Auf dem Hof der Familie Oßwald im Lilienweg, deren Scheune und landwirtschaftlichen Geräte Ende Mai einer Brandstiftung zum Opfer gefallen sind, gibt es gute und schlechte Nachrichten. Drei Monate nach der Tat, die nach wie vor nicht aufgeklärt ist, ist die Spendenbereitschaft mittlerweile stark zurückgegangen, sagt Tochter Aline Widmann.

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Die Oßwalds müssten für Abriss und Entsorgung, für Gutachter und Sachverständige sowie für neue Gerätschaften und den Wiederaufbau vermutlich mehrere hunderttausend Euro aufbringen. Zuletzt waren Spenden in Höhe von rund 40.000 Euro zusammengekommen. Das Mehrgenerationenhaus hat sein eigens dafür verwendetes Spendenkonto nun aber geschlossen. Doch zumindest deckt die Summe vermutlich die Abbruch- und Entsorgungskosten.

Bis in die frühen Morgenstunden hinein hatte die Feuerwehr versucht, den Brand im Lilienweg einzudämmen. Letzten Endes vergebens, der ...
Bis in die frühen Morgenstunden hinein hatte die Feuerwehr versucht, den Brand im Lilienweg einzudämmen. Letzten Endes vergebens, der Anbau brannte komplett nieder. | Bild: Hubert Heigle
Dieser landwirtschaftliche Anbau des Hofes im Lilienweg wurde Ende Mai ein Raub der Flammen. Clemens Oßwald hatte die gemauerte Scheune ...
Dieser landwirtschaftliche Anbau des Hofes im Lilienweg wurde Ende Mai ein Raub der Flammen. Clemens Oßwald hatte die gemauerte Scheune mit Stall zu großen Teilen selbst erbaut. | Bild: Hubert Heigle

Das Landratsamt, das den Abbruch wegen der Schadstoffe genehmigen musste, und das beauftragte Ingenieurbüro hätten sich bemüht und beeilt, sagt Widmann. Wie es ihr und ihrem Vater Clemens Oßwald nun geht? „Wir sind vorsichtig optimistisch“, sagt sie. Die Firma Herter aus Salem steht für den Abbruch bereit. Widmann und ihr Vater hoffen, dass mit den Arbeiten sobald wie möglich begonnen wird. Denn ohne Abbruch der Ruine kann es für sie nicht weitergehen.

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Sie hoffen noch auf einen Wiederaufbau

Unterdessen hat Alines Bruder Jonas Oßwald eine eigene Crowdfunding-Kampagne über die Online-Plattform „GoFundMe“ gestartet. Doch auch die könnte noch einen Schub gebrauchen. Die Abbruch- und Entsorgungskosten müssen die Oßwalds selbst tragen, da es bei der Hofübergabe vor 20 Jahren offenbar versäumt worden sei, auch die Versicherung für den landwirtschaftlichen Anbau mit zu übertragen, sagt Widmann. Nun hoffen sie, dass sie zumindest einen Teil der Mauer und die Bodenplatte für einen Wiederaufbau verwenden können. „Es wäre toll, wenn wir auf diesem Wege vielleicht noch einen Bausachverständigen finden könnten, der das für uns prüfen kann“, wünscht sich die 33-Jährige.

Erschüttert am Tag nach der Brandstiftung: Aline Widmann und ihr Vater Clemens Oßwald, der auf seinem Arm Alines Söhnchen Gabriel trägt, ...
Erschüttert am Tag nach der Brandstiftung: Aline Widmann und ihr Vater Clemens Oßwald, der auf seinem Arm Alines Söhnchen Gabriel trägt, stehen vor der Brandruine. Drei Monate danach können die Reste nun endlich entsorgt werden, als Sonderabfall. | Bild: Grupp, Helmar

Für die vielen Spenden und die tatkräftige Unterstützung in den Wochen nach dem Brand seien sie sehr dankbar, sagt Widmann. Viele Mitbürger hatten damals auch Sachspenden wie lange Leitern oder Gerätschaften auf ihren Hof gebracht. „Wir hoffen, dass wir weitermachen können“, sagt sie.

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Wer Aline Widmann und ihren Vater unterstützen möchte, kann sich auch direkt an die Familie wenden, unter der Tel. 07544/3075122.