Mona Lippisch

Belebte Gespräche, ideenreiche Gedanken und jugendliches Engagement waren charakteristisch für das erste Treffen des Jugendforums am Mittwochabend. Mehr als 20 Jugendliche, Vertreter aus Vereinen und Gemeinderäte kamen im Haus am Teuringer zusammen, um über aktuelle Themen, Anliegen und Wünsche der Heranwachsenden zu sprechen. Und die waren sehr vielfältig: Von konkreten Beispielen wie Ausflüge zum Rodeln, Klettern oder Hüttenaufenthalte über vereinsübergreifende Fußballturniere bis hin zum Filmeabend, Veranstaltungen zur Mitgliederwerbung für Vereine und der Inklusion anderer Kulturkreise waren einige Vorschläge dabei.

Jugendliche dürfen mitreden

Das Jugendforum soll künftig als eine Art Gremium für die Organisation und Steuerung der Jugendbeteiligung dienen. "Unser Ziel ist es, möglichst alle mit ins Boot zu holen", sagt Alexandra Krause, Mitorganisatorin und Leiterin des Jugendraums Oberteuringen. Die Jugendlichen sollen mitsprechen können und Vorschläge liefern dürfen. "Wir möchten auch, dass diejenigen, die Spaß daran haben, künftig helfen, Veranstaltungen zu planen und organisieren", sagt Krause. Dass das Forum in nur fünf Monaten auf die Beine gestellt wurde, begründet die Mitorganisatorin im Engagement von Michael Friedrich-Gaire, Gemeinwesenarbeiter und Initiator. "Er hat das Forum nicht einfach nur ausgeschrieben, sondern ist aktiv auf die Jugendlichen und die Vertreter der Vereine zugegangen", sagt Krause.

Michael Friedrich-Gaire (links) und Leon tragen die Ergebnisse des Workshops an Pinnwänden zusammen.
Michael Friedrich-Gaire (links) und Leon tragen die Ergebnisse des Workshops an Pinnwänden zusammen. | Bild: Mona Lippisch

Beim ersten Treffen steht vor allen das gegenseitige Kennenlernen der Teilnehmer im Fokus, aber auch der Austausch untereinander und das Sammeln von Ideen. Dafür werden die Jugendlichen und die Vereinsvertreter in Gruppen eingeteilt und durchlaufen drei Stationen. "Erst einmal geht es darum, wer wir überhaupt sind und woher wir kommen – sprich aus welchen Vereinen", erklärt Friedrich-Gaire. Ein weiteres Thema: den Teilnehmer entlocken, was sie besonders gut können.

Zahlreiche Ideen und Anregungen

Die 18-jährige Leonie Wadepohl etwa ist aktive Musikerin. Sie spielt gerne Gitarre, singt und tanzt. "Wenn wir für eine Veranstaltung später eine Sängerin brauchen, wissen wir, auf wen wir zugehen können", sagt Friedrich-Gaire. Bei der letzten Station geht es um die Wünsche der Jugendlichen. Bei den Ideen sei es wichtig, die Vereinsvertreter als Multiplikatoren zu sehen. "Insgesamt sind viele Impulse und Anregungen zusammengekommen", bilanziert Friedrich-Gaire. Als Fernziel hat der Initiator vor Augen, das Forum für Jugendlichen zwischen 13 und 21 Jahre aufzubauen und als Netzwerk zu etablieren.

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Das nächste Treffen des Jugendforums behandelt das Thema "Netzwerkaufbau über Vereine" und findet im April statt. Der genaue Termin wird noch bekanntgegeben.

Leonie Wadepohl schlägt ein Jugend-Café vor

Leonie Wadepohl ist 18 Jahre alt und will sich aktiv in der Gemeinde einbringen.
Leonie Wadepohl ist 18 Jahre alt und will sich aktiv in der Gemeinde einbringen. | Bild: Mona Lippisch

