Die geplante Verlagerung der Kelterei des Winzervereins wird am 25. Juli wieder auf der Tagesordnung des Gemeindeverwaltungsverbands sowie des Gemeinderats stehen. Der Winzerverein will seine Kelterei aus logistischen Gründen von der Unterstadt in die Oberstadt, in die Nähe seines Wein- und Kulturzentrums, verlegen. Zu diesem Zweck, der auch eine Änderung des Flächennutzungsplans erforderte, stellte die Stadt einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan auf.
Gegen diesen hatten Bewohner des Hechtwegs 1 bis 3 Einwände erhoben, vor allem wegen befürchteter Lärmemissionen. Die Stadt beauftragte den Winzerverein daraufhin, ein Lärmschutzgutachten erstellen zu lassen. Dieses liege mittlerweile auch vor und werde in die erneute Offenlage des Bebauungsplans eingepflegt, wie Martin Frank, Geschäftsführer des Winzervereins vor Kurzem dieser Zeitung mitteilte.
Fehlt ein Umweltgutachten?
Ein Anwohner hatte in einem Brief an den SÜDKURIER zuvor auch das Fehlen eines Umweltgutachtens moniert. Ein Umweltbericht lag aber den Unterlagen des Bebauungsplans vom Februar 2018 bei, wie Bauamtschef Martin Bleicher betont. „Darin ist auch die zu erwartende Flächenversiegelung aufgeführt“, ebenso die naturschutzrechtliche Eingriff-Ausgleichsbilanz sowie der voraussichtliche erforderliche Ausgleichsbedarf.
Bleicher weiter: „Konkrete Ausgleichsmaßnahmen waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt – diese müssen bis zur Offenlage konkretisiert werden.“ Bleicher bestätigt auch, dass eine „schalltechnische Untersuchung“ erforderlich gewesen sei und deren Ergebnis nun vorliege. „Auf dieser Grundlage wird die Planung überarbeitet, wobei die Traubenannahme von der Westseite des Winzervereinsgebäudes nach Osten verlegt wird. Auch der Umweltbericht wird angepasst.“
Der Anwohner hatte in seinem Schreiben auch gemeint, es sei nicht ersichtlich, weshalb die Stadt die „Erweiterung“ des Genossenschaftsbetriebs erlauben könne, welcher direkt an ein Landschaftsschutzgebiet angrenze. Denn bisher sei dort dem Winzerverein nur die 1991 erbaute Lagerhalle genehmigt gewesen. Bleicher schreibt dazu, im Jahr 1991 sei eine Umsiedlung der Genossenschaft noch nicht konkret vorgesehen gewesen. „Die Gegebenheiten im Laufe der Zeit veranlassen uns alle immer wieder, gewisse Prozesse neu zu betrachten.“
Stadt unterstützt Umsiedlung der Kelterei
Die Stadt Meersburg unterstütze die nun geplante Umsiedlung der Kelterei auf besagtes Gelände. Bleicher versichert: „Eine Berücksichtigung des Schutzguts in der Nachbarschaft ist von der Stadt genauso wie von den Behörden eine Vorgabe an die Bauherrschaft.“ Eventuell erforderliche Maßnahmen würden durch die Fachbehörden geprüft und mit der Bauherrschaft aufgearbeitet und abgestimmt.