Ein- oder zweigeschossige Häuser in bis zu drei Reihen mit Satteldächern, zurückgesetzten Garagen und Gärten – so sehen Immenstaader Stadtplaner die Zukunft des Baugebietes Hardt-Horn. Auf dem Gelände im Westen der Gemeinde zwischen südlicher Hardtstraße und Hardthof sah der alte Bebauungsplan elf Baufenster vor, nur drei davon waren bisher bebaut.

Gemeinderat stimmt Plänen der Nachverdichtung zu

Daher entschied sich die Gemeinde für eine Nachverdichtung im Wohngebiet, um ohne weitere Zersiedelung mehr Wohnraum realisieren zu können. Der Gemeinderat stimmte in seiner jüngsten Sitzung dem neuen Bebauungsplan zu.

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21 kleinere Gebäude auf kleineren Grundstücken

Im Vergleich zum alten Bebauungsplan sieht der neue Plan 21 kleinere Gebäude auf kleineren Grundstücken vor. Schon im Herbst hatte der Gemeinderat den Planungen im Grundsatz zugestimmt. „Das Thema haben wir im vergangenen Jahr angeschoben, um durch Nachverdichtung in dem Bereich im Hinblick auf die Wohnungsnot auch in unserer Gemeinde neue Möglichkeiten zu schaffen“, sagte Bürgermeister Johannes Henne.

Stadtplaner: Alter Bebauungsplan nicht mehr up to date

Stadtplaner Helmut Hornstein zeichnet für die Pläne verantwortlich. „Aus heutiger Sicht ist der alte Bebauungsplan nicht mehr up to date. Heute ist ein sparsamer Umgang mit Grund und Boden wichtig.“ Sein Plan trage auch dem Charakter des Gebiets Rechnung. Wo sich noch eine Wiese mit Gebüsch ausbreitet, sollen kompakte Gebäude in grünen Gärten entstehen.

Schottergärten sind nicht zulässig

„Schottergärten sind nicht zulässig. Sie sind nicht nur ökologisch unterirdisch, sondern entsprechen dem Gebietscharakter nicht. Und es gibt für jedes Grundstück mindestens ein Pflanzgebot“, sagte Hornstein. Sowohl an den Straßen als auch auf den privaten Grundstücken sei lediglich eine zurückhaltende, insektenschonende Beleuchtung erlaubt.

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Pro Haus Platz für ein oder zwei Familien

Die Häuser sollen Platz bieten für ein oder zwei Familien. Je nach Lage dürfen sie sieben bis neun Meter hoch sein, sodass die Satteldächer zum See hin gestaffelt sind. Kleinere Dachausbauten wie Gauben können ein weiteres Zimmer unter dem Dach schaffen. „Die Wohnfläche ist für eine Familie nicht wenig, aber auch nicht üppig, daher wollten wir das nicht ausschließen.“

Häuser dürfen nicht als Ferienwohnungen genutzt werden

Weitere Zusatzbauten sind nur in geringer Größe erlaubt. Jedes Haus hat eine zurückgesetzte Garage und einen Stellplatz. „So wollen wir Blechlawinen am Straßenrand vermeiden“, sagte Hornstein. Der Bebauungsplan schließe zudem aus, dass die Häuser als Ferienwohnungen genutzt werden.

Biologe untersucht das Gebiet seit dem Sommer

Für den neuen Plan nutzte die Gemeinde ein beschleunigtes Verfahren, das keine Umweltprüfung vorsieht. Um den Artenschutz trotzdem sicherzustellen, untersuchte ein Biologe das Gebiet seit dem Sommer. Sein Fazit: Das Vorkommen geschützter oder besonders wertvoller Insektenarten schließt er weitestgehend aus, doch ist das Gebiet potenzieller Lebensraum für Vögel, Fledermäuse, Zauneidechsen und Haselmäuse. Um die Präsenz dieser Arten zu ermitteln, stehen weitere Untersuchungen im Frühjahr an. „Sollten wir ein wesentliches Habitat etwa von Eidechsen finden, hätten wir ein Problem. Dann müssten wir ein Ersatzhabitat suchen“, sagte Hornstein.

Erste Interessenten äußerten schon im Dezember Bauwünsche

Die bei einer Bürgerinformation im Dezember geäußerten Anregungen und Kritikpunkte habe er berücksichtigt, sagte Hornstein. Dort seien auch erste Interessenten mit konkreten Bauwünschen an ihn herangetreten.