Schon am ersten Tag des neuen Winterfestivals kamen zahlreiche Besucher auf den Schlossplatz. Eine Stunde nach dem offiziellem Beginn um 14 Uhr waren bereits einige Stehtische belegt und vor den ersten Foodtrucks bildeten sich kurze Schlangen. Auch das beheizte Zelt für bis zu 150 Besucher füllte sich nach und nach, bevor es dann zur kostenlosen Kinderstunde richtig voll wurde.

Kinderzauberer und Ballonkünstler Ronny Ballony hat für jeden der drei Festivaltage ein Programm auf die Beine gestellt. So stand am Samstag zu Beginn eine Kinderdisco auf dem Plan. Voller Begeisterung hüpften und drehten sich die Kleinsten im Takt nach Vorgaben des Künstlers auf der Bühne, schwangen zum Beispiel imaginäre Seile zum Lied „Komm hol das Lasso raus“.

Nachmittags lockt Ronny Ballony zum unterhaltsamen Kinderprogramm in das beheizte Zelt
Nachmittags lockt Ronny Ballony zum unterhaltsamen Kinderprogramm in das beheizte Zelt | Bild: Lorna Komm

Abends konnten dann die Eltern – gegen Eintritt – im Zelt zu Hits aus den 80ern und 90ern tanzen. DeeJay Chris legte die bekanntesten Songs dieser Zeit auf. Anfangs füllte sich das Zelt etwas zögerlich, da viele Besucher sich trotz leichter Minusgrade noch draußen an den Foodtrucks verköstigten, doch später wurde es voll.

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„Die Leute wollen nach den Weihnachtsfeiertagen an die frische Luft“

An fünf mobilen Imbissständen gibt es beim Winterfestival für fast jeden Geschmack etwas: süße Crêpes, herzhafte Burger, regionale Dinnele oder vegetarische Falafel-Variationen, dazu verschiedene heiße oder kalte Getränke. Die meisten Fahrzeuge oder Container gehören dabei zur Firma Bass and Bite des Mühlhofer Eventcaterers Markus Fetscher. „Eigentlich wären wir jetzt in der Winterpause“, sagte Fetscher. Fahrzeuge und Inventar seien üblicherweise sonst um diese Jahreszeit winterfest gemacht worden und auch das Personal hätte Urlaub. Doch getreu seinem Motto „Die Freizeit zum Vergnügen zu machen“ sei er das unternehmerische Risiko eingegangen, die Veranstaltung zu bespielen.

Die bunt gemischte Truppe aus verschiedenen Orten der Region freute sich am Samstagabend auf Partyspaß mit DeeJay Chris mit Musik aus ...
Die bunt gemischte Truppe aus verschiedenen Orten der Region freute sich am Samstagabend auf Partyspaß mit DeeJay Chris mit Musik aus den 80er- und 90er-Jahren im Zelt. | Bild: Lorna Komm

„Die Leute wollen nach den Weihnachtsfeiertagen an die frische Luft und was erleben“, meinte Fetscher. Die Stadt habe für die erste Erprobung des Winterfestivals „humane Standgebühren“ erhoben und so habe er sich als Organisator der kompletten Verpflegung angeboten. „Alles aus einer Hand ist für Firmen, Vereine oder Städte viel einfacher“, sagt der erfahrene Veranstalter zahlreicher Streetfoodmärkte der Region.

Alexandra Iraki gehört nicht zu Fetschers Unternehmen. Sie seien zwar befreundet und sie auf Fetschers Einladung vor Ort, kommt mit ihrem Adibs-Falafel-Stand aber aus Biberach. Zusammen mit ihrem Sohn Salo stand Iraki am Samstag in ihrem liebevoll winterlich-weihnachtlich geschmückten Wagen. „Normalerweise haben wir jetzt Winterpause“, sagte sie. In Meersburg sei sie geschäftlich noch nie gewesen. Doch sie denke, dass in dieser Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr am Bodensee auch Touristen unterwegs seien. „Ich bin optimistisch“, antwortete sie auf die Frage nach dem unternehmerischen Risiko.

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Touristen waren am Wochenende tatsächlich auf dem Festival unterwegs, aber auch sehr viele Einheimische und Besucher aus der Region. Aus Markdorf kamen zum Beispiel Elke und Klaus Schultz. Sie lobten die neue stündliche Busverbindung des Regiobusses der Linie 700 von Ravensburg nach Konstanz. „Das ist ein Segen, weil Auto und Glühwein ist doof“, sagte Klaus Schultz lachend.

Klaus und Elke Schultz sind aus Markdorf nach Meersburg gekommen, um zu schauen, was auf dem Winterfestival auf dem Schlossplatz geboten ...
Klaus und Elke Schultz sind aus Markdorf nach Meersburg gekommen, um zu schauen, was auf dem Winterfestival auf dem Schlossplatz geboten wird. | Bild: Lorna Komm

Das Ehepaar hatte von der Veranstaltung gelesen und sei extra zum Schauen nach Meersburg gefahren. „Im Winter ist nicht viel los“, meinten beide. „Wenn es schon ein Programm gibt, dann muss man das das erste Mal unterstützen, denn so eine Veranstaltung steht und fällt mit den Besuchern.“ Klaus Schultz stimmte allerdings das Konzept mit den Foodtrucks und dessen Preisgefüge etwas nachdenklich. Er frage sich, ob die Kosten familienfreundlich seien, und überlegte, ob Vereine da nicht günstigere Verpflegung anbieten könnten. Aber egal wie, insgesamt sei es „eine tolle Geschichte“, meinte Schultz.