Markdorf – Hier werden noch Decken ausgebreitet. Dort sitzen die Leute schon in ihren Klappstühlen. Andere eilen noch herbei, ihre Sitzgelegenheit unterm Arm, um den Auftakt zum nun zweiten Picknick-Konzert der Stadtkapelle ja nicht zu verpassen. Es beginnt mit einem Marsch. Mit dem „Gruß aus Böhmen“ heißen die Musiker ihre auf der gesamten Weiherwiese verteilten Zuhörer willkommen. Es sind viele.

Ganz offensichtlich gefällt es den Markdorfern, die Stadtkapelle einmal nicht im Innenhof des Schlosshofs oder in der Stadthalle, sondern in der freien Natur zu hören – im Schatten von Bäumen, auf dem grünen Gras. War das Picknick-Konzert im vergangenen Jahr ein erster Versuch, ein Experiment gewissermaßen, so dürfte es sich nun – mit Blick auf die vielen Zuhörer – gleich beim zweiten Mal etabliert haben.

„Wir wohnen in unmittelbarer Nachbarschaft“, sagt Ulrike Freyas. Da habe es sich angeboten, Wurst und Käse, Brot und Apfelsaft einzupacken und das Abendbrot nach draußen auf die Weiherwiese zu verlegen. Schon weil Peter Freyas Blasmusiker ist – allerdings nicht in der Stadtkapelle spielt. Für Picknicks sei sie ohnehin immer zu haben, erzählt Elke Bernhardt. Doch wenn‘s obendrein Musik dazu gibt – umso besser. „Mit Musik ist es einfach noch schöner.“

Zumal Reiner Hobe, Dirigent der Stadtkapelle, ein Händchen für Stücke hat, die beim Publikum gut ankommen. Auf Märsche folgt Pop, nach ABBA kommt „Holiday in Rio“. Eben noch durften die Flöten mit „Fiesta for Flutes“ glänzen und schon geht es ultra-entspannt zu mit „Always look on the bright side of life“. Und das Wetter spielt auch mit, freut sich Gebhard Geiger. Ihm gefällt, „dass es hier total unkonventionell zugeht“. Teils haben sich Freunde zum gemeinsamen Besuch des Picknick-Konzerts verabredet. Teils treffen sich Bekannte, kommen ins Gespräch. Die Musiker der Stadtkapelle geben zwar ein einheitliches Bild ab in ihren roten Poloshirts, dafür zeigt sich das Publikum um so bunter – passend zum abwechslungsreichen Programm des Konzerts auf der Weiherwiese.