Zum Jahresende lief der Mietvertrag von Amela Stett für das Café Auszeit an der Ecke Mangold-/Ittendorfer Straße aus. Für die 33-Jährige stand die Entscheidung nach der Corona-Pandemie und zwei Lockdowns fest: Sie hört mit dem Café auf. Mit dem Café Marktgeflüster in der Marktstraße, der Ulmer-Filiale in der Hauptstraße und der Kloos-Filiale im Proma, die alle im vergangenen Jahr geschlossen haben, wäre es ein erneutes Aus für ein Geschäft gewesen.

Gute Nachrichten zum Jahresende

Doch zum Jahresende gibt es gute Neuigkeiten. Als der SÜDKURIER Amela Stett zum Gespräch in ihrem Café trifft, strahlt sie. „Wir machen weiter“, verkündet sie. Der Eigentümer des Gebäudes – die Baugenossenschaft Familienheim Bodensee – sei ihr mit dem Mietvertrag entgegengekommen. Eigentlich hätte die Gastronomin ihren Mietvertrag nur für weitere fünf Jahre verlängern können, dies sei ihr in Zeiten von steigenden Energiekosten und Mehrausgaben für Lebensmittel allerdings zu riskant gewesen.

Die Entscheidung das Café zu schließen, ist Amela Stett im Sommer 2022 nicht leicht gefallen. Nun geht es für die 33-Jährige aber weiter.
Die Entscheidung das Café zu schließen, ist Amela Stett im Sommer 2022 nicht leicht gefallen. Nun geht es für die 33-Jährige aber weiter. | Bild: Claudia Wörner

Einigung auf einen unbefristeten Mietvertrag

Nun haben sich beide Seiten auf einen unbefristeten Mietvertrag verständigt, den Amelia Stett jederzeit zu der vertraglich vereinbarten Kündigungsfrist beenden kann. Das gibt ihr mehr Freiheit und sich kann schauen, wie sich die wirtschaftliche Lage entwickelt. Aufzuhören wäre Amela Stett, die seit ihrem 15. Lebensjahr in der Gastronomie arbeitet, nicht leicht gefallen. „Die Gasto ist mein Leben, das Café ist meine Existenz“, so Stett.

Aber das Café ist auch ihr Traum, daran hängt ihr Herz. Als sich die Nachricht, dass sie weitermache, auf den sozialen Netzwerken verbreitet, hätten sich ihre Gäste sehr gefreut. „Das positive Feedback stärkt einen natürlich darin weiterzumachen und es gibt einem ein gutes Gefühl“, sagt Amela Stett, die auf eine aufregende und aufreibende Zeit in ihrem Café zurückblickt.

Fünf aufregende Jahre seit der Eröffnung im März 2018

Eröffnung im März 2018, schwanger im Mai 2018, im Februar 2019 kommt ihre Tochter zur Welt. Dann folgt 2020 die Corona-Pandemie, die zwei Lockdowns über fast ein Jahr mit sich zieht. Öfters habe Amela Stett mit dem Gedanken gespielt, das Café zu schließen, doch sie hat durchgehalten. Auch mithilfe ihrer Kunden, die sie unterstützt haben, Gutscheine gekauft, Bestellungen aufgegeben haben und regelmäßig ins Café gekommen sind, als es möglich war.

Für 2023 wird sich an den Öffnungszeiten nichts ändern, diese hätten sich laut der Café-Betreiberin gut bewährt. Unter der Woche ist von 9 Uhr bis 14 Uhr geöffnet, am Wochenende bis 17 Uhr. Ihre Karte wird Amela Stett wahrscheinlich anpassen müssen. „Die höheren Kosten kann ich nicht eins zu eins auf die Gäste abwälzen, denn da würden sie ausbleiben“, ist sie sich sicher. Dennoch wird sie die Preise voraussichtlich erhöhen müssen.