Bruno Kolb aus Owingen setzt sich schon seit vielen Jahren für den Amphibienschutz rund um den Andelshofer Weiher ein. Er begrüßt es, dass beim Bau der neuen B 31 von vorne herein Krötendurchlässe geplant und dann auch geschaffen wurden.

Die neue B 31 nördlich von Überlingen. Das Bild zeigt die Krötendurchlässe und die Mauern, an denen die Kröten und Molche entlang ...
Die neue B 31 nördlich von Überlingen. Das Bild zeigt die Krötendurchlässe und die Mauern, an denen die Kröten und Molche entlang geleitet werden sollen. | Bild: Hilser, Stefan

Die Krötendurchlässe funktionieren, ist Kolbs Überzeugung. Der Meldung Leoni Haarbachs, die am 15. März gegen Mitternacht die B 31 im Bereich des Andelshofener Weihers (Andele) passierte, schenkte er keinen Glauben. Nach Haarbachs Schilderung hüpften trotz der Tunnel viele Kröten über die neue Straße und wurden überfahren.

"Es holpert und rumpelt"

"Es war wirklich schrecklich", formulierte es Haarbach. "Überlingen braucht dringend Amphibienzäune zwischen der B31 Auffahrt Andelshofer-Weiher und Abfahrt Hödingen/Aufkirch", schrieb sie zunächst an den Naturschutzbund und an die SÜDKURIER-Redaktion. "Es sind so viele, dass man nicht mal mehr ausweichen kann, es holpert und rumpelt nur noch."

Kolb: Alles gut!

Kolb sah sich die vorhandenen Durchlässe an. Es müssten keine geschaffen werden, es gebe sie, und sie funktionieren. Die Zäune seien durchlässig, was auch gewünscht ist. An den Mauern würden die Tiere dann Richtung Tunnel geleitet. Die Mauern selbst seien für sie zu hoch, um übersprungen zu werden.

Straßenmeisterei: Nichts bekannt

Auch der Straßenmeisterei ist nichts aufgefallen, wie auf Nachfrage zu erfahren war. Eine Reinigungsaktion sei nicht vorgenommen worden.

2000 Tiere jährlich

Nach Kolbs Beobachtung wandern jährlich rund 2000 Tiere während der Laichzeit zu dem Gewässer, den Sommer über halten sie sich in den umliegenden Wäldern auf. Die Tiere benötigen mindestens fünf Grad Außentemperatur, um sich zur Wanderung Richtung Laichgewässer zu entschließen. Jetzt ist also wieder besondere Vorsicht geboten.

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Vom Wetter abhängig

Bei warmem feuchtem Wetter sei die Krötenwanderung innerhalb von etwa fünf Tagen abgeschlossen. Bei ungünstigen Witterungen könne sich diese Phase von Ende Februar bis Anfang April hinziehen, in der für Autofahrer besondere Vorsicht geboten ist.