Peter Schober

Salem – Der Bau einer Dirtbike- und Skateanlage ist immer mal wieder Thema im Gemeinderat gewesen. Dass sich die Verwaltung nun an eine Planung gemacht hat, wurde am Montagabend am Ratstisch durchweg begrüßt. Die Informationen über den Verfahrensstand lockten auch eine Reihe Jugendlicher in den Ratssaal.

Anlage an der Bahnhofstraße muss Bebauung weichen

Die 1997 an der Bahnhofstraße gebaute Skateanlage entspricht nicht mehr heutigen Maßstäben, über kurz oder lang muss sie der geplanten Bebauung des Grundstücks weichen. Nun winkt den Jugendlichen mit einer kombinierten Skate- und Dirtbikeanlage hinter der Tennishalle an der Schlossseeallee ein Ersatz. Für einen Planungsentwurf hat sich die Verwaltung Unterstützung bei Mountainbike-Weltmeister Guido Tschugg und der global tätigen Firma Velosolutions aus der Schweiz geholt.

6300 Quadratmeter hinter der Tennishalle

Gregor Podlesny von Velosolutions stellte einen Entwurf vor, wie eine solche Anlage aussehen könnte. Sie unterteilt sich in drei Bereiche: eine Skateanlage, eine Dirtbikeanlage und ein Pumptrack. Außerdem sieht die Planung zwei Plätze vor, an denen sich die Jugendlichen treffen können. Dafür steht hinter der Tennishalle ein 6300 Quadratmeter großes Grundstück zur Verfügung.

Störung von Anwohnern ausgeschlossen

"Der Standort ist ideal für eine solche Anlage", meinte Gregor Podlesny und verwies auf die Nähe des Bildungszentrums und andere Sportanlagen. Außerdem sei eine Störung von Anwohnern ausgeschlossen. Podlesny betonte, dass man bei der Konzipierung der Anlage ein Augenmerk auf eine wartungsarme Lösung gelegt habe. Die Skateanlage soll einen Betonuntergrund bekommen, die Dirtbikeanlage einen Asphaltbelag. Für die Realisierung stehen Kosten von 375 000 Euro im Raum.

Bürgermeister Härle: "Möchten die Jugend einbinden"

Die Jugendlichen füllten am Montagabend in der Gemeinderatssitzung gleich mehrere Zuhörerreihen, als es um den geplanten Bau einer ...
Die Jugendlichen füllten am Montagabend in der Gemeinderatssitzung gleich mehrere Zuhörerreihen, als es um den geplanten Bau einer Skate- und Dirtbikeanlage ging. | Bild: Peter Schober

Die Planung ist noch nicht abgeschlossen. Bürgermeister Manfred Härle erklärte: "Wir möchten die Jugend in den weiteren Planungsprozess einbinden und mit ihr in Workshops die Entwurfsplanung diskutieren." Denn dieses Projekt biete sich geradezu für eine Beteiligung der Jugend an. Gemeinderätin Henriette Fiedler (FWV) ging noch einen Schritt weiter: "Meiner Meinung nach sollten die Jugendlichen sogar in die Entwicklung des gesamten Sportstättenkonzepts einbezogen werden."

Gemeinderat Gagliardi: "Für Salem nicht eine Nummer zu groß?"

Als Freibrief für ein Wunschkonzert wollten die Räte die Einbindung der Jugendlichen in die Planungen aber nicht verstanden wissen. "Wir dürfen uns da nicht unter Druck setzen lassen", hob Ulrike Lenski (GoL) den Finger. Auch Ulrich König (FDP) äußerte sich in diesem Sinne. Man müsse die Kosten in Relation zu den Aufwendungen für andere Jugendangebote sehen. Auch Ralf Gagliardi (GoL) trat leicht auf die Bremse. Nachdem Gregor Podlesny die Großzügigkeit der Anlage gelobt und erwähnt hatte, dass man die nächste ähnlich große Anlage erst wieder in München finde, stellte Gagliardi die Frage in den Raum: "Ist diese Anlage dann für Salem nicht eine Nummer zu groß?"