Der Ausschuss stimmte beiden Teilen der Bauvoranfrage zu, dem Bresthaus-Projekt mit zehn Ja- und einer Neinstimme, den Reihenhäusern mit sechs Ja-Stimmen bei drei Ablehnungen und zwei Enthaltungen.

Für die Umnutzung des Bresthauses, dessen älteste Teile von 1672 stammen, würde man die viel später angebaute Lagerhalle entfernen, was dem Gebäude gut täte, so Bleicher. Im Erd- und Obergeschoss sind jeweils zwölf Doppelzimmer vorgesehen, im ersten Dachgeschoss vier Gruppen-/Familienzimmer sowie die Rezeption und ein Aufenthaltsbereich, im zweiten Dachgeschoss ein Frühstücksraum. Außerdem sind beim Bresthaus im Entwurf sieben Parkplätze eingezeichnet.

In Größe und Formensprache auf die Umgebung abgestimmt

Die Reihenhausbebauung soll in Größe und Formensprache auf die Umgebung abgestimmt werden. Der Ausschuss legte für den Neubau eine Wandhöhe von maximal sieben Metern sowie eine Firsthöhe von maximal 9,5 Metern jeweils ab Oberkante des bestehenden Geländes fest. Im Untergeschoss sind fünf Garagen sowie zehn Parkplätze vorgesehen. Die Zufahrt zu dem insgesamt rund 1700 Quadratmeter großen Gesamtgrundstück soll an der heutigen Stelle verbleiben, also von der Straße „Am Weiher“ aus erfolgen.

Die große Mehrheit der Räte sah vor allem die Umnutzung des Bresthauses mit Wohlwollen. Für die Reihenhausbebauung gab es sowohl Verständnis als auch Skepsis.

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Michael Dörr (FDP) meinte zum Bresthaus: „Es ist gut, dass diese Ruine in Schuss gebracht wird. Von 1672 ist nicht mehr viel da.“ Zu den Reihenhäusern meinte er: „Ich finde das sehr gelungen, wir suchen ja immer Wohnraum.“ Peter Schmidt (CDU) betonte: „Das Bresthaus ist und bleibt ein eingetragenes Kulturdenkmal“, aber der Anbau könne weg. Die Idee eines Fahrradhotels nannte Schmidt charmant. „Aber was gar nicht geht, sind diese fünf Häuser.“ Das Grundstück grenze an ein Naturschutzgebiet, hob er hervor.

Wohnungen – keine Ferienwohnungen

Markus Waibel (FW) meinte hingegen, das Bauvorhaben sei „im Prinzip eine Verlängerung der Reihenhausbebauung im Heppach“. Dass das eine mit dem anderen finanziert werde, sei klar. „Das würde ich als Bauherr auch so machen. Bevor uns das Kulturdenkmal abhandenkommt, ist das so eine gute Idee.“ Allerdings sollten es schon Wohnungen werden und keine Ferienwohnungen, unterstrich er.

Boris Mattes (SPD) sprach von einem spannenden Projekt. Er sei aber ein bisschen hin- und hergerissen. Die Idee, das Denkmal so wiederzubeleben, sei gut. Aber die Reihenhäuser „scheinen momentan noch kleiner zu werden als im Heppach. Es ist fraglich, dass da noch vernünftiges Wohnen stattfinden kann.“ Er befürchte, dass das schnell Ferienwohnungen werden könnten und wenn, „dann sollte man die Karten gleich auf den Tisch legen.“ Mattes meinte ferner, die sieben Stellplätze beim Bresthaus „reichen nie und nimmer.“ Außerdem erwähnte er die Nähe der Tiefgarage zum Siechenweiher und warnte vor zunehmenden Starkregenereignissen. Die Stadt solle den Antragsteller auf diese Gefahr hinweisen.

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Monika Biemann (Umweltgruppe) fand das Radhotel gut. Aber: „Ich sehe die Wohnbebauung kritisch und schon gar nicht in dieser Dichte“ und in der Nähe zum Naturschutzgebiet. Christian Herter (Umbo) sagte: „Ich dachte, das sind Ferienhäuschen, als ich die Vorlage sah.“ Bauamtschef Bleicher räumte ein, dass noch unklar sei, wie das Wohnen genau gedacht sei. Martin Brugger (CDU) meinte, er könne sich die Reihenhäuser gut als Familienferienhäuser vorstellen, gegen die er nichts habe, aber auch für normale Wohnnutzung.