In die Goldenen Siebziger entführte das Rathausteam sein närrisches Publikum und Bürgermeister Henrik Wengert hieß seine Besucher in der Rolle von Schnellredner Dieter Thomas Heck willkommen zur deutschen Hitparade „im Z – D – F“. Schlagerstars aus Owingens Anfangsjahren gaben sich ein Stelldichein auf der großen Bühne und animierten zumindest die Älteren zum Mitsingen der legendären Hits. „Wunder gibt es immer wieder“, sangen sie mit Katja Ebstein, Peter Maffay intonierte „Über sieben Brücken musst du gehn“.

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Da waren alle versammelt von Bata Ilic bis zu Heino und seinem „blauen Enzian“. Und mit Gottlieb Wendehals rief die Rathausverwaltung den fastnachtlichen Ruhestand aus. „Owinger Fasnet isch heut – jetzt geht es los liebe Leut – erst fangen wir ganz langsam an – aber dann, aber dann...“

„Owinger Fasnet isch heut“: Der versammelte Rathauschor als Stars der 1970er Jahre stimmt das Publikum ein.
„Owinger Fasnet isch heut“: Der versammelte Rathauschor als Stars der 1970er Jahre stimmt das Publikum ein. | Bild: Hanspeter Walter

Gefahr naht aus Richtung Taisersdorf

Doch bald drohte Gefahr von der Taisersdorfer Steinbockzunft, die eine Abordnung zur Eroberung des Owinger Rathauses entsandt hatte. Zunftchefin Carina Hildebrandt stellte gemeinsam mit ihrem Sohn Nils das Allgemeinwissen von Schultes Wengert auf die Probe. Nicht immer konnte er die Fragen aus den 70er-Jahren, der Gründungsphase der Gemeinde, adäquat parieren. Griff er einmal daneben, musste er selbst ran ans Mikrofon und seine Sangeskünste unter Beweis stellen. Da sein Appell um Unterstützung an die närrische Gemeinde schnell Früchte trug, war er von einem Solo alsbald erlöst und der Chor der Mäschgerle geriet zugleich mehr und mehr in Stimmung. Nebelspalter und Owinger Hexen schwangen ebenso das Tanzbein wie die Gäste aus den Teilorten.

Das närrische Publikum amüsiert sich im Rathaussaal prächtig.
Das närrische Publikum amüsiert sich im Rathaussaal prächtig. | Bild: Hanspeter Walter

Großer Schlüssel geht an kleinen Nils

Am Ende kam es, wie es kommen musste. Der Bürgermeister musste seinen Schlüssel trotz aller Freundlichkeiten doch rausrücken, übergab ihn allerdings fast freiwillig an den kleinen Nils aus Taisersdorf, der den Türöffner für das Rathaus unter großem Jubel des närrischen Publikums in die Höhe reckte. Begonnen hatten die Narren mit der Befreiung der Schüler, ehe den kleinen Mäschgerle aus der Höhe des Rathauses Graupelschauer und zugleich Bonbons entgegenregneten.

Der kleine Nils von der Taisersdorfer Steinbockzunft eroberte mit seiner Mutter Carina Hildebrandt den Rathausschlüssel.
Der kleine Nils von der Taisersdorfer Steinbockzunft eroberte mit seiner Mutter Carina Hildebrandt den Rathausschlüssel. | Bild: Hanspeter Walter
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