„Das hat sie nicht verdient gehabt“, sagt eine ältere Frau am Rand der Trauerfeier für Sebastiana F. Etwa 200 Menschen kamen am Dienstag nach Meßkirch, um Abschied von der 44-Jährigen zu nehmen, die am 21. Januar in Markdorf vom eigenen Ehemann erschossen wurde. Der Mann sitzt in Untersuchungshaft.

Fassungslos mache die Tat und es gebe immer noch viele offene Fragen, sagte Meßkirchs Stadtpfarrer Stefan Schmid in der vollen Kapelle auf dem städtischen Friedhof von Meßkirch. Nicht alle Trauergäste fanden in den Kapelle Platz, gut 100 standen davor. Luisa F., die Tochter der Getöteten, hatte im Vorfeld öffentlich Spenden für die Trauerfeier gesammelt.

Pfarrer Schmid erinnerte an die herzliche und den Menschen immer zugewandte Art der 44-Jährigen. Die Trauerfeier hatte er unter das Leitmotiv gestellt, dass die Liebe den Schmerz überwinden könne.

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Kindheit in Meßkirch, Neuanfang in Markdorf

Ihre Kindheit und Jugend hatte die 44-Jährige mit ihren vier Geschwistern in Meßkirch verbracht. Sie hatte eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau absolviert. Über mehrere Stationen, darunter auch Pfullendorf, war sie schließlich nach Markdorf gekommen. Hier habe sie neu starten können, wie Pfarrer Schmid sagte. Sie habe sich gut eingelebt und guten Anschluss gefunden. Markdorf sei für sie auch ein Neuanfang gewesen.

Die Kunden im Geschäft Megamix, wo Sebastiana F. arbeitete, hätten die 44-Jährige schnell ins Herz geschlossen. Sie habe sich immer für andere eingesetzt und nie gejammert, obwohl sie es nicht leicht gehabt habe. „Sie war ein Sonnenschein“, sagte Meßkirchs Stadtpfarrer während der Trauerfeier. Ihre besondere Aufmerksamkeit habe den Enkelkindern gegolten. Sie sei lebensfroh gewesen und gerne gereist, auch in die italienische Heimat ihres Vaters.