Der blaue Schriftzug ist fort: An der Außenfassade ist derzeit nicht mehr zu erkennen, dass es sich bei der Großbaustelle an der Ensisheimer Straße um das Bildungszentrum Markdorf handelt. Denn die lange Jahre neben dem Haupteingang prangenden Buchstaben sind inzwischen abmontiert. Überdies ist die Fassade erneuert. Jedenfalls in bestimmten Bereichen, etwa vor den inzwischen sanierten Kunsträumen des Gymnasiums oder den ebenfalls sanierten Naturwissenschaftsräumen.
„Man muss schon ganz genau hinschauen“, sagt Florian Gebauer. Der Sachgebietsleiter für technisches Gebäudemanagement im Bau- und Liegenschaftsamt des Landratsamtes verweist auf die feinen Unterschiede in den Metallprofilen. Wichtiger für Schüler und Lehrer dürfte sein, sein, dass sich die Fenster viel leichter als bisher öffnen und schließen lassen. Auch ragen sie im geöffneten Zustand nicht mehr in den Klassenraum.
Bald kommen die neuen CO2-Ampeln
Mit Corona, mit dem 20-minütigem Stoßlüftungs-Rhythmus habe das allerdings nichts zu tun, erklärt Gebauer. Auf benutzerfreundliche Fenster wurde schon vor der Pandemie geschaut. Ebenso wie auf Energieeffizienz, weshalb die sanierten Gebäudebereiche im BZM inzwischen alle über eine kontrollierte Be- und Entlüftung verfügen.
Hinzugekommen seien indes die CO2-Ampeln. Und demnächst wird es für die Fünft- und Sechstklässler Luftreinigungsgeräte geben, sofern die nötig sind. Die nötigen Anträge fürs Förderprogramm wurden bereits gestellt.

Die Fassadenarbeiten mussten neu vergeben werden
Dass die Montage der Fassade so rasch voranschreitet, stimmt Florian Gebauer zufrieden. Ärger genug hatte er, als die ursprünglich beauftragte Firma in die Insolvenz gegangen ist und der Auftrag deshalb neu vergeben werden musste.
Etliche Monate lang waren die zuvor bis auf den Beton zurück gebauten Unterrichtsräume fast fertig. Sie hatten längst neue Isolierungen, neue Heizanlagen, neue Schallschutzdecken und verfügten über neue Elektro- und Datenleitungen. Sogar die Möbel standen zum Teil schon auf dem Flur. Nur auf den letzten Zentimetern bis zur Außenwand klaffte eine Lücke, weil man auf die Fassade warten musste. Doch die ist nun da – und die Lücke geschlossen.
Nach und nach soll der Baustelleneindruck verschwinden
„Als Nächstes kommt der Asphalt“, freut sich der Sachgebietsleiter. Das werde noch bis über das Wochenende die Außenanlagen der Schule sichtbar aufwerten. Wenn dann die Schüler am Montag in ihre Klassen streben, dürften sie kaum noch das Gefühl haben, über eine Baustelle zu gehen.
Neu ist dann für sie, dass der Haupteingang des BZM an der Westseite des Gebäudes ist, nicht mehr im Norden. Bis sich ihre Schule aber mit neuer, erlebnisorientiert gestalteter Mensa, neuem Spielebereich und der neuen Aula präsentieren kann, werden noch einige Monate verstreichen müssen. Zumindest über das neu hinzugekommene großzügig ausgelegte Vordach dürfen sie sich schon freuen – insbesondere, wenn es regnet. Mensa, Ganztagsbereich und Aula werden im nächsten Jahr fertig.
Neue Klasse für Erstklässler an der Grundschule
Gearbeitet wird derzeit auch an der Jakob-Gretser-Grundschule. Hier ist es Vanessa Bührle, Sachbearbeiterin Hochbau beim Markdorfer Bauamt, die über die Baustelle führt. Während am jüngeren Westflügel des Gebäudes aus den 1960er-Jahren noch ein Gerüst aufgebaut wird für die Dacharbeiten, montieren in der ehemaligen Hausmeister-Wohnung schon Maler die Akustikdecke. „Hier kommt dann nächste Woche eine der ersten Klassen herein“, erläutert Vanessa Bührle. Von den Zwischenwänden der Hausmeisterwohnung fehlt inzwischen jede Spur. Der Raum wirkt hell und freundlich.
Soviel Atmosphäre hat es nicht unter dem Dach. Dort wird der Boden gedämmt – für einen großzügig bemessenen Lagerraum. Daneben entsteht ein Beratungszimmer. Wenn erst die neue Gaupe im Dach ist, wird es sehr viel einladender wirken. Das Dachgeschoss, so erklärt die Bauamtsmitarbeiterin, werde in den kommenden Monaten für Schüler geschlossen. Erklärtes Ziel sei, den Unterrichtsbetrieb so wenig wie möglich zu stören.
Der Unwetter-Verzug ist inzwischen aufgeholt
Wieder im Freien gibt es einen Blick auf die eben fertig werdende Bodenplatte der neuen Turnhalle. Schon ragen die Hülsen für die Geräte aus dem Beton. Zu sehen ist auch die Sockelaussparung für den Aufzug.

„Wir sind inzwischen wieder gut in der Zeit“, freut sich Vanessa Bührle. Der unwetterbedingte Zeitverzug wurde inzwischen wieder aufgeholt. Die Halle und ihre beiden Klassenräume sollen im September 2022 fertig werden. Zwei Jahre darauf ist die Grundschulsanierung dann abgeschlossen.