Bei strahlendem Sonnenschein startete am frühen Montagnachmittag das Kärrelerennen in Meersburg. Letztmals hatte es die beliebte Veranstaltung der Narrenzunft Schnabelgiere 2020 gegeben. Nun überboten sich acht teilnehmende Gruppen mit ausgefallenen Wagen.
Den ersten Platz belegte Familie Schmäh mit ihrer Lokomotive Emma nach dem Vorbild Jim Knopf. „Nach so vielen Jahren mal den Sieg zu holen“, das freute Eltern, Geschwister, Cousine und Kinder gleichermaßen. „Es ist unser sechstes Kärrelerennen“, sagte Thomas Schmäh. Bisher hatten sie es einmal auf Rang zwei geschafft, wonach der Ehrgeiz endgültig geweckt war. Etwa 20 Arbeitsstunden stecken in der kleinen Lok. Gebaut haben Schmähs Emma zu zweit, präsentiert wurde sie von allen Familienmitgliedern gemeinsam.

Rang zwei sicherten sich die Familien Schucker, Brugger, Möhrle und Fischer sowie Betreuer mit ihrem opulenten Wikinger-Schiff. Das Motto lautete dabei: Ohne Grenzen.

Und Platz drei eroberte eine bunte Truppe aus Glonke, Burghexen, Hänsele und Frohlockenden Engeln mit ihrem Glitzer-Flitzer. Dieser Flitzer war mit mehreren einzelnen Elementen den Sitzen einer Achterbahn nachempfunden.

Die Moderation lag bei Kanzleirat und Till Niklas Bergmoser. Der Narrenrat beurteilte die Kärrele hinsichtlich Kreativität, Aufwand, Kostüm und Choreografie, wie Zunftmeister Alex Wurster erklärte. Er sprach allen, die etwas zum Erfolg des diesjährigen Kärrelerennens beigetragen hätten, seinen herzlichen Dank aus.
Weniger Wagen als 2020 und 2019
Erstmals war der Umzug mit Zunft, Fanfarenzug und Baumeistern nicht am Schützen, sondern direkt an der Kirche gestartet. Die Freiwillige Feuerwehr sicherte die Straße. Ein Novum war ebenfalls die geringe Anzahl von Wagen. 2020 waren es 13 gewesen, 2019 hatten 14 Gruppen teilgenommen. Es fehlten Kinderkärrele. „Es würde uns freuen, wenn wir nächstes Jahr zehn bis 20 Kinderkärrele begrüßen könnten“, rief Zunftmeister Wurster dem Publikum zu.

Dieses war zahlreich erschienen und genoss Kärrelerennen sowie Preisschnellen. Auch die Bewirtungsangebote wurden gerne angenommen. „Man merkt, dass die Leute Lust haben“, sagte Wurster. Obwohl die närrischen Termine mit dem Kärrelerennen noch nicht abgeschlossen waren, ließ er sich zu einem ersten Fazit zur Fastnacht 2023 hinreißen: „Für uns ist es von A bis Z gut abgelaufen.“
Und was passiert mit Lokomotive Emma? Sie wird nach ihrem großen Auftritt zerlegt. Manche Teile werden verfeuert, andere recycelt. „Den Unterbau werden wir fürs nächste Kärrelerennen wiederverwenden“, versprach Thomas Schmäh. Emma könnte bei der Fastnacht 2024 also eine Art Wiedergeburt erleben. Als was, war am Montagnachmittag natürlich noch unklar.
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