Aus eigener Erfahrung weiß Leonie Wadepohl, dass das Wort "Jugendtreff" häufig abgestempelt wird. Die 18-Jährige findet es wichtig, eine andere Interpretation zu liefern: "Ich bin hier, weil ich gerne etwas verändern möchte, gerade auf die Jugend bezogen. Dazu gehört auch, den Jugendtreff von seinen altem Rollenbild zu befreien." Ein Wunsch von ihr ist es, nicht nur Veranstaltungen für die jüngere Zielgruppe der 12 bis 16-Jährigen anzubieten, sondern auch für das Alter 18 bis 21. "Ich habe zum Beispiel vorgeschlagen, ein Jugend-Café einzuführen. Das sollte natürlich sehr locker ablaufen", erzählt die Schülerin. Damit meint sie, dass das Café nicht nur eine Stunde am Tag geöffnet ist, sondern Flexibilität erlaubt. "Da muss man einen Zwischenweg finden. Das ist sicher nicht einfach." Wadepohl Idee zielt darauf ab, den Jugendlichen einen Ort zu bieten, an dem sie ungebunden zusammenkommen können. "Vielleicht kann man dort auch einen Billiardtisch oder Ähnliches aufstellen", schlägt sie vor. Die Schülerin selbst ins Mitglied in der Narrenzunft Oberteuringen und bezeichnet sich als engagiert. "Ich will die Gemeinde in diesem Punkt sehr gerne unterstützen", sagt sie.

Martin Vogt ist vom Forum überrascht

Martin Vogt ist bei der Jugendfeuerwehr Oberteuringen aktiv.
Martin Vogt ist bei der Jugendfeuerwehr Oberteuringen aktiv. | Bild: Mona Lippisch

Martin Vogt ist stellvertretend für die Jugendfeuerwehr zum ersten Treffen des Jugendforums ins Haus am Teuringer gekommen. "Ich bin recht offen für alles, was hier besprochen wird. So wirklich eine Vorstellung, um was es beim Jugendforum geht, hatte ich im Vorfeld nämlich nicht", gibt Vogt zu. Nun ist der 27-Jährige positiv überrascht und sicher, dass "in diesem motivierten Kreis etwas bewirkt werden kann." Auch von der Teilnehmerzahl von etwas mehr als 20 Jugendlichen und Vereinsvertretern zeigt sich Vogt beeindruckt. "Es sind wirklich viele da. Und alle sind recht offen, nett und bringen einige gute Vorschläge zusammen. Ich habe nicht gedacht, dass so viele dabei sind, die Lust haben, etwas zu verändern", sagt Vogt. Einige der engagierten Jugendlichen kennt er bereits aus der Oberteuringer Narrenzunft oder der Jugendfeuerwehr. Aber auch für Martin Vogt gibt es neue Gesichter. "Ich denke, beim nächsten Treffen bin ich auf jeden Fall wieder dabei. Man lernt sich ja auch mit jedem Mal besser kennen. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, was wir zusammen erreichen können und was alles noch kommt", blickt der 27-Jährige in die Zukunft.

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Jakob Eppler setzt sich für den Sport ein

Jakob, 18 Jahre alt, wünscht sich vereinsübergreifende Fußballturniere.
Jakob, 18 Jahre alt, wünscht sich vereinsübergreifende Fußballturniere. | Bild: Mona Lippisch

Gleich in drei Vereinen aktiv ist Jakob Eppler. Der 19-Jährige ist leidenschaftlicher Fußballer, Mitglied in der Narrenzunft Oberteuringen und der Feuerwehr. "Im Gemeindeblatt habe ich über die Eröffnungsveranstaltung des Jugendforums gelesen und war mir sofort sicher, dass ich dabei sein will", erzählt Eppler. Ein weiterer Grund für sein Engagement: In der Narrenzunft ist er als Jugendwart tätig. "Ich engagiere mich im Verein und dachte, ich kann meine Ideen auch mal in der Gemeinde einbringen und schauen, was ich für meinen Verein mitnehmen kann", sagt Eppler. Vom Jugendforum erhofft er sich, einen Überblick über aktuelle und relevante Themen der Jugend in Oberteuringen zu bekommen. Gerne will er sich auch aktiv einbringen. Ein konkreter Vorschlag von ihm ist die Erweiterung des sportlichen Angebots. "Wir haben jetzt schon über Wettbewerbe wie etwa Fußballturniere gesprochen. Ich fände es wirklich mega, wenn in dieser Hinsicht was klappt", sagt Eppler. Er selbst hat bei der Organisation solcher Veranstaltungen innerhalb des Narrenvereins bereits mitgeholfen. "Ich denke, da könnte ich mich gut einbringen", ist sich Eppler sicher.