Nach zehn quälenden Monaten einer schwierigen Investoren- und Lösungssuche zeichnet sich nun ein baldiges Ende der Weber-Insolvenz ab. Das ist zunächst einmal eine sehr gute Nachricht – vor allem für die Belegschaft des Markdorfer Zulieferers, für die die lange Hängepartie eine belastende Ungewissheit bedeutet hatte.
Geht der Asset-Verkauf wie geplant über die Bühne, hat die Familie Weber ihr Ziel erreicht: Das von ihr gegründete Unternehmen wieder vollständig in den eigenen Händen zu halten, neugegründet und mit einem neuen Namen versehen. Doch für die Familie um ihren Sprecher Christian Weber, den ältesten Sohn von Gründer Albert Weber, beginnt die eigentliche Arbeit dann erst. Und es wird, dafür muss man kein Prophet sein, eine Herkulesaufgabe werden.
Für den dringend nötigen Umbau des Unternehmens wird sie viel Geld benötigen. Denn der Zulieferer ist noch nicht für die Zukunft gerüstet. Weber Automotive ist ein Verbrennungsmotor-Dinosaurier. Die erforderlichen Investitionen in neue Produkte und Technologien für alternative Antriebsarten und neue Geschäftsfelder werden immense Mittel beanspruchen – und sie müssen im Eiltempo vorangetrieben werden, will man nicht bald schon wieder in Schieflage geraten. Die eigentliche Arbeit steht den Webers erst noch bevor.