Sie haben sich unter dem Namen BIB31neu zusammengeschlossenen: Die Bürgerinitiativen aus Immenstaad, Hagnau und Stetten werden am Sonntagabend auf der B 31 in Hagnau demonstrieren. Die BIB31neu setzt sich für den Neubau einer Trasse ein, die in größtmöglicher Entfernung zum See durchs Hinterland verlaufen soll – die Planungsvariante C1.1. Die Vorbereitungen zur Demo laufen seit vielen Wochen und gehen jetzt in die Endphase.
Grundrecht auf Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit
Den bürokratischen Teil – die Anmeldung der Demo beim Landratsamt – haben die Vorstandsmitglieder der BIB31neu bereits im Juni erledigt. „Es gibt ja das Grundrecht auf Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit“, erklärt Heinolf Kielkopf, „wir müssen aber viele Randbedingungen einhalten. Dazu haben wir ein achtseitiges Dokument erhalten. Wir müssen Ordner stellen, Zeiten einhalten, Wege für den Bus freihalten und noch einiges mehr.“ Seit fast vier Wochen seien sie in ihrer Freizeit fast nur mit den Vorbereitungen für die Demo beschäftigt, mit organisatorischen Aufgaben und damit, Menschen zu mobilisieren und Medien aufmerksam zu machen.
„Erhoffen uns Aufmerksamkeit“
„Wir erhoffen uns Aufmerksamkeit im Bodenseekeis und über die Region hinaus“, sagt Gutemann. Kielkopf fasst das Anliegen der BIB31neu zusammen: „Wir wollen eine leistungsfähige B 31, die mit der B 30 zusammen eine Bündelungsfunktion hat. Dann würden im Übrigen auch Ittendorf und Markdorf entlastet. Wir wollen eine regional ausgewogene Lösung, die verträglich ist für Mensch und Umwelt. Für uns heißt diese Lösung C1.1. Eine Alternative dazu sehen wir nicht.“
Die Initiativen, die sich für einen Ausbau der bestehenden B 31 bei Immenstaad einsetzen, werfen der BIB31neu vor, mit der Demonstration die Versammlungsfreiheit zu missbrauchen und „die Region ins Verkehrschaos zu stürzen“. Dazu sagt Gutemann: „Wir haben uns für den Sonntagabend entschieden, weil dann so gut wie keine Lkw und nur wenige Pkw betroffen sind.“
Hoffen auf viele Teilnehmer
Die BIB31neu wolle mit ihrer Demo auch überregional auf die mit dem Bau der B 31 in Seenähe oder mit einem Ausbau der bestehenden Trasse verbundenen Probleme aufmerksam machen, erklären Kielkopf und Gutemann. Sie hoffen auf viele Teilnehmer, können die Zahl aber schwer schätzen: „Wir haben im Antrag 500 bis 700 angegeben. Vielleicht kommen 200. Es können auch 1000 werden.“ Ein paar Schilder haben Kielkopf und Gutemann schon bemalt, auch etliche Blanko-Schilder seien bestellt worden. „Wir haben ein paar Vorschläge gemacht, aber jeder soll schreiben und malen können, was für ihn persönlich wichtig ist.“ Pro 20 Teilnehmer sei nicht mehr als ein Schild oder eine Fahne zugelassen, ergänzt Kielkopf. Es sei auch klar vorgegeben, aus welchem Material die Schilder und Stangen sein dürfen. „Damit man damit niemanden verletzen kann“, fügt Gutemann hinzu, „aber wir hoffen sehr, dass alles friedlich verläuft.“
BUND wirbt für Ausbau
Eine gegensätzliche Position zu BIB31neu vertritt der Meersburger Initiativ-Kreis B 31-neu, die Initiative Verkehrsneuplanung Ittendorf und die BUND-Ortsgruppe Immenstaad. Sie setzen sich für einen Ausbau der bestehenden Umgehungsstraßen bei Immenstaad und Meersburg ein. Derzeit werde, so eine Pressemitteilung der BUND-Ortsgruppe Immenstaad, an einer Homepage gearbeitet, die von diesen Gruppen mitgetragen werde. In der Pressemitteilung teilt die BUND-Ortsgruppe mit, dass man maximal drei Spuren für ausreichend halte und eine Verkehrsentlastung von Hagnau, Immenstaad und Stetten befürworte. Außerdem sei die BUND-Ortsgruppe für den Ausbau, weil sie „eine Mobilität durch verbesserten ÖPNV“ verlange.