Am Donnerstag, 6. Juli, beginnt am Landgericht Konstanz der Mordprozess zum Tötungsdelikt im Schnäppchenmarkt Megamix Ende Januar.
Wie lautet die Anklage?
Der 48-Jährige, der im Megamix seine am dortigen Postschalter angestellte und getrennt von ihm lebende Ehefrau erschossen hatte, ist wegen Mordes, Verstoßes gegen das Waffengesetz und mehrfacher Körperverletzung angeklagt. Die Staatsanwaltschaft sieht die Mordmerkmale niedrige Beweggründe und Heimtücke als erfüllt an.
Wie läuft der Prozess ab?
Auftakt ist am 6. Juli. Weitere Verhandlungstage sind der 12. und 18. Juli und der 3. August. Die Urteilsverkündung ist auf den 16. August angesetzt. Alle Sitzungstage beginnen um 9 Uhr und finden im Schwurgerichtssaal-Anbau in der Unteren Laube 27 statt. Die Verhandlungen sind öffentlich, für den Prozess gelten strenge Sicherheitsvorkehrungen. Wer den Saal betreten möchte, wird zuvor auf Waffen durchsucht.

Wer sind die Prozessteilnehmer?
Neben dem Angeklagten sind insgesamt 24 Zeugen geladen. Zwei Sachverständige werden hinzugezogen, die den Angeklagten mit Blick auf Fragen wie psychische Verfassung, Zurechnungsfähigkeit oder auch etwaige Suchtprobleme beurteilen. Ein Dolmetscher ist nicht vorgesehen. Der Angeklagte mit albanischem Pass lebt bereits seit langen Jahren in Deutschland.

Was weiß man über die Tat?
Der Angeklagte hatte sich am Samstag, 21. Januar, gegen Mittag per Taxi von Pfullendorf zum Megamix nach Markdorf fahren lassen. Dort tötete er nach einem kurzen Wortwechsel seine Ehefrau mit mehreren Schüssen aus einer Pistole, die er sich illegal besorgt hatte. Er beging die Tat kurz vor Ladenschluss, Angestellte und Kunden waren Augenzeugen. Sie wurden anschließend vom Krisenteam des DRK betreut.
Der Täter wurde noch auf der Flucht im selben Taxi in Pfullendorf gefasst. Die Frau war mehrere Monate vor der Tat aus der gemeinsamen Wohnung in Pfullendorf ausgezogen und mit ihrem damals elf Jahre alten Sohn nach Markdorf gezogen. Aussagen ihrer volljährigen Tochter zufolge seien ihre Eltern 25 Jahre verheiratet gewesen. Ihr Vater sei immer wieder gewalttätig gewesen.