Die alteingesessene Firma Holzbau Schmäh will ihre Zimmerei aus Platzgründen von der Schützenstraße auf ein derzeit noch städtisches Grundstück am Rand des Gewerbegebiets „Toren“ verlegen. Der Gemeinderat genehmigte nun einstimmig die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans „Holzbau Schmäh“, billigte den Entwurf und beschloss die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden.

„Ein ganz spannendes Projekt“, meinte Stadtplaner Helmut Hornstein. Die Planung des Münchner Büros „Klingelhöfer Krötsch Architekten“ sieht eine 8,5 Meter hohe Fertigungshalle mit einer Grundfläche von 1384 Quadratmetern, ein mehrgeschossiges, 15,9 Meter hohes Gebäude für Büroflächen und Mitarbeiterwohnungen (Grundfläche 336 Quadratmeter) sowie einen flachen Verbindungsbau vor.
„Sie werden weitgehend CO2-neutral in Holzbauweise errichtet. Das ist was ganz Besonderes, nicht Alltägliches“, betonte Hornstein. Ein besonderes Merkmal seien auch die zehn Mitarbeiterwohnungen (acht Ein-Zimmer-Appartements und zwei Zwei-Zimmer-Wohnungen), die das Land mit seinem neuen Programm „Wohnungsbau BW – Mitarbeiterwohnen“ fördere.
Das Maß der baulichen Nutzung und die Höhenentwicklung orientierten sich exakt am Vorhaben. „Hier wissen Sie ganz genau, in welcher Höhe die Gebäude errichtet werden.“ Auch die vorgesehene Fotovoltaikanlage rage nicht über die Dachkante hinaus, versicherte Hornstein auf Nachfrage von Christian Herter (Umbo). Die Dachflächen – nur Flachdächer sind zugelassen – sollen außerdem begrünt werden. Ferner sei eine „insektenfreundliche Außenbeleuchtung“ vorgesehen.
Geplante Ausgleichsmaßnahmen
Die Anbindung ans Firmengelände erfolgt über die Torenstraße, die Erschließung über den Wirtschaftsweg, der zu diesem Zweck um rund 30 Meter nach Westen verlegt werden soll. Westlich und östlich des Wegs soll eine Hochstamm-Streuobstwiese als Ausgleichsfläche entstehen, nördlich der Gebäude eine Gartenfläche. Derzeit besteht das Plangebiet aus einem Maisacker sowie mehreren Grünflächen. Möglichst viele der vorhandenen Bäume sollen erhalten bleiben.
Für den Ausgleich der Eingriffe, so das Fazit des Umweltberichts, seien allerdings noch weitere externe Ausgleichsmaßnahmen erforderlich, die im weiteren Verfahren festzulegen seien. Die artenschutzrechtliche Einschätzung, deren Empfehlungen als Festsetzungen in den Plan übernommen wurden, kommt zum Schluss, dass insbesondere die Gehölzstrukturen am östlichen Rand von Interesse seien. Verbotstatbestände nach dem Naturschutzgesetz seien nicht zu befürchten.
Verlauf des Wirtschaftswegs noch nicht abschließend geklärt
Monika Biemann (Umweltgruppe) fragte, ob es nicht sinnvoller wäre, den Wirtschaftsweg, der sich genau an der Kante der derzeitigen B 31 befinde, anders zu legen. „Das ist noch ein offenes Thema“, räumte Hornstein ein. „Wir haben ihn mal so eingezeichnet, wie er aus unserer Sicht sinnvoll ist“, man warte aber auf die Stellungnahme der Behörde. Eventuell müsse man ihn etwas nach Norden verschieben.