätte keine Baugenehmigung erteilen dürfen, sie sei rechtswidrig. Das Verfahren ist inzwischen beim Verwaltungsgerichtshof in Mannheim anhängig.

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OB sorgt für Baurecht, wo es keines gibt

Kein Zweifel: OB Brand hat das Planungsamt angewiesen, eine baurechtlich „positive Beurteilung“ auszustellen. Auf der ...
Kein Zweifel: OB Brand hat das Planungsamt angewiesen, eine baurechtlich „positive Beurteilung“ auszustellen. Auf der Grundlage gab es Baurecht für ein Einfamilienhaus – rechtswidrig, wie das Regierungspräsidium festgestellt hat. | Bild: Cuko, Katy

Rathauschef Andreas Brand hat das städtische Planungsamt angewiesen, ein Grundstück vom Außen- in den Innenbereich zu „verlegen“. Nur auf dieser Basis gab‘s Baurecht für ein Einfamilienhaus in Ettenkirch. Doch diese Baugenehmigung war rechtswidrig, stellte das Regierungspräsidium Tübingen im Nachgang der SÜDKURIER-Recherchen fest. Warum der Oberbürgermeister in dieser einfachen Bausache höchstpersönlich aktiv wurde, erklärte er nicht. Die Staatsanwaltschaft Ravensburg stellte ein Vorermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Untreue wieder ein.

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Hochhaus-Pläne auf dem „Schlossgarten“-Areal

Mit Helium-Ballons, die 40 Meter in der Höhe über dem „Schlossgarten“ schweben, wollte eine Bürgerinitiative die Abmaße des ...
Mit Helium-Ballons, die 40 Meter in der Höhe über dem „Schlossgarten“ schweben, wollte eine Bürgerinitiative die Abmaße des hier geplanten Hochhauses verdeutlichen. | Bild: Cuko, Katy

Im Februar ließen die Eigentümer des ehemaligen Schlossgarten-Hotels an der Friedrichstraße in Friedrichshafen die Katze aus dem Sack. Auf dem Grundstück soll ein „me and all“-Hotel gebaut werden, ein Hochhaus mit rund 150 Zimmern und speziellem Konzept. Der Protest blieb nicht aus. Im Nachgang legt Miteigentümer und CDU-Stadtrat Daniel Oberschelp im Sommer sein Mandat nieder. Er ziehe „nach reiflicher Überlegung“ die Konsequenz daraus, dass sein Amt und die gleichzeitige Beteiligung am Hochhaus-Projekt in der Friedrichstraße von einzelnen Bürgern kritisch gesehen werde.

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Was wird aus der ZF-Arena?

Seit Oktober 2020 ist die ZF Arena wegen Baumängeln und latenter Einsturzgefahr geschlossen.
Seit Oktober 2020 ist die ZF Arena wegen Baumängeln und latenter Einsturzgefahr geschlossen. | Bild: Cuko, Katy

„Vereinssport braucht Hallen, keine Denkmäler!“ Mit diesem Slogan ist ein Flyer überschrieben, der im November im Bauausschuss die Runde macht. Die ZF-Arena ist nun schon seit über einem Jahr wegen baulicher Mängel geschlossen. Während man im Rathaus und im Gemeinderat monatelang darüber nachdachte, ob man die frühere Messehalle sanieren oder besser abreißen und neu bauen soll, wurde sie im August vom Landesdenkmalamt zum Kulturdenkmal erklärt. Derweilen warten Schulen und Vereine seit über einem Jahr auf adäquaten Ersatz für der weggefallenen Hallenkapazitäten. Und die VfB-Volleyballer müssen in der Bundesliga ihre Heimspiele in Neu-Ulms absolvieren.