Eineinhalb Stunden haben die rund 200 Bürger, die am Samstag zum Auftakt des Markdorfer Bürgerdialogs in die Stadthalle gekommen waren, intensiv an den fünf Themen, die ihnen gestellt wurden, gearbeitet.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Es sind nicht nur zahlreiche konkrete Vorschläge zur künftigen Stadtentwicklung geäußert worden, sondern vor allem auch welche, die bislang noch niemand auf dem Schirm hatte – weder die Stadtverwaltung noch der Gemeinderat.
Die Frage, ob die Abfrage von Bürgerwünschen überhaupt zielführend ist beziehungsweise, ob man es dem Bürger zutrauen darf, sich substanziell zu komplexen Themen der Stadtentwicklung einzubringen, ist also eindeutig beantwortet: Ja, es ist zielführend und ja, man darf es den Bürgern nicht nur zutrauen, sondern man muss es tun.
Denn die Anregungen, die Verwaltung und Gemeinderat am Samstag bekommen haben, sind wertvoll und ein großes Pfund – gänzlich abseits der Tatsache, dass die Politik nun einen Eindruck davon bekommen hat, wie "der Bürger", das bislang unbekannte Wesen, eigentlich tickt.
Die Anregungen sind wertvoll vor allen Dingen, weil sie der Politik einen weiteren Strauß an möglichen Optionen geben und weil sie der Politik Sichtweisen auf die Themen zur Hand gibt, die sie selbst so noch nicht hervorgebracht hat.
So kann Bürgerbeteiligung nicht nur gelingen, sondern ganz wesentlich die Stadt auch voranbringen.