Lange versuchte das Landratsamt, Geflüchtete in Meersburg unterzubringen. Da die geforderte Miete jedoch nicht dem üblichen Rahmen entsprach, trat das Landratsamt von der Anmietung einer ehemaligen Fabrikhalle in der Dr.-Zimmermann-Straße zurück. Alternativen sucht die Behörde allerdings nicht. Auf Anfrage heißt es, der Bedarf sei aktuell nicht gegeben. Die Zahlen der Geflüchteten, die der Bodenseekreis aufnehmen muss, seien derzeit rückläufig, sagt Robert Schwarz, Pressesprecher des Landratsamtes Bodensee. Im Dezember 2023 waren es noch 124 Personen, im Dezember 2024 47. Derzeit leben rund 920 Personen in den Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises. Aber was bedeutet es für die Gemeinde Meersburg eigentlich, dass es dort keine Gemeinschaftsunterkunft gibt?

Keine Unterkunft, mehr Personen in Anschlussunterbringung

„Wenn auf dem Gebiet einer Gemeinde Personen in vorläufiger Unterbringung in Obhut des Landkreises leben, wird dies bei der Aufnahmequote für die Anschlussunterbringung berücksichtigt“, erläutert das Landratsamt. Ulrike Staiger-Heinzmann, die für die Stadt Meersburg für die Unterbringung zuständig ist, erklärt: „Für Meersburg bedeutet das im Umkehrschluss also, dass wir mehr Personen in Anschlussunterbringung einquartieren müssen“, sagt sie. Das heißt, dass sie entsprechend der Anzahl zugewiesener Personen Wohnungen anmieten muss. Im vergangenen Jahr hat die Gemeinde 34 Geflüchtete in Anschlussunterbringungen einquartiert.

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94 Geflüchtete in Meersburger Stadtgebiet

In Meersburg leben aktuell 94 Geflüchtete, sagt Staiger-Heinzmann. „Während eine Gemeinschaftsunterkunft in der Regel ein zentraler Ort ist, wie es die Fabrikhalle gewesen wäre, sind Anschlussunterbringungen meistens Wohnungen“, erläutert Staiger-Heinzmann. Im Fall von Meersburg sind es 28 Wohnungen im ganzen Stadtgebiet. Die angemieteten Unterbringungen reichen vom Einzimmerappartement bis zur Vierzimmerwohnung.

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Nicht mehr eingerechnet werden Geflüchtete, die selbstständig eine Wohnung mieten. Ist die staatliche Obhut nicht mehr notwendig, werden sie Bürger von Meersburg.