Herr Riedmann, Sie sind seit September 2013 Bürgermeister von Markdorf. Im Sommer 2021 steht die Bürgermeisterwahl an. Werden Sie für eine zweite Amtszeit kandidieren?
Ich kann Ihnen bestätigen, ich möchte wieder kandidieren und ich werde wieder kandidieren. Und ich würde mich freuen, weitere acht Jahre diese Arbeit machen zu dürfen, weil sie mir sehr viel Freude bereitet.
Welches sind Ihre Beweggründe und Ihre Motivationen, die zu Ihrer Entscheidung, für eine zweite Amtszeit zu kandidieren, geführt haben?
Wir haben die wesentlichen Projekte, um die wir einige Zeit gemeinsam gerungen haben, aus den Startblöcken gebracht. Zum Beispiel haben wir den Baubeschluss für die Turnhalle an der Jakob-Gretser-Grundschule gefasst.
Seit meinem Amtsantritt 2013 ringen wir um die Grundschulentwicklung und um die dortige Turnhalle. Auch die Rathaussanierung ist, nach den Problemen, die wir zwischenzeitlich dort hatten, mit dem Baubeschluss auf den Weg gebracht. Im Frühjahr werden beide Projekte begonnen, es werden Bagger und Kräne anrücken und man wird die Veränderungen im Stadtgebiet sehen. Diese und unsere weiteren Großprojekte möchte ich gerne weiter begleiten und auch zum Ende bringen, so dass wir auch eine runde Bilanz ziehen können.
Wenn Sie auf Ihren Start 2013 zurückblicken: Können Sie sagen, dass sich die Attraktivität der Stadt und die Lebensqualität für ihre Bürger seither zum Positiven verändert haben?
Die Großprojekte, die uns viel beschäftigt haben und die teilweise auch eine Schleife gedreht haben, versperren womöglich ein wenig den Blick auf viele Dinge, die gut gelaufen sind und die wir hervorragend vorangebracht haben. Das sind Projekte, die für die Bürger, wenn sie abgeschlossen sind, nicht unbedingt sichtbar sind, die aber für die Qualität der Infrastruktur und damit für die Lebensqualität insgesamt eine herausragende Rolle spielen. Der Sanierungsstau im Wasser- und Abwasserbereich wurde abgebaut, die Kreuzgasse saniert, die Eisenbahnstraße erschlossen, ebenso als Großvorhaben der historische Innenstadtweiler Möggenweiler, im Übrigen wie die Turnhalle ein Projekt, das als Hauptaufgabe bereits bei meinem Amtsantritt benannt wurde.
Das waren große Aufgaben, für die politischen Gremien, für die Verwaltung, aber auch in finanzieller Hinsicht. Der zweite Block in den vergangenen acht Jahren war das Thema Bildung und Betreuung. Wir haben in jedem Jahr größere Projekte bei den Kindergärten abgearbeitet und wir haben das Angebot deutlich ausgeweitet. Und wir haben mit dem Waldkindergarten eine ganz neue, kreative Form der Betreuung geschaffen, die sich großer Beliebtheit erfreut. Zur Bildung gehört aber auch der reibungslose Schulentwicklungsprozess am Bildungszentrum und die dortige Sanierung, an der wir maßgeblich beteiligt sind.

Was hat sich aus Ihrer Sicht noch verbessert, abseits von den Bauvorhaben?
Ganz eindeutig die Infrastruktur beim ÖPNV: Wir haben, wesentlich durch unsere Initiative, eine deutliche Verbesserung auf der Regiobuslinie Ravensburg-Konstanz, wir haben eine bessere Qualität beim Anruf-Sammel-Taxi, zu deutlich günstigeren Konditionen für die Stadt und die Bürger. Und wir arbeiten im regionalen Schulterschluss intensiv an Verbesserungen bei der Bodenseegürtelbahn.
Auch das Thema Breitbandausbau haben wir erfolgreich vorangetrieben, zunächst mit der Vectoring-Technik in der Innenstadt, demnächst in Riedheim und bald mit dem Glasfaserausbau, der nun Zug um Zug kommen wird. Dazu die Themen Barrierefreiheit und Radwege, die unseren Alltag begleiten und Schritt für Schritt aber dafür stetig optimiert wurden und werden.

Sie verweisen auf Ihre Arbeitsbilanz. Zugleich gab es im Bodenseekreis in den vergangenen Jahren einige Male den Fall, dass amtierende Amtsinhaber abgewählt wurden, zuletzt in Meckenbeuren und Langenargen. Wären Sie deswegen lieber alleiniger Bewerber oder wünschen Sie sich einen echten Wahlkampf mit Gegenkandidaten?
Da bin ich ganz gelassen, das Bürgermeisteramt ist ein Amt auf Zeit und die Stelle wird öffentlich ausgeschrieben. Ich werde meine Bewerbung einreichen und alles Weitere wird sich dann zeigen.

Haben Sie Angst vor einem Gegenkandidaten?
Nein, ich habe keine Angst vor einem Gegenkandidaten. Ich scheue den Wettbewerb nicht und wir haben, so glaube ich, einiges vorzuweisen
Gesetzt den Fall, es gäbe ernstzunehmende Gegenkandidaten, wie schätzen Sie Ihre eigenen Chancen ein?
Da bin ich sehr zuversichtlich.