Drei Tage nach dem Brand an der Grillhütte am Gehrenberg ist für die Polizei die Arbeit beendet: Die Ermittlungen seien eingestellt worden, teilt Daniela Baier, Pressesprecherin beim Polizeipräsidium Ravensburg, auf Anfrage mit. Den Beamten des Polizeipostens Markdorf, die am Sonntag die Ermittlungen aufgenommen hatten, seien keine Hinweise auf eine vorsätzliche Brandstiftung aufgefallen.

Das heißt: Laut Polizei ist der Brand, der in der Nacht auf Sonntag das Dach der Grillstelle und letzten Endes die Grillstelle selbst zerstört hatte, nicht absichtlich oder mutwillig gelegt worden. Die Brandstelle neben der Wanderhütte Schweppenen, die nach wie vor mit verkohltem Brandschutt übersät ist, bleibt dennoch bis auf Weiteres abgesperrt.

Polizei: Allenfalls Fahrlässigkeit
„Wir können nach den Ermittlungen und nach den Vernehmungen sicher sein, dass es keine vorsätzliche Brandstiftung war“, sagt Baier. Dieses Ermittlungsergebnis werde nun der Staatsanwaltschaft vorgelegt. Sollte die keinen Anlass zu einer weitergehenden Prüfung sehen, wird der Brand polizeilich zu den Akten gelegt werden. Allenfalls, so die Sprecherin, sei von einer fahrlässigen Brandstiftung auszugehen.

Für die Feuerwehr sei mit ihrem Einsatzende am Sonntag gegen 15.30 Uhr die Sache erledigt gewesen, sagt Pressesprecher Martin Scheerer: „Für uns ist das seitdem abgehakt, wir bekommen in der Regel im Nachgang auch keine Ermittlungsergebnisse mitgeteilt.“

Die Grillstelle und auch die Wanderhütte sind im Besitz der Stadt. Beide werden von ihr verwaltet. Wer dort grillen möchte, muss sich im Rathaus anmelden und seine Personalien hinterlegen. Die letzte Gruppe, die die Grillstelle vor dem Brand gebucht hatte, waren die Betreuer der städtischen Ferienspiele gewesen. Nachdem der Schwelbrand, der im Gebälk gekokelt hatte, erst am Sonntagmittag entdeckt wurde, bleibt somit offen, ob sich eventuell noch andere Personen an der Feuerstelle aufgehalten hatten, nachdem die Gruppe der Betreuer den Ort bereits wieder verlassen hatte.

Im Rathaus nimmt man Stellung
Im Rathaus habe man die Vorkommnisse intern intensiv aufgearbeitet, so Hauptamtsleiterin Regina Holzhofer. Das Leiterteam und die Helfer der städtischen Ferienspiele hatten dort zum Abschluss der Aktion einen Grillabend veranstaltet. „Das Team hat die letzten zwei Wochen auch wieder Großartiges geleistet und dies zurecht gefeiert“, betont sie. Die städtische Jugendbeauftragte Alina Metzler und Jugendreferent David Lemkamp hätten das Gelände als Letzte erst „weit nach Ende der Feier“ verlassen, nachdem die Glut so weit heruntergebrannt war, dass offensichtlich keine Gefährdung mehr bestand.

Ob sich nach deren Weggang andere Personen dort aufgehalten haben könnten, lasse sich auch für die Stadt nicht mehr nachvollziehen. Dem Leitungsteam sei es dennoch ein großes Anliegen, beim Wiederaufbau der Grillstelle tatkräftig zu helfen, so Holzhofer.
Grillstelle soll wieder aufgebaut werden
Denn das steht fest: Die Grillstelle soll wieder hergestellt werden. Bis wann dies möglich sein werde, könne man noch nicht abschätzen. Zunächst müsse der Brandschutt abgeräumt werden, dann werde gemeinsam mit dem Stadtbauamt entschieden, was in welcher Form wieder aufgebaut werde, so Holzhofer.

Die nebenan liegende kleinere Grillstelle sei noch intakt und die Hütte selbst unbeschädigt. Aufgrund der monatelangen Trockenheit sei das Dach laut Holzhofer auch „vorbelastet“ gewesen: Das Gebälk war extrem trocken, die Balken schon angeschwärzt. „In Summe sind dies daher einige mögliche Faktoren für die Glutnester im Gebälk“, so die Amtsleiterin. Inwiefern die Gebäudeversicherung der Stadt für den Schaden aufkomme, müsse nun abgeklärt werden.