Peter Schober

Die Vorfreude auf eine Skate- und Dirtbikeanlage ist bei vielen Salemer Jugendlichen groß. Mit ihrem Wunsch nach einer solchen Trendsportanlage haben sie sowohl bei Bürgermeister Manfred Härle als auch bei den Gemeinderäten Gehör gefunden. Rund 500 000 Euro will sich die Gemeinde das Projekt kosten lassen, das hinter der Tennishalle in Mimmenhausen realisiert werden soll. Diese Individualsportart liegt derzeit hoch im Kurs. Auch in vielen anderen Gemeinden in der Region ist man dabei, in entsprechende Anlagen zu investieren.

Der Skatepark in Friedrichshafen wird von vielen Sportlern genutzt. Auch in Salem wünschen sich viele Jugendliche eine solche ...
Der Skatepark in Friedrichshafen wird von vielen Sportlern genutzt. Auch in Salem wünschen sich viele Jugendliche eine solche Trendsportanlage. | Bild: Axel Pries

Umsetzung frühestens ab Herbst

In Salem ergriffen die Jugendlichen die Initiative. Die Grobplanung für die Anlage steht. Und zwar soll eine Kombination aus Skatepark-, Pumptrack und Dirtbikestrecke geschaffen werden. Hinzu kommt aller Wahrscheinlichkeit nach noch ein überdachter Treffpunkt mit Grillstelle. Ende Februar will Bürgermeister Härle im Gemeinderat den erforderlichen Rechtsrahmen, sprich Änderung des Flächennutzungsplans und Bebauungsplan, in die Wege leiten. "Wenn es gut läuft, sind wir in einem halben bis dreiviertel Jahr damit durch", erklärte Härle im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Mit der Umsetzung des Vorhabens könnte man dann im Herbst dieses Jahres oder im Frühjahr 2020 beginnen.

Diskussion über Toilettenanlage

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Davor stehen aber noch Feinjustierungen in der Planung. Manches, was von den Jugendlichen gewünscht werde und zusätzliche Kosten verursache, könne man laut Härle soweit vorbereiten, dass es später realisiert werden könne. Dazu zählten eine Beleuchtung der Anlage und ein asphaltierter Zugang. Einige Ratsmitglieder halten auch eine Toilettenanlage für unabdingbar. Manuel Lenski vom Salemer Bauamt schätzt die Kosten hierfür auf circa 100 000 Euro. Toilettenanlagen seien bei einer solchen Anlage unüblich, sagte Manfred Härle. An Spielplätzen gebe es auch keine. Allerdings stehe in rund 100 Metern Entfernung zur Anlage eine Toilette am Schlossseestadion zur Verfügung. In Friedrichshafen hat man das Toilettenthema im Auge, wie Andrea Kreuzer von der Pressestelle der Stadt informiert: "Aufgrund der zum Teil längeren Aufenthaltsdauer der Nutzer beobachten wir derzeit die Situation vor Ort, um hier möglicherweise Veränderungen vorzunehmen."

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Jugendliche sollen mithelfen, die Anlage sauer zu halten

Eine andere Frage, die im Gemeinderat angeschnitten wurde, ist, wer die Anlage künftig sauber hält. Für Härle ist die Antwort klar: "Dafür ist die Gemeinde zuständig." Dabei nannte er zum Vergleich wieder die Spielplätze, aber auch andere öffentliche Anlagen. Man wolle aber versuchen, auch die Jugendlichen für die Pflege der Anlage heranzuziehen. In Markdorf sei dies Praxis. Dort gingen die Jugendlichen die Anlage regelmäßig ab, um Müll einzusammeln. In Friedrichshafen werden die Anlagen regelmäßig vom Baubetriebsamt gereinigt.

Gemeinde rechnet mit hoher Anziehungskraft der Anlage

Statistiken über die Anzahl der Nutzer der Anlagen in der Region konnten bei den Recherchen nicht in Erfahrung gebracht werden. Dahinter steht freilich auch in Salem, wo es noch gar keine solche Anlage gibt, ein Fragezeichen. Doch Fakt ist, dass die Gemeinde mit der Kombination von Skatepark-, Pumptrack und Dirtbikestrecke eine überaus attraktive Anlage bekommt. In anderen Kommunen sind die einzelnen Anlagen meist auf verschiedene Standorte verteilt. Bürgermeister Härle sagte, er sei sich dessen bewusst, dass mit der Attraktivität auch die Anziehungskraft steige und diese auch auf auswärtige Jugendliche ausstrahle. "Wir können aber die Attraktivität der Anlage nicht herunterfahren, nur um zu erreichen, dass sie Jugendliche von auswärts nicht anspricht und keine Jugendlichen aus der Umgebung kommen."

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In Friedrichshafen nutzen hauptsächlich einheimische Jugendliche die Anlagen

In erster Linie baue man die Anlage für die Salemer Jugendlichen. Und aus Sicht eines Familienvaters sei es ihm lieber, wenn man die Kinder und Jugendlichen am Wohnort halten könne und ihre Freunde hierher kämen, als wenn es umgekehrt wäre. Unter dem Strich aber dürfte in dieser Beziehung ein gewisser Austausch stattfinden. Aus Friedrichshafen heißt es, dass die Anlagen hauptsächlich von Jugendlichen aus Friedrichshafen und dem näheren Umfeld genutzt würden. Vereinzelt kämen auch Erwachsene.

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Anlage wird nicht beaufsichtigt

Gemeinsam ist den Anlagen in den einzelnen Kommunen, dass sie offen sind. Das heißt, sie werden nicht beaufsichtigt. Das ist auch in Salem so vorgesehen. Versicherungstechnisch bedeutet dies, dass die Benutzung auf eigene Gefahr erfolgt. "Die Kommune ist wie bei allen öffentlichen Einrichtungen für die Verkehrssicherungspflicht, also für den baulich einwandfreien Zustand, zuständig", erklärte Bürgermeister Manfred Härle. Dies wird auch von der Stadt Friedrichshafen so bestätigt. Sach- und Personenschäden, die auf bauliche Mängel zurückzuführen seien, würden durch die Haftpflichtversicherung der Stadt abgesichert, teilt Pressesprecherin Andrea Kreuzer mit.