In Heiligenberg gibt es im Winter für Skilangläufer, Rodler, Winterwanderer, Snowboarder und Liebhaber des alpinen Skilaufs am ehesten die Chance, echte Schneefreuden zu genießen. Die Grundlage dafür im eigentlichen Sinne legen seit Jahren und Jahrzehnten einige engagierte Privatleute: Zeitaufwändig spuren sie die Loipen, planieren das Terrain für die Skater, räumen die Wanderwege und nehmen die Anlagen am Wintersulger Haldenlift unter die Raupe.
Verein soll Liftbetrieb zukunftsfähig machen
Nun haben sich einige der Aktiven zusammengefunden, um ihre Aufgaben in einem einheitlichen Konzept zusammenzufassen und auch wirtschaftlich zukunftsfest zu machen. Am 19. Dezember gründete sich der Verein zur Förderung des Wintersports in Heiligenberg. Vorsitzender ist Patrick Stengele, Uli Huber ist sein Stellvertreter, Peter Grahle fungiert als Kassierer, Schriftführer ist Martin Senn und Torsten Falke kümmert sich ums Marketing.

Kosten können einfacher gestemmt werden
Bei der Gründungsversammlung wurden die Ziele des Vereins beschrieben. Primär geht es darum, als Verein öffentliche Zuwendungen oder privates Sponsoring vereinnahmen zu können, was bei einem informellen Kreis von privaten Akteuren ebenso wenig möglich ist wie das Ausstellen von Spendenbescheinigungen. Ein Wink zur Vereinsgründung kam daher auch aus dem Heiligenberg Rathaus. Die Kosten für Wartung und Betankung des Skidoos können nun einfacher bestritten werden. Die Arbeit damit soll aber weiterhin in den Händen rühriger Ehrenamtler bleiben, denen aber in Zukunft gelegentlich eine kleine Aufwandsentschädigung zuteilwerden soll.
Investitionen für Erhalt des Haldenlifts
Ähnlich argumentiert Martin Senn als Vertreter der Haldenlift-Familie. Dort habe man, noch bevor die erste Liftkarte verkauft ist, erhebliche Kosten etwa für die jährliche TÜV-Prüfung, für Wartung- und Instandhaltung oder die Telefonanlage. Dringend notwendig seien darüber hinaus Investitionen in die Flutlicht- und Toilettenanlagen. Das alles sei für die Betreiber aus eigenen Mitteln nicht zu stemmen. Der Förderverein könne hier helfen, um den Fortbestand der Alpinskifahrt auf dem Heiligenberg zu gewährleisten. Der Verein würde Eigentümer der Investitionsgüter auf dem Gelände werden, während der Kioskbetrieb weiterhin in Verantwortung der Senn-Familie verbleiben soll.
Mehr Werbung für den Wintersport in Heiligenberg
Auch ein wirkungsvolles Marketing soll die verschiedenen Wintersportstätten zusammenfassend bewerben. Neben dem schon lange bestehenden Loipentelefon ist aus der Hand der Heiligenberger Agentur „goldrichtig“ eine Website bereits freigeschaltet, die in anschaulicher Form die diversen Sportarten vorstellt und zur räumlichen Orientierung eine Loipen- und Pistenkarte anbietet. Und natürlich wird erklärt, wie man den Verein materiell unterstützen kann. Soziale Medien ergänzen den Auftritt. Demnächst soll noch eine Webcam Bescheid in Echtzeit liefern. Die Aktiven des Vereins streichen einige Vorzüge heraus, die den Heiligenberger Wintersport besonders attraktiv machen.
Im Schnitt 22 Betriebstage pro Saison
So sei der Ort aus der Bodensee- und Donau-Region gut zu erreichen, lange Fahrten etwa nach Oberstdorf oder Oberstaufen könne man sich ersparen. Parkplätze gibt es reichlich und kostenlos. Mit Höhenlagen zwischen 700 und 800 Metern sei die Gegend relativ schneesicher: Eine interne Zählung habe in den vergangenen zehn Jahren immerhin im Schnitt rund 22 Betriebstage pro Saison ergeben, darin enthalten auch drei schneearme Jahre und die Pandemie-Zeit.
Auf die Langläufer warten die leichtere Heiligenberg-Loipe mit zehn Kilometer Länge und die mittelschwere Linzgau-Loipe mit 6,5 Kilometer Länge. Am Sportplatz gibt es sonntags Kurse für Loipenanfänger und Beratung zum Material.
Familienfreundliches Skigebiet
Die beiden Schlepplifte des Haldenlifts mit 350 Hangmetern stehen schon seit Generationen für ein besonders familienfreundliches Skigebiet. Viele Heiligenberger standen hier erstmals auf den Brettern und geben ihre Gleitkünste inzwischen an den Nachwuchs weiter, der auch gerne den Schlitten oder das Snowboard mitbringen darf. Die Macher des Vereins sind optimistisch, was die Auswirkungen der Klimakrise betrifft; Meteorologen sagen voraus, dass auch in Zukunft immer mal wieder Tiefdruckgebiete weiße Tücher auf der Höhengemeinde ausbreiten werden.